Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: HGEsch Photography
Im Salmenkopf 1077866 Rheinau-Freistett
Konzept & FunktionDie Erweiterung der Produktionsstätte sieht als architektonisches Grundkonzept das Abbild des gesamten Entstehungsprozesses seiner Produktion vor. Es integriert neben der Produktion, Versuchs- und Forschungswerkstätten, Büros, ein Bistro und Showrooms in eine kompakte Bauform. In dem zweigeschossigen Gebäudeteil findet die Endmontage der Möbel statt, in der rückwärtigen Halle befinden sich die Werkstatt und der Versand.
LageIm badischen Rheinau befindet sich der Standort des Möbelherstellers Brunner. Das von HENN gebaute Innovationszentrum des Möbelunternehmens wurde im Herbst 2019 eröffnet. Das Hybridgebäude dient als Schaufenster der Produktion. Mit dem Neubau öffnet sich das Unternehmen und gewährt seinen Gästen Einblicke in die Herstellung. Die kompakte Bauform steht als eigenständiges Gebäude auf dem Werksareal mit Logistikhof und Anbindung an die bestehende Produktionshalle. Sie fügt sich somit funktional in den industriellen Ortsteil von Rheinau ein.
GestaltAUSSEN: Die repräsentative raumhoch verglaste Nord-West-Fassade stellt den unmittelbaren Austausch zwischen Kunden, Besuchern und Mitarbeitern praktisch und symbolisch dar und erlaubt maximalen Tageslichteinfall in die Produktions- und Gastronomiebereiche. Die Fügung und die Materialität der Möbel wurden in der Architektur aufgegriffen und weithin sichtbar gemacht. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf das sichtbare Dachtragwerk gelegt, welches aus Holzbauteilen modular aufgebaut und leicht erweiterbar ist. Schon aus der Entfernung nimmt man es durch die gläserne Fassade hindurch wahr.Die matt reflektierende Metallfassade in Leichtbauweise gibt dem Montage- und Versandbereich ein industrielles Ambiente. Das hochwertige Material spiegelt die grüne Umgebung wider und bildet eine Ergänzung zum warmen Holzton im Inneren.
INNEN: In die Halle sind entlang der gesamten transparenten Fassade zusätzliche Ebenen eingestellt worden, die durch eine Galerie miteinander verbunden sind. Sie werden für ein Bistro, die Büros sowie Forschung und Entwicklung genutzt. Die Cafeteria erstreckt sich an der Nordwestseite über zwei Geschosse. Das Erdgeschoss beherbergt die Kantine, während es sich im Obergeschoss informeller als Café gestaltet. Von dieser Schnittstelle zur Produktion lassen sich Montageabläufe beobachten, es ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Das Konzept beruht auf dem Gedanken eines „Marktplatzes“, der als kommunikatives Zentrum für Mitarbeiter und Besucher gedacht ist. Konstruktion & MaterialDas modular aufgebaute Holztragwerk der Produktionshalle stellt ein besonderes Merkmal des Projekts dar. Das Material unterstreicht die Nachhaltigkeit der Bauweise und prägt die Stimmung und Ästhetik der Räume maßgeblich. In Analogie zu den Manufakturgedanken und Techniken der Möbelfertigung werden die Träger der Dachkonstruktion an den Knotenpunkten zusammengefügt.Die im Hallenraum sichtbare Konstruktion setzt sich aus Holzfachwerkträgern mit Spannweiten bis zu 15,75 m zusammen. Die Träger bestehen aus formstabilen Furnierschichtholzlamellen. Das Tragwerk gliedert sich in Haupt-, Neben- und Tertiärträger. Hierfür ist die Anzahl der Lamellen entscheidend: Die Gurte der Hauptträger haben drei, die der Querträger zwei und die Tertiärträger eine Lamelle. Das Dach konnte frei von Auskreuzungen gehalten werden, indem die Scheibenwirkung des Dachtrapezblechs die Wirkkraft übernimmt. Beleuchtet wird die Halle durch technische Lichter in den Fachwerkträgern.Ein besonderes Augenmerk wird auf Offenheit und Transparenz des Gebäudes nach außen und innen gelegt. Das Montageverfahren kann in der Halle Schritt für Schritt nachvollzogen werden. Die Glaswände und eine sich durch die gesamte Gebäudelänge streckende Galerie stellen bewusst Sichtachsen zwischen dem Produktionsbereich und den Arbeitsbereichen im Obergeschoss her. Gleichzeitig öffnet sich das Unternehmen mit dem Neubau nach außen. Die repräsentative raumhoch verglaste Nord-West-Fassade stellt diesen unmittelbaren Austausch zwischen Kunden, Besuchern und Mitarbeitern praktisch und symbolisch dar und erlaubt maximalen Tageslichteinfall in die Produktions- und Gastronomiebereiche. Die Effizienz dieser Konstruktion zeigt sich in der leichten und filigranen Anmutung. Quadratische Lichtkuppeln dienen der natürlichen Belichtung.
Ökonomie & ÄstehtikDas multifunktionale Gebäude baut den Standort des in zweiter Generation geführten Möbelunternehmens aus und spiegelt die ambitionierten Wachstumsziele und Grundwerte der Firma Brunner wider: Funktionalität, Qualität und Design. Hier werden Produktion, Montage, sowie Büro- und Gastronomiebereiche vereint. Das modulare Holztragwerk der Halle unterstreicht den hohen Anspruch an Nachhaltigkeit, natürliche Ästhetik und Aufenthaltsqualität des Objekts.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.