Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Reg.-Nr.: 2003-2-01Aufgabe: Bauwerksplanung für den Neubau des Zentrums für Molekularbiologie der Pflanzen, Universität Tübingen mit der dazugehörigen Freianlagenplanung
Auslober: Land Baden-Württemberg
Wettbewerbsbetreuung: Staatliches Vermögens- und Hochbauamt Tübingen
Wettbewerbsart: begrenzt offener Realisierungswettbewerb
Zulassungsbereich: EWR-Mitgliedsstaaten
Teilnahmeberechtigung: Architekten
Teilnehmer: 25
Fachpreisrichter: Gabriele D`Inka, Architektin, Fellbach; Monika Gremmelspacher, Oberfinanzdirektion Stuttgart; Kai Haag, Architekt, Stuttgart; Hans-Werner Liebert, Finanzministerium Stuttgart; Christine Nicki-Weller, Architektin München; Ulla Schreiber, Stadt Tübingen; Erich Fritz, Stadtplanungsamt Tübingen; Alexander Lux, Architekt, Kranzberg; Claudia Reusch, Finanzministerium Stuttgart; Bernd Selbmann, Staatl. Vermögens- und Hochbauamt Tübingen
Wettbewerbssumme: 105.000,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 27./ 28.05.2003
Ein freistehendes, wachsendes Gebäude ergänzt und erweitert die bestehende Baugruppe der Botanik im Süden zu dem gewünschten Zentrum für Molekularbiologie. Die Distanz ist so weit wie nötig für die Beibehaltung von Straße, Fußweg und Blicköffnung zum Botanischen Garten und so nah wie möglich für die geforderte Steganbindung an den bestehenden Laborbau Morgenstelle 1 gewählt. Sehr gut gelöst ist auch die visuelle Führung in das Hochschulgebiet durch Baumreihen und das bewußt gestaltete Hinauswirken des zentralen Platzes.Dieser Platz soll als "Piazza" Bestehendes und Neubauten zusammenbinden. Folgerichtig öffnet sich der Erweiterungsbau im Erdgeschoss zum Platz von wo aus er auch erschlossen wird.Über die "Piazza" hinweg ist von der Eingangszone des ZMBP eine Blick- und Grünbeziehung zum Botanischen Garten als übergeordnetes landschaftliches Planungsziel angeboten. In diesem Zusammenhang ist die sinnfällige Umlenkung des Fußgängers hin zum Botanischen Garten durch das vorgesehene Baumpaket besonders gelungen.Schon als 1. Bauabschnitt fügt sich der dann quadratische, 4-9 geschossige Atriumbau des neuen ZMBP harmonisch in die bestehende Ordnung ein.Seine westlich gerichtete Erweiterung um den 2. Bauabschnitt ist stimmig. Die Ausgewogenheit der Lösung des 1. Bauteils verliert dann aber ein wenig und der zunächst behutsame Eingriff in den Wald wird kräftiger.Die technische Anlieferung muss auch größeren Lastwagen genügen und ist planerisch zu präzisieren.Es ist zu begrüßen, dass die notwendigen Technik - und Servicebauten am Fernheizwerk konzentriert werden und der Grünraum somit weithin frei bleibt.Leider werden die Parkplätze im Bereich des Zugangs zum Botanischen Garten komplett beibehalten.Der Neubau des ZMBP ist in Funktion und Grundrissen klar geordnet die kompakte Anordnung bietet den Forschergruppen gute Arbeitsbedingungen bei kurzen Wegen. Trotz streng geordneter Strukturen bilden die Institutsgrundrisse um den offenen Lichthof gruppiert die gewünschte "Arbeitslandschaft" mit Flächenangeboten für Kommunikation und spontane Begegnung. Die vertikale Verbindung der Institutsebenen über eine offene Treppe am Innenhof kann diesen Effekt unterstützen. Die Fachbereiche sind jeweils geschlossen auf einer Ebene untergebracht, die Nutzungen sind in Zonen gegliedert, flexibel teilbar und möblierbar. Die definierte Anbaufuge zum 2. BA wird in allen Ebenen mit eher geschlossenen Sonder- und