Beispielhaftes Bauen

Aufgabe
Die 1900 von den Architekten Robert Curjel und Karl Moser fertiggestellte Kirche soll innen umfassend saniert werden. Die Kunstverglasungen (180 m²) werden restauriert und erhalten eine Schutzverglasung. Eine große Orgel wird eingebaut und erfordert erhebliche Umbaumaßnahmen im Emporenbereich. Die technischen Installationen Elektro und Heizung/Sanitär werden vollständig erneuert. In der Folge müssen alle Wandflächen und die Deckenflächen renoviert werden. Der Gumminoppenbodenbelag soll ersetzt werden. Die Bodenplatte muss erneuert werden. Aktuelle Sicherheitsanforderungen erfordern Nachrüstungen beispielsweise bei den Geländern. Im Kellergeschoss soll eine WC-Anlage für die Konzertveranstaltungen eingebaut werden.

Lösung
Die originalen Bestandteile der Kirche bleiben in ihrer Gestalt im Grundsatz unverändert erhalten. Dort, wo Ergänzungen oder Änderungen erforderlich waren, sind sie so zurückhaltend wie möglich erfolgt. Die Kirche wird intensiv genutzt, bleibt aber auch als "Gesamtkunstwerk" erhalten. Der neu aufgebaute Boden mit neuer Bodenplatte hat einen geschliffenen Gussasphaltestrich als Oberfläche. Die neue Orgel nimmt wieder die Symmetrie des Kirchenraums auf. Das Orgelgehäuse ist aus lasierten Eichenholzstäben geschichtet. Vertiefte, blattgoldhinterlegte Stoßfugen reflektieren das Licht der Eingangsrosette und stellen die Klangentstehung im Gehäuse nach außen dar. Im Bereich der WC-Anlage im Kellergeschoss ist ein abgetreppter Fundamentkörper des Turms freigelegt und sichtbar. Die neuen Einbauten erfolgten abstrakt, weiß.

Baujahr: 1900
Beginn Planung: 2005
Fertigstellung: 2009
BGF: 1.900 m²

Orgelgehäuse: Büro Krebs
Orgelprospekt: Firma Klais, Bonn
Dr. Martin Kares, Carsten Wiebusch, Büro Krebs