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Viele Jahre, Jahrzehnte war das Thema Wohnungsbau wenig beliebt und publiziert. Mit den unzähligen Debatten über den Mangel an Wohnraum hat sich dies schlagartig geändert. Wir weisen immer wieder auf neue Bücher und andere aktuelle Veröffentlichungen rund ums Thema hin. Das nun druckfrisch vorliegende Werk "Geht doch!" fällt jedoch etwas aus dem Rahmen, und das nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich – im positiven Sinn. Warum?
Herausgegeben wurde es im Eigenverlag von dem Architekten Klaus Wehrle sowie seinen Kindern Hannah und Jonas Wehrle, die den beruflichen Fußstapfen des Vaters folgen. Sie wollen damit zur Diskussion anregen und einen fundierten Beitrag zu den aktuellen Debatten leisten. Und das gelingt, weil das Buch ganz klar eine Position vermittelt, die auf den Erfahrungen des langjährigen Berufsalltags beruht. Und weil Klaus Wehrle auch immer wieder neue Wege einschlägt und damit den Planungsalltag optimiert – in den Prozessen und Abläufen, aber auch bezogen auf die Baukosten. Darüber legt dieses Buch beredtes Zeugnis ab, denn in ihm sind diese Wege beschrieben und auch die Kosten offengelegt.
In jahrzehntelanger Praxis hat Klaus Wehrle ein Erfolgsmodell entwickelt und erprobt: eine professionell angeleitete Baugemeinschaft, die auf der direkten Zusammenarbeit von Planern und mittelständischen lokalen Handwerkern basiert. Dies ermöglicht Kostensicherheit und eine Reduzierung der Baukosten um bis zu 20 Prozent gegenüber konventionellen Bauträgermodellen. Sieben realisierte Projekte, die in der Publikation ausführlich vorgestellt werden, belegen dies mit Kennzahlen, genauso wie das "Handbuch Bauteam – ein Leitfaden für Architektenund Handwerker", das Klaus Wehrle in seiner Zeit als Vorstandsmitglied der Architektenkammer Baden-Württemberg mitverantwortet hat.
Lesenswert machen das Buch darüber hinaus sieben Interviews mit (im Wesentlichen) baden-württembergischen Persönlichkeiten wie Ernst Ulrich von Weizsäcker, der für mehr Nachhaltigkeit beim Bauen plädiert, Susanne Dürr, die freistehende Einfamilienhäuser für gesellschaftlich nicht tragbar hält, oder Bernd Raffelhüschen, der weniger staatliche Maßnahmen fordert. "Geht doch!" Nach der Lektüre stimmt man den Autoren zu, die ihre Publikation ihren Kolleginnen und Kollegen, aber auch den Bauunternehmern und Bauherren, ebenso wie den Kommunen und der Politik als Arbeitsbuch ans Herz legen. Sie zeigen engagiert, dass das Bauplanungsrecht viele Möglichkeiten bietet, und sie wollen den kommunalen Entscheidern Mut machen, diese Instrumente auch anzuwenden.