Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Foto: STEFFEN ROLLER PHOTOGRAPHY
Burrenhof 273268 Erkenbrechtsweiler
Denkmal und Landschaft Auf der Vorderen Alb nahe Erkenbrechtsweiler liegt das Heidengrabenzentrum in direkter Nachbarschaft des frühkeltischen Kultplatzes am Burrenhof. Entlang einer Prozessionsachse reihen sich die Grabhügel auf, das Heidengrabenzentrum schließt diese Reihe ab. Es dient als zentraler Anlaufpunkt für die Besucher der ehemals größten Siedlung der Kelten in Mitteleuropa, dem Oppidum Heidengraben, welches um 80 v.Chr. Heimat von geschätzt 20.000 Menschen war.
Funktion und OrganisationDas Heidengrabenzentrum nimmt sämtliche Funktionen der touristischen Nutzung in sich auf. Der Foyer- und Bistrobereich empfängt die Besucher. Ein eingestellter Raumkörper nimmt Kasse und Theke auf. Entlang der Fassade betritt der Besucher den großzügigen Ausstellungsbereich mit ca. 360 m² Fläche, durchwandelt diesen und beendet den Rundgang im Bistrobereich mit Shop. Eine Sichtbetonwand begrenzt den Raum und leitet zu Büro, Infowand, Garderobe und Sanitärbereichen über.
Hügel und Gebäude Das Gebäude des Heidengrabenzentrums präsentiert sich nicht als klassisches Gebäudevolumen. Vielmehr nimmt es sich respektvoll zurück, versteckt sein Volumen im Gelände und bildet einen neuzeitlichen begehbaren und erlebbaren Hügel in der Landschaft Die einzige bauliche Fassade ist zugleich eine einladende Geste an die Besucher, einzutauchen in den künstlichen Hügel und dort die verborgene Welt der Kelten zu entdecken.
Oben und UntenDer sanft abfallende Weg leitet auf den vertieften Hof, man begibt sich auf Augenhöhe mit den Grabhügeln und erlebt diese aus neuer Perspektive. Vom Gebäudeinneren aus rahmt das Gebäude die Silhouette der Grabhügel ein, die Ausstellung im Gebäudeinneren lässt die Zeit der Kelten interaktiv, digital und mit Nachbauten lebendig werden. Das Dach des Gebäudes fällt zum rückseitigen Rad- und Wanderweg sanft ab und lädt zum Begehen ein. Ein neuer Blick von oben auf das Gräberfeld wird möglich.
Innen und Außen Die polygonale geknickte Betonwand schwingt sich aus dem Gelände empor und überspannt in einem dynamischen Bogen den Eingang. Zusammen mit der nach Innen geknickten Glasfassade entsteht ein überdachter Vorplatz. Innen und Außen und gehen ineinander über, Einblicke ins Gebäude geben einen ersten Vorgeschmack auf die interaktive Ausstellung. Gleichzeitig spiegelt die Fassade die Umgebung des Gräberfelds. Vom tieferen Standpunkt aus treten die Silhouetten der benachbarten Grabhügel eindrucksvoll hervor.
Materialität Außen wie innen zeigt das Gebäude wenige, rohe und robust handwerkliche Materialien. Die markante Sichtbetonwand zitiert mit ihrer Struktur-Matrize mit vertikaler Struktur die Pfostenschlitzwand, deren Konstruktion den historischen keltischen Siedlungsplatz Heidengraben umgab. Im überdachten Außenbereich vor dem Eingang reflektiert die polygonale Untersicht Licht aus dem Inneren, der Bronzefarbton spielt auf die keltische Metallverarbeitung an.
InnenraumgestaltungDer raue, handwerkliche Charme der Materialen wird im Inneren bewusst fortgesetzt als Kontrast zur digital und fotorealistisch präsentierten Ausstellung. Der Sichtbeton der Konstruktion bleibt an den tragenden Wänden erlebbar, etwas feiner zeigt sich der Sichtestrich auf dem Fußboden. Oberflächen in Fichte-Schälfurnier schaffen eine einladende Atmosphäre in den Aufenthaltsbereichen im Bistro sowie als flexibel bestückbare Wandschale im Shop. Sitzbänke und lose Möbel sind ebenfalls in Holz. Zunderstahl setzt einen Akzent an Theke und Tischen. Simple Glühbirnen definieren den Sitzbereich.
Low-Tech und FlexibilitätDie Deckengestaltung setzt gezielt auf Low-Tech und maximale Flexibilität des gesamten Innenraums. Lüftungsleitungen, Kabeltrassen und Stromschienen sind in kaum sichtbar Ton-in-Ton unter der schwarz eingefärbten Sichtbetondecke. Akustikelemente sind, wo nötig, ebenfalls in schwarz an der Decke montiert. Alle Einbauten sind somit reversibel und der Innenraum an zukünftige Konzepte anpassbar.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.