Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Norbert Goerlich
Mühlstraße 4071155 Altdorf
Rings um das Gebäude wickeln sich auf 2 Ebenen die 43 Bewohnerzimmer ab. Die Blicke gehen auf eine Kleingartenanlage, Einen Sport- und Freizeitbereich, Eine Bushaltestation und dahinter in eine weite Wiesenlandschaft mit der traditionellen Altdorfer Mühle. Durch die Mühlstraße ist das Pflegeheim direkt am Wohnen und Leben des Ortes angebunden.
Im Erdgeschoss wird speziell für mobile demenziell erkrankte Menschen eine Wohngruppe mit 13 Einzelzimmern eingerichtet. Dort besteht am Kopfende vom dort befindlichen Wohnbereich die Möglichkeit des direkten Ausgangs in den beschützten Garten. Im Erdgeschoss getrennt vom sonstigen Pflegeheim ist eine Tagespflegestation für 12 bis 15 Bewohner mit eigenem Zugang eingerichtet. Sie hat eine eigene großzügige überdachte Terrasse, die nach Westen zeigt. Im Gartengeschoss sind 9 Wohnungen teils für betreuungsbedürftige teils für Mitarbeiter angelegt. Sie alle haben zur Würm-Aue hin orientiert einen eigenen kleinen Freibereich.
Direkt am Eingangsbereich des Hauses befindet sich ein Mehrzweckraum mit eigener Küche und einem kleinen Foyer. Diese Raumgruppe soll Möglichkeiten der Begegnung schaffen, und auch von externen Nutzern reserviert werden können. Natürlich wird das Haus selbst diesen Raum für Feste, Begegnungen oder kleine kulinarische Angebote nutzen können.
Nach Machbarkeitsstudien auf insgesamt 7 Grundstücken wurde im Gemeinderat von Altdorf demokratisch der Standort Seewiesen gewählt. Nach anfänglichen Protesten bis hin zu einem 3-minütigem Landesschaubericht, besteht inzwischen eine hohe Akzeptanz des sehr privilegierten Standortes auf einer grünen Aue mitten im Ort, die ursprünglich nicht zur Bebauung vorgesehen war. Die transparente Abwägung der Vor- und Nachteile aller Grundstücke erzeugte eine hohe Prozessqualität und führte letztendlich zu einem sehr guten Ergebnis.
Angetrieben vom Wunsch einmal Bewohnerzimmerfenster spielerisch ganz nach Vorschrift zu machen, entstand ein Fensterpaar, welches uns selbst überrascht hat. Die schmale Fenstertür hat die Glasunterkante entsprechend der DIN 18040 für barrierefreies Bauen unterhalb 60 cm über FFB. Ein zusätzliches quadratischen Fenster erfüllt das knapp nicht, dafür aber hat es eine Brüstung, die nicht als Aufstiegshilfe gilt mit einer Fensterbank über 60 cm über FFB. Das ungleiche Fensterpaar bekommt unterschiedliche Sturzhöhen und wirkt von außen auflockernd und von innen harmonisch. Die Leibungstiefe konnte bei der Absturzsicherung des quadratischen Fensters hinzugezogen werden. Daher ist die Brüstungshöhe lediglich 85 cm. Auf eine zusätzliche Absturzsicherung konnte daher verzichtet werden.
Mit lasierter sägerauer Fichte gelingt ein ruhiges Fassadenbild. Die mineralische Wärmdämmung ist entsprechend der Vorgabe des Bauherrn komplett in Anlehnung an KfW-40-Anforderung dimensioniert. Die Fenster wurden durchgängig in der Wärmedämmebene konstruiert, um maximalen Wärmeschutz zu gewährleisten. In die Fassade integrierte Metallbleche dienen Brandriegel als der Fassadenkonstruktion.
Nach eingehender Prüfung und Sicherstellung, dass an jeder Stelle die eingesetzten Mittel auch wirklich den Bewohnern und ihren Betreuern zugutekommen, sind Bauweise und Konstruktion sowie das Technikkonzept dementsprechend entwickelt worden. Die Lage in der Grünaue lässt auf lange Sicht eine „Überhitzung“ des Ortes und der Umgebung durch lange Hitzeperioden ausschließen. Die somit langhin gegebene Möglichkeit der Nachtauskühlung führt zur Einsparung einer anlagentechnischen Klimatisierung der Innenräume - energetisch und ökologisch ergeben sich hierdurch Pluspunkte. Unterstützend wirkt hierin die Entscheidung das Gebäude in Massivbauweise zu erstellen. Die durch die Nachtauskühlung erreichten Temperaturen, können durch die thermische Speicherfähigkeit des Gebäudes über Tage und Wochen gehalten werden.
Heizung: Pellett-KesselWärmeverteilung: Fußbodenheizung - mittelfristig für Wärmeerzeugung durch Wärmepumpenanlage geeignetLüftung: Einzelabluftanlagen in den Bewohnerbädern - trotz einhergehender Wärmeverluste bis heute die anlagentechnisch energieeffizienteste und preiswerteteste Art einen optimalen Luftaustausch zu bekommenBeleuchtungstechnik: Durch Direkt und Indirektbeleuchtung werden Auf- und Einbausysteme im Zusammenspiel mit Akustik-Elementen kombiniert. Ziel des Beleuchtungskonzeptes ist eine möglichst ruhige und absolut blendfreie Belichtung der Räume zu bekommen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.