Beispielhaftes Bauen

Größe: Länge ca. 300 m
Feuchtwiesen: ca. 4.500 m²

Bestand
Im Zuge der Flurbereinigung wurde in den 1960er Jahren das Hochwasser gefährdete Teilstück des Vorbaches im Vorbereich des Schlosses begradigt und kanalisiert. Das Bachbett erhielt ein Sohlschalgerinne, die Ufer einheitlich im Verhältnis 1:1 steil abgeböscht und mit Rasengittersteinen oder Verbundsteinen befestigt. Die Bachränder erhielten eine zusammenhängende Bepflanzung mit fremdländischen Gehölzen; zusätzlich im angrenzenden Garten- und Wiesengelände eine Aufforstung mit Fichten und Bastardpappeln. Das eben ausplanierte Bachvorland wurde mit Wiesengräsern eingesät.

Die Zielsetzung der Renaturierungsmaßnahme war, den Vorbach als ein naturnahes Gewässer mit ökologischer Uferzone "zurückzugewinnen".

Im Detail

• Aufhebung des "kanalisierten" Wasserlaufes; d.h. Ausbau von Sohlschalen, Rasengittersteinen und Verbundsteinen
• Verschwenkung des Bachlaufes
• Bachaufweitung in Teilstücken
• Uferabflachung in überwiegenden Teilbereichen
• Ersatz der ausgekolkten Betonbachschwelle am Brückenbogen "Rennplanweg" durch Naturstein (Muschelkalk)
• Bachrandbefestigung mit Röhrichtwalzen und netzverspannten Wiesensoden
• Einbau von Störsteinen und "offenen" Wasserschwellen
• Weidenspreitlage in Steiluferzone
• Verbau der Steilufer und der Brückenwiderlager mit Wasserbausteinen und Muschelkalk-Felsbändern
• Roden des Pappel- und Fichtenbestandes
• Durchlichten verbuschter Uferzonen
• Ansiedeln von Röhricht in abgeflachten Uferböschungen
• Pflanzung von heimischem Bachgehölz
• Förderung heimischer, potentieller Bachflora und -fauna
• Einsaat "blumiger" Wiesen mit autochthonem Saatgut

Nach "zögerlicher" Annahme des Renaturierungsprojektes in der Planungsphase wurde es nach Fertigstellung von einer breiten Schicht der Schrozberger Bürgerschaft als ein wesentlicher Beitrag zur ökologischen Stadterneuerung Schrozbergs anerkannt.