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Reg.Nr.: 2008-4-07Aufgabe: Vorplanung einer Bildungsakademie in Singen
Auslober: Handwerkskammer Konstanz
Wettbewerbsart: begrenzt offener Realisierungswettbewerb als Vereinfachtes Verfahren
Zulassungsbereich: EWR/WTO
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 202 Bewerber, 15 ausgewählte Teilnehmer, 14 Arbeiten
Fachpreisrichter: Prof. Raimund Blödt, Architekt, Konstanz (V); Rolf Sutter, Freiburg; Waltraut Fuchs, Architektin, Singen; Karin Meid-Bächle, Architektin, Stadtplanerin, Konstanz; Günter Hermann, Architekt, Tuttlingen; Prof. Werner Bäuerle, Architekt, Konstanz; Rolf-D. Katsch; Martin Bächle, Architekt, Stadtplaner
Wettbewerbssumme: 85.000 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgericht: 20.11.2008
Städtebauliches Konzept: Der Entwurf geht sensibel auf die städtebauliche Situation ein. Er beachtet die städtebaulichen Vorgaben entlang der Worblinger Straße, schafft eine angemessene Vorplatzsituation sowie einen eindeutigen repräsentativen Eingang mit guter Orientierung im Gebäude. Die Maßstäblichkeit des Bauwerks korrespondiert mit den Anforderungen der Nutzung. Die Parkierung ist in guter Lage zum Eingang angeordnet, die Anlieferung an alle geforderten Bereiche ist gewährleistet.Gebäudekonzept: Die klar strukturierte Fassadengestaltung entspricht den Anforderungen an eine Bildungseinrichtung im hohen Maß. Die Raumzuordnung, die Tageslichtführung sowie die Orientierung im Gebäude ist funktionsgerecht und sehr konsequent ausgeführt mit vielfältigem Außenbezug. Dies führt insgesamt zu einem wirtschaftlich optimierten Gesamtkonzept, das gute Voraussetzungen für einen nachhaltigen Betrieb bietet. Die Werte für Kubatur/BGF-Verhältnis und Hüllfläche liegen im günstigen Bereich. Zukünftige Erweiterungen sind in den Werkstattbereichen möglich. Insgesamt stellt der Entwurf eine zukunftorientierte gesamtheitliche Lösung dar.
Städtebauliches Konzept: Zwischen großflächigen Gewerbestrukturen und kleinteiliger städtischer Wohnbebauung wird diese gegensätzliche Typologie und Maßstäblichkeit im Entwurf aufgenommen. In überzeugender Weise gelingt es dem Verfasser ein sehr klares und kräftiges Gebäude an dieser Nahtstelle zu platzieren. Das Thema der "Akademie" findet sich in der Architektur wieder und erreicht durch die introvertierte Hofanlage einen unverwechselbaren Ort. Dadurch besteht durch das transparente Foyer eine optische und räumliche Beziehung zur denkmalgeschützten Bebauung in der Worblinger Straße. Die äußere Erschließung steht in Abhängigkeit dieser Typologie und wird dadurch zwanghaft an die Worblinger Straße gebunden. Dabei könnte der Vorbereich etwas großzügiger ausgebildet sein. Die Wege vom Parkplatz sind lang und werden besonders in den dunklen Abendstunden kritisch gesehen.Gebäudekonzept: Das planerisch anspruchsvolle Konzept mit Innenhof, innen liegenden dienenden Räumen und den nach außen orientierten Laborräumen ist von erstaunlich hoher Qualität bei gleichzeitiger Einfachheit. Es entsteht für alle Nutzer eine optimale Orientierung und Erschließung. Auch das Obergeschoß ist logisch und gut genutzt. Dabei entsteht eine kompakte Anlage ohne nachteilige Belichtung oder Orientierung und überzeugt durch eine hohe, angemessene Gleichwertigkeit aller Nutzungsbereiche. Die Fassaden sind gut proportioniert und entsprechen den Nutzungen.Energie, Nachhaltigkeit: Das Gebäude ist wirtschaftlich geplant und lässt positive Erstellungs- sowie Nutzungswerte erwarten. Alle notwendigen Bereiche sind ausreichend mit Tageslicht versorgt, die passive Nutzung der Sonne kann in vielen Bereichen positiv genutzt werden. Auch in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer sowie die Gestaltung ist ein nachhaltiges Gebäude geplant.
Der Entwurf zeichnet sich durch einen kompakten Baukörper aus, der sich zur Stadt und Lange Straße hin mit einer großzügigen Eingangssituation orientiert. Städtebaulich richtig wird die zweigeschossige Anordnung des Baukörpers gegenüber der denkmalgeschützten Wohnbebauung Niederhof beurteilt. Als kritisch wird die Lage der Stellplätze entlang der Worblinger Straße gesehen. Die einladende Geste des Foyerbereiches und die Möglichkeit des Zusammenschlusses von Foyer und Kantine ermöglichen der Akademie eine großzügige Nutzung bei Veranstaltungen auch mit Einbeziehung des Innenhofes. Die vertikale Erschließung verspricht Sichtbezug zu Stadt und Umfeld. Die Lage der untergeordneten Treppe ist zu überdenken. Lage und Anordnung der Werkstätten sind dem Entwurfskonzept entsprechend schlüssig angeordnet und versprechen durch die natürliche Belichtung eine hohe Arbeitsplatzqualität. Die Werkstätten entlang der Worblinger Straße sind hinsichtlich der Emmission zu prüfen. Die Ausbildung der Fassade in Putz in Anlehnung an die historische Bebauung wird positiv erkannt, Elemente des Sonnenschutzes verändern die Fassade im Tagesverlauf. Die kompakte Bauweise lässt eine wirtschaftliche Erstellung erwarten. Der vorgelegte Entwurf stellt insgesamt einen ausgewogenen und guten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar und bietet die Grundlage das pulsierende Leben einer Akademie aufzunehmen.