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Aufgabe: Neubau eines Pflegeheims mit 71 Plätzen sowie Wohnbebauung in FreiburgAuslober: Heiliggeistspitalstiftung, vertreten durch Stiftungsverwaltung Freiburg, BauabteilungWettbewerbsart: nichtoffener Realisierungs- und Ideenwettbewerb Zulassungsbereich: EWR/WTOTeilnahmeberechtigtung: ArchitektenTeilnehmer: 14 ArbeitenFachpreisrichter: Matthias Hotz, Architekt, Freiburg; Ursula Hüfftlein-Otto, Architektin, Stuttgart; Roland Jerusalem, Leiter des Stadtplanungsamts, Stadt Freiburg; Hartmut Klein, Architekt, Müllheim; Peter Mölbert, Architekt, Stiftungsverwaltung Freiburg; Prof. Dr. Ing. Christina Simon-Philipp, Architektin, Stadtplanerin, Stuttgart; Prof. Tobias Wulf, Architekt, Stuttgart (V); Thomas Fabian, Stadtplanungsamt, Stadt Freiburg; Sonja Neumann, Architektin, Stiftungsverwaltung FreiburgWettbewerbssumme: 46.500 Euro (zzgl. MwSt.)Preisgericht: 17.01.2013
Die Idee der städtebaulichen Öffnung zu den umliegenden Quartieren wird grundsätzlich begrüßt, jedoch werden die Raumkanten insbesondere von den Wohngebäuden zu weit von der Straße zurückversetzt. Die Wohnbebauung nimmt durch die Höhenstaffelung zum Innenbereich wenig Bezüge zur umliegenden Bebauung auf, jedoch werden dadurch bestehende Bäume erhalten. Mit nur 3 Gebäuden wird ein sehr schöner großer Innenhof mit Spielbereich geschaffen, der einen großen Teil des Baumbestandes erhält. Es entstehen gute Wegeverbindungen durch das neue Quartier, es entsteht Raum für Begegnung und Austausch. Das Pflegeheim nimmt die Raumkante und Höhenentwicklung des Karl-Rahner-Hauses auf, der Eingangbereich liegt logisch an der Johanniterstraße, der Multifunktionsraum liegt sehr schön einsehbar am Eingangbereich. Der Verwaltungsbereich liegt optimal zum Eingang und zur Johanniterstraße. Der Essbereich der Demenzgruppe liegt nicht zentral zur Gruppe, jedoch gut positioniert zum Demenzgarten. Die Pflegegruppen sind kompakt, um zentrale Innenbereiche gruppiert, die allerdings für Begegnungen und Treffen zu undifferenziert und in Teilbereichen zu dunkel erscheinen. Die gemeinsamen Essbereiche liegen optimal nebeneinander und lassen einen wirtschaftlichen Betrieb zu. Das Betreute Wohnen liegt gut erschlossen vom Haupteingang im Dachgeschoss. Die beiden Lichthöfe sind zu schachtartig und können die Belichtungssituation in den unteren Geschossen nicht verbessern. Die Fassaden des Pflegeheims sind für die unterschiedlichen Bereiche schön differenziert. Offenheit, Privatheit und die Verzahnung mit dem Außenbereich werden auf angemessene Weise mit hellem Klinker und Holzfenster erreicht. Mit den Verkehrsflächen liegt der Entwurf im obersten Bereich. Die Eingangsbereiche usw. sind allerdings darin enthalten. Die NGF zu Pflegeplatz liegt deutlich zu hoch. Die bestehende Holzhackschnitzelheizung wird erhalten, weitergehende Aussagen zum Energiekonzept, außer einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sind nicht erkennbar. Die wirtschaftlichen Kennwerte sind im ungünstigen Bereich. Insgesamt handelt es sich um einen eigenständigen, wichtigen Beitrag der aber gerade in der städtebaulichen Ausrichtung nicht in allen bereichen voll überzeugen kann.
