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Reg.Nr.: 2007-1-13Aufgabe: Neukonzeption des Kirchenraumes der Pfarrkirche St. Petru und Paulus in Mögglingen
Auslober: Kath. Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus, Mögglingen
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 7 Eingeladene, 6 Abgaben
Fachpreisrichter: Hermann Hänle, Schwäbisch Gmünd; Heiner Giese, Rottenburg; Prof. Hans Klumpp, Aichtal (V); Thomas Jüttner, Rottenburg; Peter W. Schmidt, Pforzheim
Wettbewerbssumme: 13.250 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 14.09.2007
Der Aktualisierung und Modernisierung geht von einer weitgehenden Respektierung des vorhandenen, polaren Raumcharakters der St. Petrus uns Paulus Kirche in Mögglingen aus. Durch wenige entscheidende Eingriffe werden der dunkle Gemeinderaum und der lichtdurchflutete Altarraum miteinander "vernäht". Durch die Öffnung eines Ostwandfeldes wird die Zone zwischen Kirchenschiff und Altarraum zu einem aktiven Spielraum. Auf eine Zergliederung des Großraumes wird verzichtet. Allerdings verlangt diese Öffnung eine Verschiebung der östlichen Hägele-Fenster. In der Eingangszone öffnet sich ein zweiter Windfang, der von Beichtraum und Stuhllager flankiert wird. Alle liturgischen Orte finden im Altarraum ihren originären Ort auf einer einzigen Ebene. Die liturgischen Orte von Hajek werden in ihrer Ganzheit erhalten und mit der Hinzufügung von drei massiven Wänden verortet. Diese Wandscheiben verleihen den liturgischen Orten eine angemessene Proportion. Sie vermitteln zwischen den klein- und großmaßstäblichen Elementen. Die ersten zwei Reihen des Kirchengestühls sind als lose Bestuhlung vorgeschlagen um vielfältige liturgische Anforderungen gerecht zu werden (Prozession, Erntedank, Krippenspiel). Eine Marienkapelle wird als eigener Andachtsraum im Erdgeschoss des Turmes vorgesehen. Die Platzierung der Petrus & Paulus –Statuen kann nicht voll befriedigen. Aus urheberrechtlicher Sicht bestehen gegen die Umsetzung dieses Konzeptes keine Bedenken. Der vorgesehene Abbruch der Sakristei sucht die Architektur der Kirche zu präzisieren. Allerdings ist diese Maßnahme keine Voraussetzung für die Umsetzung des Konzeptes. Die Wirtschaftlichkeit des vorliegenden Entwurfs wird wegen seiner Disziplin und Entschiedenheit der Eingriff als hoch eingestuft. Er scheint im vorgegebenen Budget realisierbar. Insgesamt gelingt es dem vorliegenden Konzept mit der Aktualisierung der St. Petrus und Paulus Kirche die vorhandenen Qualitäten zu würdigen, und durch wenige Eingriffe ihre Exzellenz zu unterstreichen und die liturgischen Spielräume in vielfältiger Form zu erweitern.
Der Verfasser respektiert den vorhandenen Charakter einer Hallenkirche und beläßt die axiale Ausrichtung auf den Altar. Durch die Anordnung des Altars auf einer in den Kirchenraum verschobenen Fläche wird die Distanz zwischen Gemeinde und Zelebrant wie gefordert verringert. Der Altar sollte aber in jedem Fall auf einem erhöhten Podest angeordnet werden. Ob durch die angebotenen seitlichen Bänke die Versammlung um den Altar in der Praxis durchgeführt wird, ist fraglich. Der freiwerdende Altarraum ist vielfältig bespielbar, was den Bedürfnissen der Kirchengemeinde entgegenkommt. Der Taufort wird in seiner Bedeutung erhöht, was durch den neuen Lichtschlitz noch verstärkt wird. Allerdings erscheint der Taufstein zu weit von der Gemeinde entfernt. Der Beichtraum und das Stuhllager sind in der hinteren Spange angemessen untergebracht, wobei der Windfang mehr Tiefe vertragen könnte. Der Turm erscheint als Marienkapelle gut geeignet. Die Fragmentierung der Hajekschen Objekte ist in dieser Form sicher nicht akzeptabel. Der Ambo kann nicht durch ein Lesepult ersetzt werden. Der Tabernakel ist zu weit vom Altar entfernt. Die vorgeschlagene Erweiterung des Hägel-Fensterbandes, die Veränderung des großen Ostfensters und die abgehängten Deckensegel lenken von der künstlerisch hochwertigen Ausstattung ab, mindern deren Bedeutung und negieren die bisherige Schlichtheit des Raumes. Ob der vorgeschlagene Beitrag mit dem vorgesehenen Budget umzusetzen ist, wird hinterfragt. Insgesamt bildet diese Arbeit einen anerkennenswerten Beitrag, dessen Schwächen allerdings ins Gewicht fallen.