Beispielhaftes Bauen

Baujahr: 2002, vorhandenes Kirchenschiff 1956
Nutzfläche: 324 m²
Glasfenster: Urs Gerber, Zufikon, Schweiz

Die Kirche sollte innen renoviert werde. Neue Farbe? Ja.
Und sonst? Vielleicht auch ein bisschen mehr!
Wohin bei uns das "ein bisschen mehr" geführt hat, kann nun jeder selbst sehen und beurteilen.

Die Neugestaltung eines Gotteshauses ist eine ganz besondere Aufgabe und Herausforderung. Der gestalterische Rahmen für Meditation und Gebet erfordert Einfühlvermögen und ein Gefühl für Farben und Materialien.

In dem langen, intensiven Entwicklungsprozess zur Schaffung einer ganz neuen, zeitgemäßen Raumatmosphäre waren viele lange, gemeinsame Sitzungen mit Bürgern, dem Kirchengemeinderat, Herrn Diakon Volkert, Frau Pfarrerin Jäckle-Stober und Herrn Pfarrer Stober notwendig, um zu dem vorliegenden Ergebnis zu kommen. Die aufgeschlossene Einstellung der Gemeinde, des Kirchengemeinderates und des Kirchenbauamtes in Karlsruhe haben die ganze Arbeit zu einem positiv anregenden Ereignis werden lassen.

Bei der Umsetzung wurden die bei der Erstellung des Kirchenschiffes 1956 eingesetzten modernen Trag- und Gestaltungselemente bewusst in das neue Gesamtkonzept integriert. Moderne Materialien und Gestaltungselemente verbinden sich mit einer traditionellen, von der Mittelachse bestimmten Ausrichtung. Gleichzeitig sollte die vorhandene innere Schwere der Kirche aufgelöst werden.
Neue, größere Fenster erlauben Durchblicke von Draußen nach Drinnen und umgekehrt.
Die neu zu gestaltende Kirche soll einladen zum andächtigen Verweilen und Besinnen, zugleich einen inspirierenden und stimulierenden Impuls auf das aktive Gemeindeleben ausüben, und eine Begegnungsstätte für ein christliches Miteinander sein. Die bisherige Resonanz bestätigt die Überlegungsansätze.

"Gottesdienst ist ausgesparte Zeit,
Kirche ein ausgesparter Raum
und zugleich ist beides mitten im Leben"
(Pfarrer Stober - Evang. Kirche Blumberg)

Bauliche Leitlinien

• Die gottesdienstliche Gemeinde soll zusammengeführt werden
• Der räumliche Abstand zwischen Pfarrer bzw. Pfarrerin und der Gemeinde soll verringert werden
• Der Altar ist zur Gemeinde hin zu versetzen, um ihn als Tisch wiederzugewinnen, um den die Gemeinde sich zum Abendmahl sammelt
• Entwurf neuer Prinzipalstücke
• Eine flexible Bestuhlung soll eine größere Vielfalt gottesdienstlicher Formen wie z.B. Familiengottesdienste erleichtern
• Die vorhandene schwere, fast das halbe Kirchenschiff überragende Betonempore soll durch eine leichte neue Empore ersetzt werden
• Die Kirche soll heller werden, Transparenz und Offenheit ausstrahlen
• Der Orgelstandort soll untersucht werden. Durch den bisherigen Standort auf der Empore sind die Emporenwestfenster total verbaut
• Barrierefreier Zugang