Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Roland Halbe
Am dm-Platz 176227 Karlsruhe-Durlach
Ob Kunde oder Verkaufspersonal: Der Mensch soll bei dm-drogerie markt im Mittelpunkt stehen.
Bei der Unternehmenszentrale für 1.600 Mitarbeiter müssen sich die mit diesem Schlagwort beschriebenen Qualitäten auch in der Architektur darstellen. Von zentraler Bedeutung ist dabei der rücksichtsvolle und sorgfältige Umgang mit dem Grundstück und seinen Nachbarn.
Die aus stadträumlicher Sicht erforderliche niedrige Bebauung ist auf drei bis vier Geschosse ausgelegt. Sie ergibt eine wabenförmige und weitgehend hierarchielose Gebäudestruktur; es gibt keine »Chef-Etage«.
Die acht unterschiedlich bepflanzten Innenhöfe sorgen für ein gutes Mikroklima und gliedern gleichzeitig netzartig die hellen Arbeitsflächen, die ohne die für einen Verwaltungsbau typischen Flure auskommen. Die Erschließung entlang einer Magistrale mit Nebenwegen birgt vielerlei Qualitäten für Begegnungen, Kultur und Interaktion für die Mitarbeiter.
Entgegen den für Autobahnkreuze typischen Architekturen von Unternehmen und Einkaufszentren, ist ein Stadtbaustein entstanden, der sich in seiner Gestalt und Materialisierung von den genannten Gebäuden unterscheidet. Ein Ort, den man gerne besucht. Mit einem begrünten Parkhaus wird das Hauptgebäude vor Lärm geschützt. Der gekrümmte Hauptbaukörper vermeidet lange Sichtachsen und lässt das große Volumen gegenüber den benachbarten kleinkörnigen Siedlungsbauten harmonischer erscheinen.
Bauweise:Innerhalb der fugenlosen Stahlbetonkonstruktion sind die einzelnen, beidseitig belichteten Arbeitsbereiche stützenfrei ausgebildet und somit flexibel möblierbar. Die Rippendecken in Fertigbauweise tragen frei über 14 m und sind mit einer eingebauten Betonkernaktivierung versehen.
Material:Im Sinne der Dauerhaftigkeit stand die Verwendung robuster und pflegeleichter Materialien im Vordergrund, ebenso die Verwendung ökologischer Baustoffe – gesundheits- und umweltschädliche Materialien wurden weitgehend vermieden. Alle Materialien wurden vor Einbau bauökologisch geprüft.
Die Außenfassaden bestehen aus einer Ziegelschale aus gebrauchten Abbruchsteinen. Das Material zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer und enormen Beständigkeit aus. Es entspricht allen Anforderungen der modernen Bauphysik und sichert bleibende Schönheit der Oberflächen.
Holz fand im Innenausbau (Oberflächen aus Ahorn) und für die Fenster (Eiche) Verwendung. In der Eingangsebene sind Solnhofer Platten verlegt.
Nachhaltigkeit in der Fassadendetaillierung:Der Gedanke einer flur- und stützenfreien Ausbildung der Büroflächen, sichert die beidseitige Belichtung der Räume. Die vorgelagerten Balkone verschatten die Fassaden aus Holzrahmenfenstern und ergeben ein angenehmes, fast wohnliches Raumgefühl. Für unser Konzept standen Dauerhaftigkeit und gute Werte bei den Lebenszykluskosten im Vordergrund.
Es dürfte eines der ersten größeren Bürogebäude sein, das mit pulsierenden, dezentralen Lüftungsgeräten ausgestattet ist. Das erspart große Kanalführungen und Zentralen, nachweislich aber auch Aufwendungen für Energieproduktion. Es wurde eigens eine Sitzbank entwickelt, durch die die Luft in den Raum strömt und wieder abgesaugt wird.
Die Fassade besteht aus einer Ziegelschale aus gebrauchten Abbruchsteinen. Wir verwenden solche Steine seit vielen Jahren, weil die Wiederverwendung von Baumaterial keine Energie bei der Herstellung oder einem Recycling-Prozess benötigt. Die hochwärmegedämmte Gebäudehülle mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung und einer luftdichten und wärmebrückenminimierten Bauweise sorgt für geringe Transmissionswärmeverluste.
. massive Bauweise: hohe thermische Speichermasse für thermischen Komfort. hochwärmegedämmte Gebäudehülle. Dreifach-Wärmeschutzverglasung. luftdichte und wärmebrückenminimierte Bauweise. dezentrale Fassadenlüftungsgeräte: Ersparnis in Bezug auf Kanalführungen, Technik- und Schaltflächen, Aufwendungen für Energieproduktion. Bezug von Fernwärme (Stadtwerke Karlsruhe, u.a. Abwärme der Mineralölraffinerie Oberrhein). Effizienzhaus-Standard KfW 55 erreicht
Einweihung: 07/2019
Bauherr:dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, Karlsruhe
Architekten:LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, StuttgartKornbergstraße 3670176 Stuttgartwww.archlro.deKontakt: Öffentlichkeitsarbeit – Achim Geissinger0711 22 55 06 21 pr@archlro.de
Beteiligte Planer:Projektsteuerung: fc.ingenieure Projektsteuerung GmbH, EttlingenObjektüberwachung: Ernst2 Architekten AG, StuttgartTragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Binnewies, HamburgPrüfstatik: Ingenieurgruppe Bauen, KarlsruheBauphysik: ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH, WiesbadenBrandschutz: Halfkann + Kirchner PartGmbB, ErkelenzHaustechnik: Pfeil & Koch Ingenieurgesellschaft Beratende Ingenieure VBI, StuttgartElektroplanung: GBI Gackstatter Beratende Ingenieure GmBH, StuttgartGeologe/Tiefbauplg.: GHJ Ingenieurgesellschaft für Geo- und Umwelttechnik mbH & Co. KG, KarlsruheKüchenplanung: Reisner & Frank GmbH, Ingenieure, Unternehmensberater, München
Fotos:© Roland Halbe, Stuttgart
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.