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Foto: Thomas Drexel
Am Überbach 1471397 Leutenbach
Projektteam: David Diorio, Norbert KönigTragwerksplanung: Ingenieurbüro für Bauwesen, Mathias Seiler, StuttgartUmbauter Raum: 802 m³Nutzfläche: 184 m² + 99 m²
Eine alte Eiche, ein Bauernhof im Umbruch und eine Bauherrschaft, die eine leichte und minimale Lösung sucht. Dies war der Beginn für unser Minimalhaus am Überbach. Ein Teil des bestehenden Wohngebäudes wurde abgebrochen und in gleicher Größe neu errichtet. Industrielle Materialien und Betonhalbfertigteilbauweise sowie die Verwendung von Abbruchmaterial vor Ort, Abfallmaterialien und Industrieschrott machten es möglich ein leichtes, offenes und reduziertes Haus zu bauen. Die Anordnung des alten Bauernhofes wurde erhalten.
Rohbau:Der Rohbau ist als kostengünstige Betonhalbfertigbauteilweise ausgeführt worden. Durch das durchdachte Fügen der Fertigteile konnten diese dennoch in Sichtbetonqualität an Decke, Stützen und Wänden eingebaut werden. Der gaubenartige Vorbau ist als sichtbare Stahlkonstruktion ausgeführt worden. Rohbau = Ausbau.
Hülle:Die Verwendung von Blechsandwichelementen machte es möglich sehr große Fensterfronten in günstigster Ausführung zu ermöglichen. Die Hülle ist außen und innen ohne weitere Bekleidung ausgeführt. Auch hier galt Rohbau = Ausbau.Auf der Straßenebene wurde eine minimale Hülle aus zweiseitig verwendeten Abfallbrettern erstellt. Diese Schwartenbretter werden normalerweise als Hackschnitzel oder Brennholz verwendet da sie die äußere Stammrundung aufweisen. Sie geben dem Sockel eine rauhe natürliche Qualität.
Holzdeck / Balkon:Der Bauherr konnte eine Maschinenbühne in seinem Betrieb vor der Verschrottung retten. Diese dient als Unterkonstruktion für das Holzdeck auf der Südseite. Eine Stahlbrüstung wurde als leichtes spielerisches Stabwerk ergänzt.
Ausbau:Geländer und Treppen wurden auf ein konstruktives, rohes Minimum begrenzt. Auch hier wurden Stahlbetonfertigteile eingesetzt in Verbindung rohen Edelstahlrohren. Wände wurden nur in Ebene 2 eingebaut.
Energetisches Konzept:Der beheizte Wohnraum wurde auf die Wohnflächen beschränkt, die in Ebene 1-3 liegen. Ebene 0 ist lediglich temperiert. Die Heizung wurde als Gasbrennwertgerät ausgeführt. Ein Kaminofen wurde für die Grundlast eingebaut. Da noch Geld übrig war, konnten eine Fußbodenheizung und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung umgesetzt werden. Diese waren im Budget nicht vorgesehen. Solare Energiegewinne werden über die Südfenster erzielt. Eine außenliegende Verschattung wurde vorbereitet, wurde jedoch durch eine innenliegende ersetzt, die von der Baumkrone unterstützt wird.
Garten:Aus dem Stallgeschoss des abgebrochenen Bauernhauses konnten ausreichend Natursteine gerettet werden, um den Gartenbereich einzufassen. Zwischen der großen Südglasfassade und der mächtigen Eiche entsteht ein Dialog, der den Garten einrahmt. Der Bauherr platziert hier seine Kletterwand, die „boulderwand“, ein sogenanntes „moonboard“ und trainiert das freie Hängen in der Wand im steten Wandel des Wetters und der Klettergriffe. Das Klettern und Biwakieren in der Steilwand mit minimaler Ausrüstung war ein Bild, das am Anfang des Entwurfes stand.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.