Beispielhaftes Bauen

Bezahlbares Wohnen gewinnt auch im ländlichen Raum zunehmend an Bedeutung. Bei der Errichtung der Wohnbebauung wurde besonderer Wert auf geringen Flächenverbrauch sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Das Projekt erhielt Anerkennung im Rahmen des Holz Innovativ Programms (EFRE), das innovative Ansätze im Holzbau fördert und zur Weiterentwicklung nachhaltiger Wohnkonzepte beiträgt. Die Verwendung von Holz als Baumaterial ermöglicht nicht nur ökologische Vorteile, sondern eröffnet auch ästhetische und funktionale Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Wohnbebauung besteht aus 54 Wohnungen, die sowohl in Holzrahmen- als auch in Holzmassivbauweise konstruiert wurden. Durch den effizienten Einsatz serieller Vorfertigungstechniken wird erschwinglicher Wohnraum in einem Plusenergiehaus ermöglicht. Alle Wohnungen sind barrierefrei erschlossen. Die flexibel gestalteten Grundrisse der Wohnungen bieten hohe Variabilität, um den individuellen Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden. Darüber hinaus werden spezielle Wohnformen wie Clusterwohnen für Pflegekräfte oder eine WG für Auszubildende angeboten.

Die Wohnbebauung entspricht den Kriterien einer klimapositiven Gebäudestruktur gemäß den Vorgaben für das Jahr 2050 und ist zertifiziert als Energiestandard KfW 40+. Um ein angenehmes Raumklima sicherzustellen, wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Die Gebäude sind um einen einladenden Innenhof angeordnet. Eine darunter liegende Tiefgarage optimiert die Ausnutzung des Grundstücks. Unterschiedliche Gebäudeausrichtungen schaffen vielfältige Ein- und Ausblicke für eine abwechslungsreiche Atmosphäre. Der Innenhof fördert die Kommunikation mit Sitzgelegenheiten, Grünflächen und möglichen Kinderspielflächen. Ein Gemeinschaftsraum ergänzt die Wohnbebauung stärkt als Treffpunkt das Gemeinschaftsgefühl und das soziale Miteinander der Mieterschaft.

Die herausgestellten Treppenhäuser gliedern die Gebäudefassaden. Die Treppen und die Aufzugschächte sind aus Massivholz gefertigt. Der Energiebedarf der Wohnbebauung wird durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt, das zu 100% mit Biogas aus biogenen Reststoffen betrieben wird. Zusätzlich gibt es ein Mieterstrommodell, das den Bewohnern Zugang zu Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und öffentlichen E-Ladesäulen ermöglicht. Bereits nach fünf Jahren Nutzung wird die Herstellung der Wohnanlage CO₂-neutral sein. Nach neun Jahren Betrieb wird die gesamte Anlage klimapositiv und erzeugt mehr Energie als sie verbraucht, wodurch sie als Plusenergiehaus eingestuft wird. Diese herausragende Leistung wurde mit dem Klimaschutzpreis der Stadt Staufen gewürdigt. Ein weiterer Vorteil der Wohnanlage ist der erschwingliche Wohnraum, der durch eine Staffelmiete angeboten wird und 30 Prozent unterhalb der Grenze von 9 Euro Kaltmiete liegt.