Technikräumen belegt. Dies ist für die Aussenorientierung des 1. BA nachteilig.Die Lehrräume sind konsequent der Eingangszone im EG zugeordnet. Die Gewächshausflächen liegen gut nutzbar auf dem Dach, doch sind sie planerisch zu knapp geraten.Die Anordnung der Laborspangen komplett nach Süden ist unorthodox, aber bei den ohnehin hohen inneren Wärmelasten der Forschungsbereiche energetisch tolerabel, wenn die Aussenhaut mit Sonnenschutz den äußeren Wärmeeintrag weitgehend ausschließt.Um die Flexibilität der Raumkonfiguration weiter zu verbessern, wird empfohlen die dezentralen Installationsschächte durch zentrale zu ersetzen. Diese Veränderung verbessert zudem die Wirtschaftlichkeit der technischen Erschließung.Der mehrgeschossige innenliegende Luftraum um die zentrale offene Treppe verbindet mehrere Brandabschnitte. Hier sind geeignete Maßnahmen zu treffen, die in der Planung nicht gezeigt sind.Der Entwurf sieht den Einbau einer Bauteilaktivierung vor. Dieser Vorschlag ist auf seine Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Sinngemäß gilt dies auch für den vorgeschlagenen Erdkanal.Hervorzuheben ist der Vorschlag die RLT-Zentrale im Untergeschoss aufzubauen. Dies entlastet die Dachlandschaft für die Gestaltung für die Gewächshausnutzung.Die Planung ist offensichtlich wirtschaftlich. Dies darf auch für die Konstruktion angenommen werden, obwohl ein Konstruktionssystem nicht dargestellt ist. Die Planungswerte liegen durchweg im Sollbereich.Insgesamt stellt sich diese Arbeit als ein städtebaulich ausgewogenes Erweiterungskonzept mit überzeugender Bau- und Landschaftsqualität dar. Vor allem bestechen die Grundrisse mit ihren funktionalen Lösungen und dem Angebot passender Arbeitswelten für die Forschung.
Die Dimensionierung und Lage des neuen Laborgebäudes im Koordinationssystem der nordöstlichen Bestandsbauten ist präzise gewählt: So schafft der Neubau gleichermaßen einen wohlproportionierten Vorbereich zum Nordring als auch einen großzügigen Hofbereich jenseits der Verbindungsbrücke, der die Bestandsbauten gut mit einbezieht. Ein später evtl. möglicher weiterer Bauabschnitt stützt diese Idee und verdeutlicht zusammen mit der landschaftsarchitektonischen Konzeption einer Grünachse, die sich sehr reizvoll im Gebäudekörper mit begrünten Innenhöfen fortsetzt, die Ausrichtung des Neubaus in Richtung des aufgewerteten Eingangs zum botanischen Garten. Das Vorfeld der Altbauten erfährt jedoch bedenklicherweise keine Umgestaltung, wodurch der freiraumplanerische Zusammenhang geschwächt wird.Die vorhandene geschwungene Straßenführung des Rosenauer Wegs wird in diesem Zusammenhang mit der orthogonalen Neuplanung eher als Belebung denn als Störung empfunden.Die Organisation des Neubaus, der durch eine Doppelfassade als großer gläserner Kubus im Park gesehen werden soll, folgt sehr logisch dieser städtebaulichen Grundkonzeption: Es wird ein Atriumhaus entwickelt mit 2 überglasten Innenhöfen, die sich zusammen mit den Mittelzonen der Auxiliarräume richtigerweise zwischen einen Labortrakt im Norden und dem Bürotrakt im Süden spannen.Die durchgängigen Labor- und Bürozonen führen im Zusammenhang mit dem Skelettbau zu einer großen Flexibilität, die lediglich durch die vielen Vertikalschächte wieder etwas eingeschränkt wird. Die Mittelzone ergibt im Erdgeschoß einen gut dimensionierten Eingangsbereich an dem sinnvoll die Kursräume angelagert sind.Die notwendigen Treppen an den Ecken und die 