Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Bettina Jaugstetter | Cassian Schmidt
Bahnhofstraße 3669493 Hirschberg a.d. Bergstraße
Künstlerische Beratung: Horst Busse, WeinheimGarten-Landschaftsbau: Jörn Schmitt, Bauleiter Jürgen Adler, Hirschberg-LeutershausenCortenstahlarbeiten: Gartenmetall, NürtingenSandsteinquader: Natursteinsägewerk Hans Hintenlang, Gras-EllenbachSteinmetz: Schrift nach Vorlage: Martin HintenlangLampen: BegaElektroarbeiten: Knut ProbstGehölze: Baumschule Huben, LadenburgStauden: Stauden Ehrhardt, Weisendorf
Die Großform einer geschnittenen Hecke wird in den bestehenden Garten implementiert. Sie bildet eine starke und ruhige Kulisse für vielgestaltige Skulpturen. Eine aufwendige Sichtschutzpflanzung zu den Nachbargrundstücken kann so entfallen. Die charaktervolle und markante Heckenskulptur wird von einer großzügigen Wegefläche begleitet und von einer wogenden Gräser-Welle flankiert. Die länglich modellierte Erdform wird mit niedrigen, filigranen Gräsern bepflanzt. Sie erhält dadurch einen weichen, fellartigen Charakter und wird zum Tableau für die Skulpturen. Die Einheitlichkeit der weichen Kanten bildet einen spannungsvollen Kontrast zu den mineralischen Bodenbelägen und der Bestandsvegetation, die ausschnitthaft als Reminiszenz an den alten, verwilderten Garten erhalten wird. Durch diese Gegenüberstellung wird die verwunschene Wildnis inszeniert und die Wirkung der Erdskulptur gesteigert. Die organischen, weichen Formen der Hecke und der Gräserwelle werden mit markanten Formen aus Cortenstahl gebrochen. Subtile Sichtachsen verzahnen den bestehenden Garten mit der Freiluftgalerie und machen ihn visuell erlebbar.
Die Gestaltung der Freiflächen bietet eine hohe Flexibilität für unterschiedliche Nutzungsformen und kann zudem auf differenzierte Ausstellungskonzepte reagieren. Die Dauerausstellung von im Besitz der Gemeinde befindlichen Skulpturen kann unkompliziert mit einer temporären Ausstellung erweitert werden.Der Entwurf wird dem Charakter des Ortes gerecht und legt auf eine kostenoptimierte Integration des Bestandes wert. Der Eingang an der Bahnhofstraße weist in seiner Gestaltung und Materialität bereits auf den Skulpturengarten hin bzw. wird selbst zu einer begehbaren Skulptur. Diese steht gestalterisch in Korrespondenz zu der vorgesehenen Sichtschutzwand „OST“. Eine eigenständige und strukturreiche Lehm- bzw. Betonstampfwand schließt den Platz am Schuppen und sorgt für eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre. Alternativ wurde ein begrünte Sichtschutzwand realisiert. Eine flexible Effektbeleuchtung lenkt den Fokus auf die Skulpturen und die funktionale Wegebeleuchtung sorgt für eine sichere Nutzung der öffentlichen Wegeverbindung durch den Skulpturengarten.
Die Gräserwelle wurde mit einer driftartigen Gräsermatrix überzogen, die jeweils aus Sesleria autumnalis, Nasella tenuissima oder Sporobolus heterolepis gebildet wird. In diese Gräsermatrix wurden wenige ausgewählte Stauden und Geophyten eingefügt, die die jahreszeitliche Dynamik der Bepflanzung mit Blühaspekten akzentuieren, ohne mit einer zu starken Farbwirkung die Skulpturen zu beeinträchtigen. Einige wenige charaktervolle Großstauden, wie der Rießen-Haarstrang, Angelica oder Steppenkerzen werden durch ihren imposanten Wuchs selbst, temporär zu einer Skulptur. Die schöne geschwungene Heckenskulptur aus Hainbuche wird als Formhecke kultiviert und in 2-3 Jahren ihre Funktion als Kulisse voll erfüllen. Die flankierende Bepflanzung vor der alten Villa nimmt die Themen eines alten Gartens auf und bildet unterschiedlichste, jahreszeitliche Blühaspekte ab. Eine umfangreiche Geophytenpflanzung sorgt von Februar bis April für einen fulminanten Blühhöhepunkt. Zwei wertvolle alte Eiben wurden vorsichtig aufgeastet, behutsam in die Neugestaltung integriert und so in ihrer Wirkung inszeniert.
Die Pflanzen wurden standortgerecht ausgewählt und die Pflanzflächen wurden alle mineralisch, mit Lava gemulcht. Dies gewährleistet eine ressourcenschonende Pflege, d.h. auf eine zusätzliche Bewässerung nach der Anwachspflege kann weitestgehend verzichtet werden.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.