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Foto: Stephan Baumann
Kinkelstraße 1/1-1/776437 Rastatt
Architekten und Stadtplaner:architectoo schoch bühler, freie architekten partnerschaftsgesellschaft mbB, KarlsruheASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln (Städtebaulicher Entwurf, Bauleitplanung)
Landschaftsarchitekten:Frank Roser Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB, OstfildernSETUP Landschaftsarchitektur PartG mbB bdla, Leonberg (Landschaftsarchitektonischer Entwurf)
ObjektbeschreibungZentrumsnah und in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt von Rastatt entstand am rechten Ufer der Murg in den letzten vier Jahren das „Murg-Carré“ der GB Gartenstadt Bauträgergesellschaft mbH, Rastatt. Ein gelungenes Projekt zur Nachverdichtung in Innenstädten, das aus dem Mangel an begehrtem innenstadtnahem Bauland eine Tugend macht, denn hier wurde innerhalb einer bestehenden Blockrandbebauung eine Blockbrache aktiviert und erfolgreich der Bebauung zugeführt.
Wie fast überall in Deutschland ist auch in Rastatt der Wohnungsmarkt, sowohl für den Mietwohnungsbau als auch für den Bau von Eigentumswohnungen eine große kommunalpolitische Aufgabe. Mit dem Murg-Carré ist es gelungen im Quartiersblock zwischen „Carl-Schurz-, Kinkel- und Zeughausstraße“ und „Am Gedenkstein“ eine gesunde Mischung aus günstigeren Mietwohnungen, die sich im Eigentum der Baugenossenschaft Gartenstadt Rastatt eG befinden, und attraktivem neuem Wohnungseigentum herzustellen und somit eine gute soziale Durchmischung der Bewohnerschaft zu erreichen. Neben den zum Verkauf angebotenen Eigentumswohnungen verblieb dabei auch ein Teil der neu errichteten Wohnungen zur Miete für Mitglieder im Besitz der Baugenossenschaft.
Die Bebauung geht auf eine städtebauliche Studie mit anschließendem Architektenwettbewerb zurück und wurde in zwei Bauabschnitten realisiert. Nachdem 48 Käufer ihre Wohnungen in einem ersten Bauabschnitt bereits ab Juli 2018 beziehen konnten, wurde ab September 2018 mit der Realisierung des zweiten Bauabschnitts begonnen und schließlich zum Jahreswechsel 2020/21 die gesamte Anlage fertiggestellt.
Insgesamt haben auf dem Areal nun 87 Familien in fußläufiger Distanz zum Stadtzentrum von Rastatt und dem übergeordneten Grünraum entlang der Murg ein neues Zuhause in zwei-, drei- und vier-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 50 und 146m², die z. T. als barrierefreie Wohneinheiten angelegt sind, gefunden. Bei der Gestaltung der Grundrisse wurde neben Funktionalität, gutem Ausbaustandard mit Tageslichtbädern, sowie auf Wunsch abtrennbaren Küchen, darauf geachtet, dass eine Abgrenzung zwischen den öffentlicheren und privateren Bereichen nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb einer Wohneinheit, wo immer möglich, realisiert wurde. Südausrichtungen mit großzügigen Balkonen und Dachterrassen, raumhohe Verglasungen und Oberlichter sorgen für gute Belichtung und Belüftung der Wohneinheiten und Treppenhäuser.
Die Gebäude, die geschützt durch den vorhandenen Blockrand im Inneren des Murg-Carrés entstanden sind, sind mit großzügigen Abständen untereinander versehen und finden sich nun, nach Fertigstellung der Außenanlagen, in einer fast parkähnlichen Umgebung wieder. Immer wieder vernetzen und versetzen sich Grünräume mit der lockeren Bebauung der sieben neuen viergeschossigen Einzelbaukörper. Es entwickeln sich dadurch zwischen den in den Blockrand eingestellten Baukörpern, mit den sich großzügig zum Freiraum öffnenden, verschränkten Balkonen und Dachterrassen, grüne Rückzugsräume, aber auch Spiel- und Bewegungsflächen fern der Straße. Mehrere über den Innenbereich verteilte Plätze bieten alten und neuen Bewohnern Möglichkeit zum Aufenthalt und zur Begegnung. Balkone und Dachterrassen sowie Sondernutzungsflächen der im Erdgeschoss liegenden neuen Wohnungen tragen dazu bei, dass die Freiflächen auch von privaten Räumen aus erlebt werden können. Großzügige Verglasungen und raumhohe Fenster öffnen die Fassaden zu allen Himmelsrichtungen und bieten den Bewohnern einen weiten Blick in den durchgrünten Außenraum.
Auch die Bestandsgebäude am Blockrand erhielten im Zuge der Neubebauung Grünstreifen und neue Balkonanlagen zum Innenhof, sodass auch die angestammte Bewohnerschaft am neuen, durch die Bebauung aufgewerteten Innenbereich Anteil nehmen kann. Der Innenbereich soll jedoch künftig nicht nur allen Bewohnern des Quartiersblocks, sondern auch der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Er wird über eine zentrale Erschließungsachse, die an der Nahtstelle zwischen erstem und zweitem Bauabschnitt leicht verspringt, erschlossen. An dieser Achse liegen neben den Hauszugängen zu den neuen Wohngebäuden auch kleinräumige Begegnungsplätze und Sitzgelegenheiten zwischen bienenfreundlich bepflanzten Staudenbeeten sowie ein größerer Kinderspielplatz. Pkw-Stellplätze wurden zu einem großen Teil in eine zugehörige Tiefgarage verlegt, um den Innenbereich soweit als möglich von Verkehr frei zu halten.
Das durchdachte Konzept schafft neben neuem, modernem Wohnraum viel Ruhe und damit Raum und Räume zum Leben und Erleben. Sowohl die Baugenossenschaft als auch die Bauträgergesellschaft der Gartenstadt Rastatt, die den Neubau ermöglicht, initiiert und getragen hat, hoffen, dass die hohe Qualität der realisierten Standards, die sich bis in die Gestaltung der Außenanlagen zieht, dazu beiträgt, dass sich eine gute Nachbarschaft zwischen neuen und alten Bewohnern des Areals entwickelt und dass die gelungene Bebauung der Stadt Rastatt Mut macht weitere brachliegende oder ungenutzte Flächen auf eine Nachverdichtungsmöglichkeit hin zu überprüfen und zur Bebauung freizugeben.
Weitere Beteiligte:Statik: Harrer Ingenieure GmbH, KarlsruheBauphysik: dieBauingenieure – Bauphysik GmbH, KarlsruheHLS Planung: ITG Seiberth Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung, Landau
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.