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Foto: Michael Ruder
71263 Weil der Stadt
Ziel der Neugestaltung des Weil der Städter Marktplatzes war es, dem Platz seine historische und städtebauliche Bedeutung wieder zurückzugeben und den Ort wieder als Treffpunkt und lebendiges Herz der Stadt zu entwickeln. Zuletzt war der Platz im Wesentlichen zu einem Parkplatz geworden.
Das Rathaus aus der Renaissancezeit, als bedeutendstes Gebäude am Platz, wird mit der Neugestaltung wieder in Szene gesetzt. Die beiden historischen Marktbrunnen wurden von Grund auf saniert und sind weiterhin prägende Elemente auf dem Platz. Das dritte Element auf dem Platz, das Denkmal des berühmten Sohnes der Stadt – Johannes-Kepler – wurde bei der Neugestaltung in seiner Lage um einige Meter verschoben, um eine harmonische Komposition mit den beiden Marktbrunnen zu bilden. Alle Maßnahmen der Umgestaltung wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde durchgeführt.
Die Lage der Baumreihe aus acht geschnittenen Kastenlinden ist so gewählt, dass der Blick auf das Rathaus frei bleibt. Das neue Element der Sandsteinkante, der neue Standort des Keplerdenkmals und die neue Baumreihe bilden zusammen ein Ensemble auf dem Platz, das in die Raumstruktur des Platzes integriert wurde. Zu berücksichtigen war bei der Planung auch, dass die gewünschten freien Nutzungsmöglichkeiten des Platzes, wie Markt, Feste und Fasnet nicht eingeschränkt werden.
Mit der Integration der Kastenlinden wird der Marktplatz an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst. Es entsteht in den Sommermonaten ein wohltuender Schatten auf dem Platz und eine verbesserte Aufenthaltsqualität. Die Steinkante aus Maintäler Buntsandstein, mit darin integrierten Bänken, bietet unter der Baureihe Sitzgelegenheiten, um das städtische Treiben auf dem Platz im Schatten der Bäume beobachten zu können. Ein steinerner Stadtboden aus Granitpflaster bildet eine robuste neue Belagsoberfläche. Im zentralen Bereich wird ein Belagsteppich ausgelegt, mit Pflasterplatten aus portugiesischem Granit im Reihenverband. Die umgebenden Flächen bilden das Passepartout, bis zu den Gebäudefassaden und sind mit einem homogenen, kleinteiligen Belag aus Granitkleinsteinpflaster im Passé-Verband aus den Vogesen ausgelegt. Sein rötlich-grau changierendes Farbspiel, nimmt den Bezug zum Buntsandstein der historischen Fassadensockel auf. Die Verwendung von ausschließlich europäischem Material, unterstreicht die Nachhaltigkeit des Projekts.
Die verbleibende Fahrbahn der Pforzheimer Straße ist belagsbündig in die Platzgestaltung integriert. Alle Belagsflächen wurden in gesägter und gestrahlter Oberfläche ausgeführt, wodurch eine ebene und sehr gut begehbare Belagsoberfläche entstanden ist. Die gewählten Natursteine vermitteln in besonderer Weise ein Erscheinungsbild, das dem historischen Bild der Stadt gerecht wird. Die Rathausarkaden sind nach historischem Vorbild, mit einem neuen Muschelkalkpflaster belegt.
Ein neues Lichtkonzept verleiht dem Platz nachts ein besonderes Erscheinungsbild. Lichtstehlen an den Rändern des Platzes stärken die Raumbildung des Platzes bei Nacht. Atmosphärische Anstrahlungen akzentuieren die Fassade des Rathauses und einzelne Platzelemente.
Man betritt den Platz über seine Ecken und das am höchsten Punkt des Platzes stehende Rathaus prägt seine Hauptansicht. Die beiden Marktbrunnen sind ebenso ungewöhnlich und zugleich charakteristisch für den Platz. Mit der Einführung der neuen Freitreppe wird der Platz topografisch in zwei Zonen gegliedert. Der obere Marktbrunnen ist dem Rathaus zugeordnet, der untere in den großen Platzteppich eingebunden. Beide Brunnen sind an ihren originalen Standorten verblieben.
Der Marktplatz kann sich nun als anziehender Ort entwickeln, für alle Bürger und Besucher der Stadt und für die Gewerbetreibenden eine Basis für eine langfristige gesunde Entwicklung bilden. Die Neugestaltung des Markplatzes führt, Weil der Stadt in die Zukunft basierend auf der langen Geschichte der Stadt, mit einer ausstrahlenden Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.