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Foto: Manuel Martini
Kennerweg 1178467 Konstanz-Wollmatingen
Das gemeinschaftliche Wohnprojekt befindet sich im historischen Wollmatinger Ortskern in unmittelbarer Nähe zur Kirche St. Martin. Die Fertigstellung erfolgte erst kürzlich im Jahr 2024. In dem Neubau wurden 11 unterschiedlich große Wohneinheiten von 40 bis 115 qm Wohnfläche realisiert. Prägendes Gestaltungmerkmal des Projekts ist die ausdruckstarke Gebäudeform mit zweiAneinandergefügten, asymmetrischen Satteldächern.
Die Gebäudeform resultiert aus städtebaulichen Vorgaben der Stadt, die zum Kennerweg hin eine 2-geschossige Wirkung vorgeben. Die gewählte Gebäudegeometrie erfüllt diese Vorgabe in zeitgemäßer Form sehr gut und ermöglicht darüber hinaus eine attraktive Gestaltung der loftartigen Wohneinheiten unter dem Dach, die von den großzügigen Lufträumen profitieren.
Anstatt der Ausbildung eines Kniestocks im niedrigen südlichen Teil des Dachgeschosses wurde der Wohnbereich und die Loggia der südlichen Wohnung im 1. Obergeschoss bis zum Dach geführt. Dies führt zu einem schönen Raumerlebnis, den Einbau einer kleinen Arbeitsgalerie über der Küche und ist auch wohltuend als Akzentuierung auch in der Fassade ablesbar. Durch die gewählte Dachgeometrie konnte die Architektur geschärft und von störenden Dachaufbauten komplett freigehalten werden. Die beiden südlichen Dachflächen wurden mit großflächige PV-Anlagen belegt, die den Effizienzhaus Standard 55 unterstützt.
Das Architekturkonzept ist geprägt von wenigen hochwertigen Materialien. Die lasierte Holzfassade, die sich auch über die Brüstungen der Loggien erstreckt spielt mit unterschiedlicher Durchlässigkeit. Die Ausbildung der privaten Freibereiche als integrierte Loggien führt dazu, dass das Gebäude eine große Materialreinheit und außergewöhnliche Ruhe ausstrahlt. Das Projekt präsentiert sich dadurch als eine zurückhaltende, gestalterische Einheit mit einem unaufdringlichen und angenehmen Licht- und Schattenspiel in den Fassaden.
Im östlichen Grundstücksbereich liegt der gut gegliederter Eingangsbereich. Die Ausrundung der Gebäudeecke markiert den Zugang vom Kennerweg zum zentralen Eingangshof und unterstützt die Identifikation und Adressbildung. Der Eingangsbereich dient als „Shared Space“ und wird von den Bewohnenden auch als zusätzlicher Aktionsbereich (z.B. Nachbarschaftsfeste) genutzt.
Der Topografie folgend befindet sich etwas erhöht das „Plätzle“, der gemeinschaftliche Freibereich für Spiel und Begegnung unter einem schönen Baum. Er ist durch den Carport (mit begrüntem Dach) räumlich vom Eingangshof getrennt und erhält dadurch einen etwas intimeren Charakter.
Das Projekt wurde als gemeinschaftliches Baugruppenprojekt durchgeführt. Dadurch konnten inhaltliche und architektonische Qualitäten optimal umgesetzt werden. In der Summe stellt das Vorhaben ein ökologisch, sozial, technisch und wirtschaftlich verantwortungsvolles und nachhaltiges Projekt mit Beispielcharakter für Konstanz dar.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.