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Foto: Nikolay Kazakov
Herrenstraße 45 a76133 Karlsruhe
Realisierung: 4/2010 bis 2/2012BGF / BRI: 1.072 m² / 5.450 m³Baukosten: 4,9 Mio EuroBauleiter: Willi Vollmer
Das Konzept für das neue Empfangsgebäude orientiert sich an den Entwurfsprinzipien des direkt angrenzenden denkmalgeschützten Schellingbaus aus dem Jahr 1960 und interpretiert diese neu. Analog zum südlich an den Schellingbau angrenzenden Saalbau besteht der Neubau aus einem eingezogenen verglasten Sockelgeschoss und einem nach Norden und Osten auskragenden Saalgeschoss. Der neue Sitzungssaal wird ebenfalls durch eine Brücke im 1. Obergeschoss mit dem Verwaltungsgebäude verbunden. Der neue plastische Kubus lehnt sich in seiner Materialität (Natursteinfassade) an den Erweiterungsbau aus dem Jahr 2003 an und bildet mit dem Westgebäude ein städtebauliches Ensemble.
Die äußere Erscheinung des neuen Empfangsgebäudes präsentiert sich in Proportion, Materialität und plastischer Ausformung als besonderen Baustein innerhalb der Gerichtsgebäude und in der Karlsruher Innenstadt. Die äußeren Kanten beziehen sich einerseits auf Straßenfluchten der Amalien-/Herrenstraße (historischer Fächergrundriss der Stadt), andererseits werden die Orthogonalen zum Schellingbau aufgenommen.
Das auskragende Bauvolumen des neuen Sitzungssaals ist gleichzeitig Vordach für den Haupteingang und schützt außerdem den Zugang für die Bediensteten des Bundesgerichtshofes. Die Wegeführung vom öffentlichen Bereich über die Sicherheitskontrollen in den gesicherten Gebäudeteil ist klar und übersichtlich organisiert. Licht/Belichtung
Die Fensteröffnungen im 1. Obergeschoss des Gerichtssaales setzen gezielte Außenbezüge in den öffentlichen Raum und in den attraktiven Innenhof des BGH. Das Dachoberlicht ist ringsum wandbegleitend. Somit setzt sich die Decke im Sitzungssaal von den Außenwänden ab und lässt sie schweben. Zenitlicht streift die holzverkleideten Wände des großen Gerichtssaales, unterstreicht die leichte "Faltung" der Innenhülle.
Die Lichtverhältnisse im Zyklus hell/dunkel verwehren jeweils die Einsichtbarkeit von außen. Die räumliche Fassung mit heller Decke begünstigt durch Reflektion die äußeren Lichtverhältnisse bei Nacht und somit die Aufhebung der Ambivalenz des Glases. An einem sensiblen Standort (Kreuzung Amalien-/Herrenstraße), in Verbindung mit dem sicherheitsrelevanten Bereich des BGH, wird ein zeitgenössischer Stadtbaustein gesetzt.
Energiekonzept
MaterialienAls besonderes Anliegen galt es, die Verarbeitung und Fügung der einzelnen Materialien untereinander mit einfachen, klar formulierten Details zu bewerkstelligen. Damit soll die Materialqualität betont und der Blick nicht vom Wesentlichen, von Raumqualität und plastischer Ausformung des Gebäudes abgelenkt werden.
Als Naturstein für Fassade und Fußböden wurde ein Crailsheimer Muschelkalk mit bräunlichen Einschlüssen ausgewählt. Der Sichtbeton mit Muschelkalkzuschlagsstoffen ist weißlich eingefärbt und nachträglich lasiert. Als Holz wurde für die teilweise mikroperforierten Wandbekleidungen und Türen ein weißpigmentiertes Eichenfurnier ausgesucht. Verglasungen in verschiedensten Ausformungen sind in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion in bronziertem Farbton passend zum Muschelkalk gefasst. Das Geländer der Treppe besteht aus weiß gestrichenen flächigen Stahlplatten mit Eichenhandlauf und integrierte LED-Beleuchtung.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
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