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Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Kim Fohmann
Stresemannstraße 2876187 Karlsruhe-Nordweststadt
BAUWEISE / ERLÄUTERUNG
Aufstockung auf ein bestehendes Betriebsgebäude als Wohnbebauung in Holzbauweise
An der Westseite des Naturschutzgebiets „Alter Flugplatz“ in der Karlsruher Nordweststadt befindet sich ein 2-geschossiges Telekommunikationsbetriebsgebäude, welches am Rand einer Siedlung liegt, die von 6-geschossigen Zeilenbauten, Punkthochhäusern und viel Parkfläche geprägt ist. In diesem Kontext erscheint dieses Gebäude prädestiniert, für die Schaffung neuen Wohnraums im Rahmen einer Nachverdichtung ohne weitere Flächenversiegelung auf die Höhe der angrenzenden Bebauung aufgestockt zu werden. So erwächst aus dem dichten Baumbestand entlang des Flugfelds das Wohnbauprojekt „NordGrün“; mit der Zielsetzung, nachhaltiges, bezahlbares und gut erreichbares Wohnen im städtischen Kontext zu ermöglichen und dabei dennoch in alle Richtungen von Natur umgeben zu sein.
Um aus statischen Gründen vom Bestand unabhängig zu sein, wurde hierfür zunächst ein „Tisch“ als Stahlkonstruktion aus Stützen und raumhohen Fachwerkträgern erstellt, gegründet durch Bohrpfähle und ausgesteift über zwei Erschließungstürme aus einfachem Sichtbeton. Die eigentliche Aufstockung, welche „auf dem Tisch“ lagert, ist ein Massivholzbau mit Wänden und Decken aus Brettsperrholz aus dem Schwarzwald und einer vorgehängten Fassade aus Trapezblech. Blech, Holzfenster und die auf das Trapez abgestimmten Staketengeländer sind monochrom in grün gehalten. Zusammen gliedern sie das Gebäude und verleihen ihm eine feingliedrige Haptik und eine einladende Anmutung.
Erschlossen werden die Wohnungen über großzügige Laubengänge zwischen den Erschließungstürmen auf der Nordseite. Um eine etwaige spätere Sanierung und Umnutzung des bestehenden Betriebsgebäudes zu ermöglichen, orientiert sich auch die Aufstockung am Raster des Bestands und gibt so die Grundeinteilung vor. Trotz des schmalen Rasters mit nur 5,00 m Achsmaß sind die 13,00 m tiefen Wohnungen durchgehend gut belichtet und bieten ein hohes Maß an Nutzungsflexibilität. Sie binden über die komplette Gebäudetiefe durch und haben an der Südseite eine Loggia, respektive im Staffelgeschoss eine Dachterrasse, welche eine Aussicht über das Flugfeld bis zum Schwarzwald bieten.
Der Wohnungsmix mit 2-Zimmer-, 4-Zimmer-Maisonette- sowie Penthouse-Wohnungen zwischen 60 und 120 qm ist sehr vielseitig und wird an den Rändern von breiteren barrierefreien Wohnungen komplettiert. Im Innenraum sind die Einheiten schlicht, aber wertig vorgerichtet. Geöltes Eichenparkett, hochwertige Holz-Innentüren sowie robuste Fliesen und Keramik in den Bädern bilden eine ansprechende Grundlage für die Mieter. Die Holzdecken und -trennwände sind aus Brand- und Schallschutzgründen verkleidet.
Das KFW40 EE-Haus wird auf dem Gründach mit einer PV-Anlage für Mieterstromerzeugung ausgestattet; die Heizung wird mit Fernwärme betrieben. Sämtliche Verkleidungen sowie die kostengünstige, aber stabile und wartungsarme hinterlüftete Blechfassade sind bei Bedarf bis auf den Rohbau rückbaubar.
PROJEKTBETEILIGTE
BAUHERRSCHAFTNordGrün, Inh. Lukas HechingerWikingerstr. 9a76189 Karlsruhe
ARCHITEKTURDrescher Michalski Architekten PartG mbBLachnerstr. 1476131 Karlsruhe
TRAGWERKSPLANUNGSchuler Ingenieurbüro für BautechnikRichard-Wagner-Str. 1676185 Karlsruhe
ARCHITEKTURFOTOGRAFIEKim Fohmann Innere Wiener Str. 1481667 München
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.