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Sieben JahrePeter Stamm
S. Fischer Verlag, Frankfurt, 2009ISBN 3100751264Bestellung grundsätzlich über den Buchhandel18,95 Euro
Es kommt nicht allzu oft vor, dass Architekten in der Belletristik zu den Hauptpersonen avancieren. Das aktuelle Buch des Schweizer Autors Peter Stamm verpflichtet unseren Berufsstand schon fast zur Lektüre. Und diese erweist sich als durchweg unterhaltsam.
„Sieben Jahre“ lautet der Titel und über diesen Zeitraum entspinnt sich die Geschichte von Architekturstudenten und ihrem Architektenwerden in München. Sie stehen kurz vor dem Diplom. Einer arbeitet ganz akribisch darauf zu, ein anderer schwadroniert lieber: „Er hatte immer besser geredet als gezeichnet und wechselte seine Vorbilder wie andere Leute die Hemden. An einem Tag war Gehry der Größte, am nächsten Tag waren es Libeskind oder Koolhaas. Seine Entwürfe sahen entsprechend aus, sie hatten keine eigene Sprache, waren gezähmte, mehrheitsfähige Versionen großer Ideen...“ Und da ein Roman nur ums Architektensein dem Autor wohl doch nicht spannend genug erschien, geht es natürlich auch um Liebe: Ein Mann, zwei Frauen – und wie das über sieben Jahre so funktioniert. Mann, Architekt, und Frau, Architektin, entschließen sich irgendwann zu heiraten, gründen ein Büro, führen es mit ihren unterschiedlichen Talenten auch ganz erfolgreich und irgendwann geht es doch bergab. Wie die zwei aus der Misere wieder herauskommen und welche Rolle die andere Frau spielt, beschreibt Peter Stamm sehr lakonisch und leidenschaftlich, zeichnet sehr schön die verschiedenen Charaktere heraus und hält einem an der einen oder anderen Stelle auch mal den Spiegel vor.
Carmen Mundorff