Städtebauliche Idee ist eine klare, aber differenzierte Blockrandbebauung, die sensibel auf die Nachbarschaft reagiert. Die Tragfähigkeit der städtebaulichen Struktur ist im Schwarzplan sehr gut ablesbar. Die Arbeit zeichnet sich durch einen zusammenhängenden Blockbereich aus, was sehr positiv bewertet wird, da sich große Freiraumqualitäten für beide Nutzungsbereiche (Pflegeheim und Wohnen) ergeben. Es gibt eine klare Adressbildung und differenziert gegliederte, gut nutzbare Außenräume mit großen Aufenthaltsqualitäten. Das Pflegeheim ist gut gegliedert und die Funktionen gut zoniert. Der Multifunktionsraum präsentiert sich leider nicht zum Quartier. Die Idee der Wohngruppen, die sich um einen gemeinsamen Wohnbereich anordnen, ist konzeptionell überzeugend. Sehr positiv sind die differenzierten Außenraumbezüge, die durch die sensible Zonierung entstehen. Der Entwurf vermeidet lange Flure und überzeugt durch seine Grundrissgestaltung, der die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens zugrunde liegt. Einige Zimmer sind Funktionsbereichen zugeordnet und weisen dadurch nicht die gleiche Wohnqualität auf. Die Gruppierung um die überschaubaren gemeinschaftlichen Bereiche, bringt jedoch eine Aufteilung in zwei getrennte Küchen mit sich. Die zentrierte Anordnung der Pflegefunktionsräume ist nicht optimal gelöst. Das Konzept zeichnet sich durch eine üppige Flächenausstattung für den einzelnen Pflegeplatz aus. Das Betreute Wohnen funktioniert gut und es werden qualitätvolle Freibereiche als Dachterrassen angeboten, die sich zum Hof öffnen. Die Funktionsbereiche sind architektonisch gut ablesbar. Fensterbänder und sandsteinfarbendes Sichtmauerwerk geben eine Idee für die Anmutung des Gebäudes. Die Gliederung der Baumasse ist gelungen, die unterschiedlichen Geschossigkeiten sind plausibel und es entsteht ein angenehmer baulicher Duktus. zDie Fünfgeschossigkeit im Süden reagiert auf den urbanen Kontext der Deutschordensstraße, zur Karlstraße wird richtigerweise eine Viergeschossigkeit gewählt. Die städtebauliche Anordnung Im Ideenteil ist gut gelungen. Es werden in unterschiedlichen Typen mit einem differenzierten Wohnungsgemenge angeboten. Der Entwurf zeigt, dass die städtebauliche Idee des Hofes große Potenziale besitzt. Die Verfasser meistern die Aufgabenstellung in fast allen Bereichen souverän und überzeugend.
Die Arbeit fasst die öffentlichen Nutzungen Pflege und Schule entlang der Karlstraße zusammen und platziert dabei das neue Heiliggeiststift direkt neben das benachbarte Pflegeheim. Es werden erfreulich klare städtebauliche Raumkanten und Freiräume gebildet. Es gibt eine deutliche Trennung der unterschiedlichen Nutzungen Wohnen und Pflege, wobei die Aufenthaltsqualität in diesem Zwischenbereich nicht erkennbar ist. Die außenräumliche Anbindung zwischen Carolushaus und altem Friedhof wird sehr positiv bewertet. Die kompakte Gebäudeform definiert mit ihren Rücksprüngen eindeutig den Eingangsbereich und den geschützten Demenzgarten. Die Vorfahrt ist richtig platziert, der Abstand zur Kreuzung muss ggfs. korrigiert werden. Bezüge zum Betreuten Wohnen werden in dieser Arbeit nicht gebildet. Das Raumprogramm wurde übererfüllt. Der Flächenbedarf liegt im oberen Bereich aller Arbeiten und lässt auf hohe Investitions- und Folgekosten schließen. Die Heizzentrale wurde nicht im Gebäude des neuen Pflegheimes untergebracht. Bei dieser Lösung wären komplexe vertragliche Konstruktionen notwendig. Die Lage und Anordnung des Mehrzweckraumes sind sehr gut gelöst. Ebenfalls positiv wird die deutliche Trennung der öffentlichen Bereiche und der Demenzgruppe gewertet. Die Küchen sind jeweils einer Gruppe zugeordnet und nicht koppelbar. Die innerräumliche Qualität ist über großzügige gut belichtete Aufenthaltsräume gegeben. Die Wohnbebauung nimmt die vorhandene Raumkante auf und bildet einen eigenständigen Block innerhalb des Areals, mit einem sehr schön proportionierten halbprivaten Innenhof. Die Überhöhungen sind städtebaulich nicht an der richtigen Stelle platziert. Die Wegeführung und Zugänglichkeit von der Johanniterstraße und von der Karlstraße her sind gut gelöst, der Fußgängerweg zwischen Pflege und Wohnen könnte noch mehr Aufenthaltsqualität vertragen, Das Funktionsprogramm wurde erfüllt, die Ausnutzung des Grundstücks liegt im oberen Mittelfeld. Die kompakten Baukörper lassen eine wirtschaftliche Bauweise erwarten.