Beispielhaftes Bauen

Mit dem Dschungelhaus hat die Planstatt Senner für rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Werk hervorgebracht, das weit über herkömmliche Bürogebäude hinausgeht. Dieses Projekt zeigt, wie Architektur sich nahtlos in die Natur einfügen kann. Schon auf den ersten Blick wird klar: das Dschungelhaus ist kein Gebäude, das in seine Umgebung gestellt wurde – es ist eher ein lebendiges Wesen, das in harmonischem Einklang mit seiner natürlichen Umgebung existiert und eine einzigartige Arbeitsumgebung für die Kreativität und Innovation schafft.

Ein Pflaumenbaum, der scheinbar organisch in die Struktur des Hauses hineinwächst, unterstreicht die subtile Integration des Gebäudes in das bestehende Landschaftsbild, auch die Fassadenbegrünung des Dschungelhauses trägt maßgeblich zu dessen Einbettung in die Natur bei. Auf dem Dach entfaltet sich die Idee der Symbiose weiter: Mit der Zeit wird es von einer dichten Vegetation bedeckt, die ökologisch sinnvoll ist und eine optische Pracht entfaltet. Sie verbessert die Isolation und schafft zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Insekten.

Das Dschungelhaus besteht aus nachhaltigen Materialien wie Holz und Lehm, die ästhetisch ansprechend und ökologisch verantwortungsvoll sind. Die warme Ausstrahlung der Holzelemente und die natürliche Haptik der Lehmwände schaffen eine einladende Atmosphäre, die den Raum mit Ruhe und Geborgenheit erfüllt. Große Fensterflächen ermöglichen einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenbereich, durchfluten die Arbeitsräume mit natürlichem Licht und lassen die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen.

Ein Garten voller Leben
Der angrenzende Garten des Dschungelhauses ist ein sorgfältig gestalteter Naturraum, der den Büroalltag in eine grüne Idylle verwandelt. Hier wurden Pflanzen ausgewählt, die sowohl klimaresistent als auch ökologisch wertvoll sind – ein Schlüsselelement des Gartens. Es wäre aber kein Dschungelhaus, wenn nicht ein Hauch Exotik dabei wäre, wie Baumfarn, Bitterorangen und robuste Hanfpalmen. Der Naturpool im Garten, bestehend aus Schwimmbereich und Filterzone, ist ein weiteres Highlight: ohne chemische Zusätze sorgt die natürliche Filterzone dafür, dass das Wasser kristallklar bleibt – eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Schwimmbecken.

Ein Labor unter freiem Himmel
Das Dschungelhaus ist auch ein Experimentierfeld – auf den Grünflächen und in den wechselfeuchten Beeten der Versuchsflächen werden innovative Konzepte für nachhaltige Wasserbewirtschaftung erprobt. Regenwasser wird nicht einfach abgeleitet, sondern gezielt zurückgehalten und sinnvoll genutzt. Lehmschichten und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem sorgen dafür, dass das Wasser genau dort bleibt, wo es gebraucht wird – bei den Pflanzen.

Regenwassermanagement und Ökologie
Ein durchdachtes Entwässerungskonzept stellt sicher, dass das Regenwasser vollständig auf dem Grundstück des Dschungelhauses verbleibt. Durch langsame Versickerung und Verdunstung wird das Wasser wieder an die Umgebung abgegeben. Das begrünte Dach spielt dabei eine zentrale Rolle: Es hält das Regenwasser zurück, das entweder in Zisternen gesammelt oder zur Bewässerung der Fassadenbegrünung verwendet wird – eine umweltfreundliche und hocheffiziente Form der Wassernutzung.