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Foto: Harald Marka
Friedhofsweg89180 Berghülen
Das bestehende Gebäude aus dem Jahre 1968 war für die Trauerfeiern der Gemeinde zu klein geworden. Ferner war der Wunsch nach mehr als einem Wetterschutz gewachsen. Sanierungsfällig war zudem das expressive Dach. Im Zuge der Neugestaltung des gesamten Friedhofs, die noch andauert, wurde so die Neugestaltung der Aussegnungshalle vorgenommen und ein feierlicher Raum geschaffen.
Der starke Ausdruck des zum Himmel strebenden Daches mit den einladend geschwungenen Giebeln wurde aufgenommen und fortgesetzt. Die Tragstruktur blieb erhalten und wurde nach Westen um eine weitere Achse ergänzt. Somit entstand der vergrößerte Innenraum mit Nische für den Chor und ein neuer Zugang mit Rückzugsraum für den Pfarrer. Die neu hinzugefügte, westliche Außenwand wurde bewusst über schräg gestellte Wandseiten an den Bestand angeschlossen. Glasfassaden schließen den ehemals offenen Raum an den Giebeln nun ab.
Die Materialität des Bestandes wurde aufgenommen und fortgesetzt. Die Dachschale wurde komplett erneuert, gedämmt und die weiße Holzlattung auf der Innenseite zusätzlich mit akustischen Eigenschaften ausgeführt. Dem reliefartig texturierten Sichtbeton der bestehenden Wände wurde bewusst eine glatte Oberfläche gegenübergestellt. Anstelle eines Kreuzes wurde eine künstlerisch gestaltete Fläche aus sich verdichtenden und auflösenden Linien aus Blattgold auf die Rückwand aufgebracht, die sich nach oben in der Glasfläche fortsetzt und auflöst. Je nach Lichtsituation entstehen vielschichtige Eindrücke mit variabler Reflexion und Transparenz. Eichenholz-Wandverkleidungen ummanteln die neuen Bereiche, schaffen Wärme und setzten die vertikale Struktur der rauen Sichtbetonwände des Bestands fort.
Die Stimmung des Raumes ist geprägt von Gegensätzen: einer lichten Helligkeit und Offenheit zum Himmel hin und den schützenden, Halt gebenden schweren Wänden. In der Nacht leuchtet das Gebäude wie eine große Laterne in den Friedhof und die weitere Umgebung hinein.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.