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Foto: Atelier Altenkirch; GJL Architekten (Abb. 4); Vogt Landschaftsarchitekten (Plan)
Albert-Schweizer-/Fröbelstraße77933 Lahr
Landschaftsarchitekten: Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich (Wettbewerb und Entwurf) | faktorgrün.Landschaftsarchitekten bdla, Freiburg (Ausführung)
Der Bereich Albert-Schweitzer-Straße/Fröbelstraße befindet sich in attraktiver innenstadtnaher Lage im Nordosten von Lahr. Das 1,9 ha große Gebiet war mit einer Wohnanlage bebaut, die 1951 vom französischen Militär errichtet und von den nachfolgenden kanadischen Streitkräften bis 1994 bewohnt wurde. Nach Abzug der kanadischen Streitkräfte erlebte das Areal eine Abwärtsentwicklung. Es wies gravierende Missstände auf: Abrisswürdige Bausubstanz, überdimensionierte Wohnungsgrundrisse, problematische Sozialstruktur, massive Wohnungsleerstände und mangelhafte Außenanlagen. Die angrenzende Friedrichschule, Ganztagsschule im Sanierungsgebiet, beklagte ein Defizit an Sport-, Spiel- und Bewegungsflächen im Außenbereich. Um dem Profilbereich Sport-Spiel-Bewegung einer Ganztagesschule Rechnung tragen zu können, sollte die Freiflächensituation der Schule deutlich verbessert werden. Im Oktober 2006 wurde das Gebiet in das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt aufgenommen.
Das städtebauliche Konzept, resultierend aus einem Wettbewerb vom Juli 2006, sah nach Abbruch der Wohngebäude und Garagenzeilen unter dem Leitgedanken "Wohnen in allen Lebensphasen" drei fünfgeschossige Punkthäuser im Süden und Doppelhäuser im Norden vor. Wettbewerbsgewinner waren die Architekten Baumschlager-Eberle aus St. Gallen. Außergewöhnliches Entwurfsmerkmal ist der neu geschaffene, öffentliche Park mit integrierter Multifunktionsfläche, dem Kernstück des Areals. Große Einzelbäume, Ruhezonen und ein Spielangebot für Kinder und Jugendliche bieten die Möglichkeit für ein lebendiges Miteinander. Die Multifunktionsfläche für Fußball-, Handball- oder Basketballspiele sowie ein Grünes Klassenzimmer ermöglicht der Schule, den Bewohnern und auch der Öffentlichkeit unterschiedlichste Aktivitäten. Das Landschaftsplanungsbüro Vogt aus Zürich erstellte hierzu die Planung.
Die drei Punkthäuser im Süden beinhalten 36 Mietwohnungen von 1,5 bis 4,5 Zimmer-Wohnungen mit multifunktionaler Ausstattung für unterschiedliche Bewohnergruppen. Große Balkone sowie Umgänge sorgen zusammen mit großzügig dimensionierten Fensterflächen für ein freundliches Wohnambiente. Durch Barrierefreiheit im Erdgeschoss, Aufzüge über alle Geschosse, Tiefgaragenplätze und attraktive private Grünzonen wird eine hohe Wohnqualität erreicht. Integriert werden konnte auch ein Gemeinschaftsraum als Begegnungsstätte für alle Bewohner. Ein Betreuungsangebot für pflegebedürftige Menschen kann hinzugebucht werden.
Durch die homogene Grüngestaltung der privaten und öffentlichen Außenflächen entsteht der Eindruck, dass die drei Gebäudekomplexe innerhalb eines Parks stehen. Ein hoher Wohnwert wird dadurch geschaffen.
Im Norden ist die Eigentumsbildung in neun Doppelhäusern und einem Stadthaus möglich. Das vierstöckige Mehrfamilienhaus mit 13 Eigentumswohnungen und einer Tiefgarage bietet eine breite Palette von 2 ½-Zimmer-Wohnungen bis zum großzügigen Penthouse. Die neun Doppelhäuser sind in Modulbauweise konzipiert, die den Eigentümern vielfältige Ausbauvarianten gestattet. Die Erschließung erfolgt für die Bebauung des nördlichen Bereichs über private Stichstraßen. Alle Häuser sind nach Süden und Südwesten orientiert, so dass helle lichtdurchflutete Räume die Regel sind.
Die Behebung eines sozialen Brennpunkts, der Neubau gemischter Wohnungstypen, die Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes und die Herstellung von Sport- und Spielflächen zur gemeinsamen Nutzung von Öffentlichkeit/Quartiersbevölkerung und der Friedrichschule führten zur Erreichung der städtebaulichen Sanierungsziele.
Mit der modernen Architektur und dem öffentlichen Park als Herzstück entstand ein lebendiges Stadtquartier mit neuem Gesicht. Die durchgeführten Baumaßnahmen einschließlich der Gestaltung des Außenbereichs bieten gute Voraussetzungen, dauerhaft ein qualitätsvolles Miteinander zu erreichen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.