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Foto: Gerd Juetten
In den Tieräckern 2189518 Heidenheim
Das 8.700 m² große Grundstück liegt am nordöstlichen Rand des Gewerbegebiets "In den Tieräckern" in vorderster Reihe an der wichtigsten Stadtzufahrt von der A7. Nach Westen hin ist das Gelände leicht geneigt und liegt zur Nürnberger Straße B466 bis zu 2,50 m tiefer. Zwei in Nordsüdrichtung verlaufende Überlandleitungen schränkten die Bebaubarkeit zusätzlich ein. Diese vordergründigen Nachteile der ehemaligen Auffüllbrache stellten sich in der weiteren Planung jedoch eher als Vorteil heraus:Die zweigeschossige Ausstellungshalle wurde parallel zu den Stromleitungen angeordnet, das Werkstattgebäude mit Remise parallel zur Nürnberger Straße. Die beiden zweigeschossigen Baukörper wurden über das eingeschossige Kundenzentrum miteinander verknüpft. Die mit einer vornehmen anthraziten Metallhaut verkleideten Ausstellungshalle öffnet sich zur hochfrequentierten Bundesstraße mit einer weit auskragenden, rundum verglasten Galerie wie ein überdimensionales Schaufenster, in dem die hochwertigen Fahrzeuge den Vorbeifahrenden attraktiv präsentiert werden. Die Kunden von "In den Tieräckern" anfahrend werden mit einer imposanten Dachauskragung beeindruckt, unter der sich nicht nur witterungsgeschützt die Automobile präsentieren lassen, sondern die auch für eine zukünftige Erweiterung der Ausstellungshalle vorgesehen ist.
Der gläserne Hauptzugang zum Autohaus wird durch ein mächtiges freistehendes Vordach betont. Nach dem Passieren der dunklen Außenhaut betritt der Kunde das strahlend weiße Interieur der Kundenannahme, von der sich die beeindruckende zweigeschossige Außenausstellungshalle erahnen lässt, aber auch Aktivitäten in der Direktannahme beobachten lassen. Durch das monolithische Weiß der innenräumlichen Oberflächen löst sich die massive Stahlkonstruktion nahezu immateriell auf. Kathedralenähnlich werden die Fahrzeuge in der lichtdurchfluteten Ausstellungshalle präsentiert. Funktional notwendige Büroeinbauten wirken leicht und transparent durch ihre gläsernen Umfassungswände.
Bei der Materialität zwischen den "weißen" Ausstellungs- und Kundenräumen und den Arbeitsräumen wurde gestalterisch konsequent unterschieden: Die Werkstätten präsentieren sich in roher und robuster Betonoptik, alle Leitungen werden offen und doch strukturiert geführt, auf optimale Arbeitsabläufe und Funktionalität wurde größten Wert gelegt. Gezielt gesetzte Glasöffnungen und Glastore in der ebenfalls dunkel gehaltenen Außenfassade der Werkstatt tragen zu tageslichtdurchfluteten, optimalen Arbeitsbedingungen im Innern der Werkstattbereiche bei.Eine Remise mit Reifenlager und Abstellflächen für Unfallfahrzeuge wurde geschickt über zwei ebenfalls in anthrazitfarbenem Trapezblech verkleideten Schiebetore mit dem Werkstattkörper zu einer Gesamtkomposition verbunden.
Durch die Topographie des Geländes konnten unterschiedliche Parkierungs- und Ausstellungszonen gebildet werden, die durch begrünte Böschungen in überschaubare Flächen aufgeteilt wurden. Aus dem Gelände wurde die Zufahrt zur Galerieebene modelliert, die auch als Ausstellungsfläche für Fahrzeuge auf Höhe der Bundesstraße dient.
Trotz oder auch wegen nicht optimaler topographischer Randbedingungen wurde ein funktional wohl durchdachtes Autohaus geschaffen, das nicht mit Äußerlichkeiten, sondern eher durch Zurückhaltung in der Formensprache und Materialwahl besticht und durch einen hohen Gestaltungswillen bis ins kleinste Detail überzeugt. Der Autohausneubau demonstriert in dieser für Heidenheim wichtigen Eingangssituation zur Stadt, dass eine Gewerbeimmobilie eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität darstellen kann, vorausgesetzt, die Zusammenarbeit zwischen begeisterungsfähigem Bauherr und qualitätsbewusstem Architekt ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.