Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Daniel Vieser
St.-Rochus-Straße 574722 Buchen
KonzeptionDas Bestandsgebäude mit einem Längsgebäude, Erdgeschoss + Hanggeschoss, vier drei- und viergeschossigen Querhäusern und einem im Süden angefügten Rundgebäude wurden um ca. 1.000 qm Programmfläche erweitert. Die bestehenden Gebäude wurden unter Erhalt der früher bereits überarbeiteten Fassaden und Dachflächen grundsaniert.
Das Längsgebäude im Süden konnte aus statischen Gründen nicht erhalten werden. Es wurde durch einen zweigeschossigen Neubau mit Hanggeschoss und neuer Gründung ersetzt. Ebenfalls neu eingefügt wurde ein Fachklassentrakt im Norden, der die inneren Querbauten verbindet und somit einen Erschließungs-Loop ermöglicht.
Im Zentrum der Schule wurde das Atrium eingefügt. Es ist Mehrzweckraum, Aula, Theater, Konzert, Bewegungsraum und Selbstlernzentrum. Es wurde mit der Eingangshalle und der Cafeteria zu einer durchgängigen Veranstaltungsfläche verbunden. Angegliedert sind die Fachräume für Kunst und Musik im EG des Längsbaus und der erhalten gebliebene Rundbau als Bibliothek.
Im westlichen Querbau wurden neben Unterrichtsräumen die Verwaltung und die Räume für das Lehrpersonal untergebracht. Der östliche Querbau ist Klassengebäude. Durch die Reorganisation der Funktionen und zur Optimierung der Erschließung, wurden zwei neue zentrale Treppenhäuser eingefügt. Zur Vermeidung von notwendigen Fluren konnten Nutzungsbereiche einschließlich der Treppenraumhallen ausgebildet werden, sodass nahezu alle Flächen pädagogisch genutzt werden können. Im OG des Längsbaus befinden sich Kursräume und eine multifunktionale offene Lernzone. Die Galerie im Atrium ist Aufenthaltsraum der Oberstufe.
Städtebauliche und landschaftliche Einbindung Die Ergänzungsbauten fügen sich in die vorhandene Grundstruktur ein. Die Baukörperdimensionen entsprechen in Höhe und Ausdehnung dem Bestand. Die Bibliothek im Süden wurde wieder an den Längsbaukörper angeschlossen, das Atrium bildet mit seiner besonderen Geometrie das Herz der Schule.
FreiraumgestaltungDas Grundstück grenzt im Norden direkt an die öffentliche Wegeführung entlang der Morre. Die Lage in der Flussaue erfordert einen Hochwasserschutz, der durch die Geländegestaltung vorhanden war, aber durch die Neugestaltung angepasst werden musste. Zwischen südlichem Längsbau und den Querhäusern entstehen Höfe, die unterschiedlich ausgestaltet wurden. Durch die Gebäudeverbindung im Kern der Anlage entsteht ein Innenhof, der zusammen mit dem Atrium vielfältig genutzt werden kann und dessen begrünte „Fassaden“ sich bis ins Atrium ziehen.
Der östliche Hof erhält Spiel- und Klettergeräte, der westliche Hof und der Bereich an der Morre werden „Grünes Klassenzimmer“. Im Süden vor dem Haupteingang liegt eine großzügige Terrasse, die von der Cafeteria aus bedient werden kann. Im östlichen Teil des Längsbaus liegen in einem offenen Teil des Hanggeschosses überdachte Fahrradstellplätze. Diese Fläche kann auch freigeräumt und flexibel für Veranstaltungen genutzt werden.
Äußere GestaltDie neuen Gebäudeteile werden durch Holzverkleidungen erkennbar in das vorhandene Gebäudeensemble eingefügt. Maßstab und Gliederung folgen dem Bestand. Die Struktur der Querbauten wird grundsätzlich beibehalten, die Fassaden wurden renoviert. Durch ein einheitliches Farb- und Materialkonzept werden die Gebäudeteile zu einem Schulcampus gefügt.
InnenraumgestaltungIm Inneren gliedert sich der offene Raum in Eingangshalle, Cafeteria und Atrium. Es werden vielfältige Blickbeziehungen geschaffen. Die Materialien der Innenwände korrespondieren mit Fassaden- und Dachmaterialien. Sonderfunktionen bekommen besondere Räume. Das gilt für die Fachklassen, die Multizone im OG des Längsbaus und die Aufenthaltsbereiche. Holzverkleidungen schaffen eine freundliche Atmosphäre und angenehme Akustik. In den offenen Innenzonen wurden Sitznischen und Arbeitsbereiche integriert.
KonstruktionDer Längsbau wird über dem EG stützenfrei mit Betonfertigteil-Weitspanndecken überspannt. Die Dachkonstruktion kommt ebenfalls ohne Innenstützen aus. Integriert wurden Oberlichter, die die Kursräume ergänzend mit Tageslicht aus dem Norden beleuchten. Alle neuen Fassaden sind als Holzkonstruktionen ausgebildet.
Nachhaltigkeit Die Schule wurde unter dem Gesichtspunkt des bestmöglichen, weitgehendem Substanzerhalts erweitert und aktualisiert. Das gilt auch für bereits früher ausgeführte Sanierungen (Fassaden und Dächer der Querbauten). Konstruktion und Material zielen auf Stabilität und einfache Reparaturmöglichkeiten.
Die Gebäudetechnik wurde vollständig erneuert und aktualisiert. Lediglich die zentrale Wärmeversorgung blieb bestehen. Sie wird durch einen Fernwärmeanschluss ersetzt. Ein regeneratives Wärmenetz wird von der Stadt Buchen derzeit aufgebaut. Die auf den Querbauten vorhandenen PV-Anlagen werden durch eine neue Anlage auf dem Süddach des Längsgebäudes ergänzt. Fachklassen und zentrale Bereiche erhalten dezentrale Lüftungen. Klassenräume funktionieren weiterhin über Fensterlüftung. Das gilt auch für die Kursräume im Neubau. Es sollte keine „Zweiklassengesellschaft“ entstehen. In diesen Bereichen sind Nachtlüftungen möglich.
GesamteindruckDas Entwicklungskonzept des Burghardt Gymnasiums schafft ein differenziertes Raumangebot, das große Flexibilität bietet und in der Zukunft auf verschiedene Anpassungen reagieren kann. Es schafft Identität für die Schulgemeinschaft und gleichzeitig Rückzugszonen für Ruhe und individuelles Lernen. Die gesamte Schule ist barrierefrei erschlossen und ermöglicht einen inklusiven Betrieb.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.