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Foto: Dietmar Gutermann
Am Schlosssee88682 Salem
Die Gemeinde Salem – bekannt durch ihr Kloster mit Internatsschule – setzte ab 2018 südlich des Schlosssees ihre „Neue Mitte“ um. Sie besteht aus dem Neubau des Rathauses, eines Einkaufs- und Ärztezentrums, einer Parkanlage zum Schlosssee sowie einem Wohnquartier. Die Planungsaufgabe umfasst die Eingrünung des Wohnquartiers mit dessen Boulevards als fußläufige Erschließung sowie deren Querstraßen. Ruhender Verkehr ist weitgehend in Tiefgaragen untergebracht. Somit werden im öffentlichen Raum kaum Fahrzeuge wahrgenommen, was der Eingrünung einen entsprechend hohen Stellenwert einräumt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, aber auch den Möglichkeiten der eher kleinen Kommune entgegenzukommen, wurden die Belagsflächen schlicht und funktional angelegt. Optisch herausstechend und prägend für das Bild des Wohnquartiers ist hingegen die Bepflanzung.
Die sechs Meter breiten Boulevards in Nord-Süd-Ausrichtung wurden aufgeteilt in zwei Meter breite barrierefreie Gehstreifen mit Betonpflaster. Die weiteren vier Meter breiten Streifen wurden als multifunktionale Flächen mit Rasenfugenpflaster angelegt. Gegliedert werden diese durch die Pflanzung von insgesamt 80 Alleebäumen, Pflanzflächen, Sitzmöblierung und Fahrradparkern. Die Möblierung und Pflanzflächen sind so angeordnet, dass ein Parken auf den Boulevardflächen nicht möglich ist.
An die Lichtverhältnisse angepasst wurden fünf Pflanzmodule mit Stauden, Kleingehölzen und Zwiebeln entwickelt. Je nach Lichteinfall erhielt jeder Straßenzug Leitstauden mit akzentuierten Farbaspekten. Schattige Bereiche sind heller bepflanzt, sonnige Bereiche hingegen mit dunklen Violett- und Blautönen. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen Straßenzüge wieder in der Zusammensetzung, sodass sie als individuell bepflanzt wahrgenommen werden. Die Farbigkeit bietet so Abwechslung und Orientierung im Viertel.
Bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung überraschte eine reichhaltige Geophytenblüte die Anwohner. Durch die unterschiedlichen Module entstehen im Quartier im Lauf der Jahreszeit verschiedene Farbspiele und Höhenabwicklungen, die eine wohltuende Abwechslung zur Bebauung bringen. Die Trockenperiode im Sommer 2022 war der Pflanzung nur unwesentlich anzusehen. Hummeln und Schmetterlinge hingegen waren reichlich an den unzähligen blühenden Stauden vorhanden. Im Herbst konnten das Herbstlaub sowie silbergraue Stauden, gepaart mit weißen und violetten Astern, den Herbstnebel wegwischen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.