Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Jens Hartmann
Wettestraße 9-2378727 Oberndorf am Neckar
ArchitekturDie Beton-Stahl-Verbundkonstruktion ermöglicht eine einfache und wirtschaftliche Bauweise. Die Funktion des sachlichen und zweckorientierten Gebäudes ist klar ablesbar. Die Verkleidung der Fassade mit farbigen Holzprofilen bindet den großen Baukörper optisch in die Landschaft und die bewaldeten Talhänge des Mühlbergs ein. Durch die unregelmäßige Anordnung der vertikalen Holzlamellen gerät die Fassade in eine rhythmische Bewegung, welche das lange Gebäude gliedert und den Maßstab der benachbarten Wohnbebauung aufnimmt. Die in den Farben des Herbstwaldes grün und braun gestalteten Hölzer korrespondieren darüber hinaus mit den Bäumen des anschließenden Landschaftsraums. Natur und Architektur treten auf diese Weise in Kommunikation zueinander und verschmelzen in einer heiteren und spielerischen Camouflage zu einer optischen Einheit.
HistorieDer südlich der früheren Stadtbefestigung und damit außerhalb der Altstadt gelegene Bereich Wette wurde im 19. Jahrhundert nach Abbruch der mittelalterlichen Stadtmauer bebaut. Während die Südseite der Wettestraße mit bürgerlichen Wohnbauten bebaut wurde, dehnten sich auf der Nordseite die Druckerei- und Verlagsbauten des Schwarzwälder Boten aus. Der wachsende Stellplatzbedarf des Zeitungsverlags führte nach dem Zweiten Weltkrieg zum Abbruch einer Reihe von Wohnbauten und zur Anlage eines großen Parkplatzes mit in den Hang eingeschobenen Parkboxen. Der einstmals geschlossene Straßenzug der Wettestraße verlor dadurch seine südliche Raumkante und trat seither mit einer städtebaulich problematischen Baulücke im sensiblen Eingangsbereich zur Oberstadt in Erscheinung.
StädtebauDer langgestreckte Baukörper bildet eine angemessene und klare Raumkante und stellt damit den historischen Straßenraum wieder her. Durch die direkte Verbindung zum Schuhmarktplatz ist die Innenstadt für Fußgänger mit wenigen Schritten erreichbar. Der Zugang zum Parkhaus liegt in der Achse des Fußgängerweges und ist mit einer brüstungshohen Wandscheibe akzentuiert. Diese Wandscheibe ist mit einem Schriftzug versehen, welcher von einer farbigen LED-Lichtleiste begleitet wird. Das interne Treppenhaus verbindet die Parkebenen und schließt auch die bisher peripher gelegene Brandeckerstraße und die Evangelische Stadtkirche auf direktem Wege an die Stadtmitte an. Der Einbau eines Personenaufzugs und damit die Herstellung einer behindertengerechten Verbindung sind in einem zweiten Bauabschnitt möglich. Aufgrund der stattlichen Gebäudelänge von 80 m können auf drei Parkebenen 178 Stellplätze im Rahmen der Traufhöhe der vorhandenen Wohnbebauung untergebracht werden. Die Gebäudekonstruktion ist so ausgelegt, dass sie im Bedarfsfall weiter aufgestockt werden kann.
VerkehrDer Standort ist angesichts der stark befahrenen Umgehungsstraße in idealer Weise zur Abdeckung des Stellplatzbedarfs der Oberstadt geeignet. Das Parkhaus wird aus beiden Richtungen auf direktem Wege über die neue Umgehungsstraße für den Fahrverkehr erschlossen. Die Anlage einer Linksabbiegespur in der Wettestraße für die aus dem Tal kommenden Fahrzeuge gewährleistet die Flüssigkeit des Durchgangsverkehrs ohne Rückstau und Wartezeiten und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Die aus der Linkssabbiegespur resultierende Verschwenkung der Wettestraße bremst den talwärts verlaufenden Durchgangsverkehr zusätzlich ab. Die Nutzung des Parkhauses, auch durch Besucher von Veranstaltungen in der Evangelischen Stadtkirche, ist aufgrund der direkten Fußgängeranbindung in vollem Umfang gewährleistet.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.