Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Foto: Markus Herb
Elzstraße 39-4179261 Gutach
AufgabeDie Elztalbrennerei ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen. Zur Erfüllung aktueller Anforderungen ist der Neubau eines Logistikzentrums erforderlich geworden. Baulich wollte der Eigentümer damit die vorhandenen "Hüttenwerke" aus Blech aufwerten. Im gesamten Gebäudekomplex lagern zukünftig über 20 Millionen Liter Liköre und Edelbrände aus heimischer Produktion. Das rund 5.000 m² Nutzfläche umfassende neue Gebäude ist deswegen zur Wahrung der Sicherheit auch durch notwendige Auflagen des Brandschutzes geprägt.
Funktion und Technik Das Logistikgebäude unterteilt sich in drei Abschnitte. Die Logistikhalle 1 mit Laderampen, Kommissionierung und Büro-, bzw. Sozialbereich. Die Logistikhalle 2 mit Regal- und Blocklager zur Lagerung von versandfertigen Kleingebinden sowie dem Fasslager als Logistikbereich 3 zur Lagerung von Brandwein in Holzfässern und Lagerung von Schnäpsen und Likören in Edelstahltanks. Das Gebäude wird durch die Abwärme der Schnapsbrennerei beheizt. Eine auf den Dachflächen flach installierte Fotovoltaikanlage sorgt für einen bilanziell CO2 neutralen Betrieb des Gebäudes.
StädtebauDer neue Gebäudekomplex bildet zur Landschaft hin einen Abschluss. Die Ladezone ist aus Schallschutzgründen auf die der Wohnbebauung abgewandte Seite angeordnet worden. Die Gebäudehöhe orientiert sich an den umliegenden Bauten. Die aneinander gereihten Blechhallen (Bestandsbauten) werden durch den Neubau umfasst. Somit erhält die Elztalbrennerei ein neues, zeitgemäßes Gesicht. Die Dachform der unterschiedlichen neuen Gebäudeteile nimmt die Neigungen der umliegenden Talkanten (Berge) auf und erfüllt im Übrigen somit die Anforderungen des Bebauungsplanes.
MaterialDurch das Material Holz soll der Bezug zum Schwarzwald hergestellt werden. Das Material für die Fassadenbretter stammt wie das Holz für die Binderkonstruktionen aus der Region und dem Elztal. Dem Eigentümer ist es wichtig, seine heimischen Produkte in einem Gebäude unterzubringen, das sich zum Schwarzwald bekennt. Aus Brandschutzgründen mussten Komplextrennwände aus Stahlbeton zu den angrenzenden bestehenden Hallen sowie zwischen den unterschiedlichen Logistikbereichen des Neubaus eingebaut werden. Außerdem mussten die Hauptstützen aus diesem Grund aus Stahlbeton ausgeführt werden. Sämtliche Außenwände und das ganze Dach sind aus Brettsperrholzwänden errichtet. Dies gibt dem Innenraum eine sehr individuelle Ausprägung. Um die große Fassade zu gliedern, wurde entsprechend der Lieferlängen der Holzbretter ein Fassadensystem bestehend aus drei unterschiedlichen Holzbreiten entwickelt. Aus der Ferne erscheint das Gebäude sehr homogen. Beim Näherkommen lebt die abwechslungsreiche Fassade auf. Fassadenfenster konnten aus logistischen Gründen nicht vorgesehen werden. Tageslicht dringt deswegen durch Oberlichter in die Hallen. Der Eintrag an Wärmeenergie durch Sonneneinstrahlung darf durch die Lichtkuppeln jedoch nicht zu groß sein. Die Farbe der Dachhaut sowie die Dachneigung sind durch den Bebauungsplan vorgegeben. Im Kostenvergleich konnte die gewählte Konstruktion dem Vergleich mit konventionellen Stahlhallen gut standhalten, deswegen war der Bauherr leicht von diesem Konzept zu überzeugen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.