Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Bennet Kayser
Adlerstraße 773540 Heubach
Die ehemalige Baumwollfabrik Übelmesser liegt im Zentrum von Heubach und wird jeher als soziokultureller Treffpunkt genutzt. Neben einem Mütterzentrum mit Secondhandladen, einem Kulturzentrum mit Veranstaltungsraum für Theater oder Konzerte sowie diverser Vereinsstrukturen erstrecken sich im rückwärtigen Bereich vielfältige Nutzungen über das ehemalige Industrieareal. Nach langem Leerstand wurde der straßenbegleitende Hauptbau mit dem Einbau einer zweigruppigen Kita zu neuem Leben erweckt. Dabei wurde das Gebäude umfangreich saniert, brandschutztechnisch ertüchtigt und an das örtliche Nahwärmenetz angebunden.
Der Rückbau von Nebengebäuden schafft Raum für Neues. Als prägendes Element im Außenraum dienen die – auf alten Grundmauern errichteten – Fluchtbalkone den Gruppen als direkte Freibereiche mit Anbindung an den gemeinschaftlich genutzten Außenraum. Ein Freibereich für die ausschließliche Kita-Nutzung bindet an den Innenhof in südlicher Richtung an. Im selben Duktus wie die Fluchtbalkone verbinden großzügige Terrassen mit Sitzstufen die Zugänge zu den einzelnen Nutzungen und dienen in Form von begrünten Sitzstufen dem Aufenthalt oder als Bühne für Freilichtaufführungen.
Erschlossen über den neuen barrierefreien Zugang mittels Sichtbetontreppe und Rampe erstreckt sich die Nutzung der Kindertagesstätte über die zwei Geschosse des Bestandsbaus und bindet über das Haupttreppenhaus sowie die nach Süden vorgelagerten Balkone an den gemeinschaftlichen Innenhof an. Das Bestandstreppenhaus mit seiner massiven Treppe aus Eichenholz wurde dabei erhalten, brandschutztechnisch zoniert, baurechtlich ertüchtigt und um einen vorgelagerten Windfang ergänzt.
Linker Hand befinden sich auf zwei Ebenen die Allgemeinflächen wie Küche, Personalbereich und der Mehrzweckraum. Die zwei Kindergartengruppen erstrecken sich rechter Hand jeweils über eine Geschossebene. Auf den Erhalt der Bestandsstruktur, wie Tragstrukturen und Fensteröffnungen wurde dabei aus ökonomischen Gründen Rücksicht genommen.
Über einen großzügigen Garderobenflur auf der Nordseite werden die Haupt- und Schlafräume, allesamt nach Süden zum Innenhof erschlossen. Innenliegende Kernzonen mit integrierten Küchen- und Sanitärbereichen nutzen die Gebäudetiefe geschickt und vermitteln eine fließende Raumstruktur innerhalb der Gruppen als offenes Raumkontinuum.
Die energetische Gebäudesanierung beschränkt sich aus ökologischen, ökonomischen und gestalterischen Gründen bewusst auf die Verbesserung wesentlicher Bauteile. So wurde das Dach neu gedeckt und mineralisch gedämmt, die Fenster in ihrer ursprünglichen Proportion erhalten und ausgetauscht. Die bestehenden Außenmauern aus Fachwerk mit Ihrem grundsätzlich günstigen U-Wert bleiben ungedämmt und werden außenseitig neu verputzt. Die ursprüngliche Proportion des Ensembles mit seinen Dachüberständen und Gebäudeanschlüssen kann somit erhalten bleiben. Historische Elemente wie der Schaugiebel werden originalgetreu wiederhergestellt.
Im Inneren dominieren kindgerechte raumbildende Ausbauten aus hellem Ahornholz, kombiniert mit dezenten Farbtönen des Gebäudes. Die Einbauten ersetzen größtenteils notwendige Trennwände, schaffen Raum für Materialsammlungen und bilden Rückzugsbereiche in Form von Nischen in den Fensterlaibungen für die Kinder.
Weitere BeteiligteTragwerksplanung: Ohligschläger & Roll Beratende Ingenieure PartG mbB, Aalen
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.