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Im Alterssimulationsanzug der AKBW lässt sich fehlende Barrierefreiheit in Gebäuden am eigenen Leib empfinden. Der Anzug besteht aus 14 Komponenten, mit denen altersbedingte Einschränkungen nachgebildet werden können. Verpackt in einem Rollkoffer, kann er von Kammermitgliedern oder Kammergruppen kostenlos ausgeliehen werden. So lässt sich im eigenen Büro, aber auch beim ein oder anderen Auftraggeber für Barrierefreiheit sensibilisieren und werben. Kontakt für Ausleih-Anfragen: architektur spamgeschützt @ spamgeschützt akbw.de
GERT, Abkürzung für GERonTologischer Simulationsanzug, war vor allem erstmal eines: warm. 30 bis 40 Jahre älter soll er machen, damit wäre ich in meinen Fünfzigern – nicht wirklich alt, wie ich finde. Normale, alltägliche Bewegungen strengten tatsächlich auch nicht an. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit meiner Hände war das Greifen einer Tasse schon beschwerlicher. Generell fiel mir auf, dass ich bei den meisten Aktivitäten etwas langsamer war. Anders sah es jedoch beim Treppensteigen aus. Das beschnittene Sichtfeld ließ mich andauernd nach unten blicken, die Gewichte an den Füßen erschwerten die Koordination. Mit gesenktem Blick und der Hand am Geländer war dann aber jedes Geschoss erreichbar. Klar erkennbare, kontrastreiche Stufen sind hier das Stichwort.
Auch die Ausdauer nahm spürbar ab. Nach einer kurzen Sporteinheit mit Liegestützen und Kniebeugen brauchte es deutlich länger, um wieder richtig durchatmen zu können. Warum endlose Treppen nicht altersgerecht sind, erklärt sich beim Tragen des Anzugs von selbst. Die größte Hürde war für mich jedoch das Hören. Leise Gespräche sind mit den Ohrschützern kaum wahrnehmbar. Zum Überhören von Gefahren kommt also auch ein Gefühl der sozialen Isolation hinzu. Der Anzug simuliert einen gesunden Alterungsprozess, die genannten Herausforderungen betreffen uns früher oder später alle. Um zukunftsorientiert zu planen, ist es wichtig, ein Gespür für die Facetten des Älterwerdens zu entwickeln. Mir hat GERT dabei geholfen.