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Sophienstraße 4176530 Baden-Baden
HistorieDie Baulücke, ein einstiges Nachttor, errichtet auf der heute nicht mehr sichtbaren Stadtmauer, war zunächst bis Anfang des 20. Jahrhunderts mittels eines einfachen, zweistöckigen, kleinen Häuschens bebaut. Das im Anschluss errichtete, dreigeschossige Gebäude mit seiner klassizistischen Fassade wurde in den 1970er Jahren bereits aufgestockt.
EntwurfDas straßenseitig nur 3,70 m bzw. rückseitig nur 2,60 m breite, jetzt fünfstöckige Gebäude schließt eine Lücke zwischen zwei denkmalgeschützten Gebäuden in der Innenstadt von Baden-Baden und wurde um zwei Stockwerke sowie eine Dachterrasse ergänzt.Die Fläche des Grundstücks und der Grundrisse ist ein Gleichnis und beträgt lediglich 27 qm, woraus sich auch die innere Erschließung, bestehend aus einer rückseitig liegenden Treppe mit je einem Raum pro Geschoss ergibt. Die Betrachtung des Hauses erfolgt im Ganzen, Türen sind nicht notwendig. Die neue Aufstockung erinnert in Ihrer einfachen Formensprache an das ursprüngliche Nachttor. Alt und Neu wird mittels eines 17 cm breiten Rahmens (2. bis 5.Geschoss) optisch verbunden. Die Zäsur bildet die Zahnleiste im 3. OG. Die Treppe ist prägend, sie bildet die Seele des Hauses und verbindet alle Funktionsbereiche. Der Treppenraum wird im Alltag in den Ablauf wie selbstverständlich integriert und wird durch seine handwerklich hochwertige Ausführung Teil des Ganzen. Die rückseitige neue Fassade zeigt sich minimalistisch und fügt sich nahtlos in den Bestand ein.
Statisches KonzeptDie Aufstockung erfolgte in einer filigranen Holz-Stahl-Konstruktion, welche weitestgehend vorgefertigt wurde. Aufgrund der historischen Gegebenheiten verfügt das Gebäude nur im UG über eigene Außen- bzw. Brandwände zu den Nachbarn, was eine Ablastung des Aufbaus auf dem straßenseitigen Mauerwerk und einer hofseitigen neuen Stahlstützenkonstruktion erforderte. Die bestehenden Holzbalkendecken spannen längs und mussten integriert werden. Eine Prüfstatik wurde vorausgesetzt.
Fassade/BrandschutzDie bestehende Fassade wurde behutsam rekonstruiert und nach den Dämmmaßnahmen wieder hergestellt. Die hofseitige Wand musste aufgrund der Nähe der benachbarten Fenster als hochfeuerhemmend mit F90-Fenstern hergestellt werden.
Mit dem Projekt wird auch aufgezeigt, dass ein altes Gebäude durchaus mit seiner historisch wertvollen Geschichte und geschichtlichen Informationen in die heutige Zeit mit ihren anders gelagerten Ansprüchen transformiert werden kann. Der respektvolle Umgang mit dem vorhandenen und die Erweiterung mit heutigem Wissen und Können in der Architektur hat das Haus im kollektiven Bewusstsein der Betrachter neu verankert. All dies macht das kleine Haus ganz groß.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.