2 dezentral angeordneten Aufzüge liegen funktional richtig. Die beiden offenen Treppen in den attraktiven Atrien beleben die Mittelzone, wie auch die dort angelegten Aufenthaltsbereiche, die sogar noch etwas mehr Fläche beanspruchen könnten.Die Gewächshausfläche ist geschickt zwischen die tagesbelichteten Atrium gesetzt und wird zusammenhängend überglast. So entsteht auch für die Atrien ein schöner baulicher Abschluß, allerdings sind die Gewächshausflächen zu klein, hier fehlt auch ein verbindender Gang, sowie der Arbeitsraum des Gärtners.Ein Steg verbindet, wie gefordert die Laborbereiche der Pflanzenphysiologie aus dem 2. OG des Altbaus mit den entsprechenden Bereichen des Neubaus. Leider ist die Steglänge sehr groß, was auch zu konstruktiven Problemen führen dürfte. Es scheint vorstellbar, ohne die städtebauliche Konzeption wesentlich zu verändern, dass der Neubau noch etwas in Richtung Altbauten gerückt werden könnte, um diesen Mangel zu mildern, dadurch würde sich auch der starke Eingriff in den Waldbestand verringern. In diesem Zusammenhang müßte auch über eine sinnvolle Stegverbindung zwischen dem 1. und dem 2. Bauabschnitt nachgedacht werden.Bei exakter Erfüllung des Raumprogramms ist die Kubatur wegen der überglasten Innenhöfe überdurchschnittlich groß. Die Höfe dienen nicht nur der natürlichen Belichtung der Innenbereiche, sondern können auch zur natürlichen Belüftung herangezogen werden. Ein Problem stellt allerdings der Brandschutz dar, der durch zusätzliche Verglasungen zu höheren Baukosten führen kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Doppelfassade gesehen, die bei den hohen eigenen Wärmelasten energietechnisch eher zu Problemen und Mehrkosten führen dürfte als zu funktionalen Vorteilen wie Lärm- und Wetterschutz etc.Der Wettbewerbsvorschlag enthält leider nur unzureichende Aussagen über die technische Gebäudeausrüstung. Er erlaubt allerdings die notwendigen Ergänzungen ohne das städtebauliche und gestalterische Konzept nachteilig zu beeinflussen.In der Summe kann gesagt werden, dass bei einem einfachen fast lapidaren städtebaulichen Grundkonzept sowohl gute Außenräume und Beziehungen vor allem zum Botanischen Garten geschaffen werden, als auch durch das gewählte kompakte Atriumkonzept angenehme und funktionale Arbeitsbedingungen erreicht werden.
Die Grundidee des Entwurfs besteht in der Weiterentwicklung des universitären Gebäudekomplexes und der Campusanlage mit einer orthogonalen und modularen Struktur, die sich von Süden nach Norden entwickelt und die botanischen Institute einbindet.Dieses Konzept aus Gebäuden, dazwischen eingebunden Freiflächen und langen Wegeverbindungen läßt unterschiedliche, qualitätvolle Außenräume entstehen. Obwohl die Außenanlagen nur schematisch dargestellt sind, werden die grundsätzlich getroffenen Entscheidungen sehr positiv und entwicklungsfähig bewertet, insbesondere die Vernetzung der durch Baumreihen begleiteten Fuß- und Radwege und die zurückhaltende Aufwertung des Zugangs zum Botanischen Garten.Aussagen über den Umgang mit der Topografie und die Übergänge der Plätze zum Straßenraum werden allerdings vermisst. Das Bebauungskonzept und Netzwerk läßt Raum für unterschiedliche Erweiterungen und weist eine hohe Flexibilität auf. Das Zentrum für Molekularbiologie als erster Baustein wird über eine Platzfläche erschlossen, die sich dem Bot. Garten zuwendet.Zwei hintereinandergeschaltete 3-Bund-Anlagen umschließen mit ihren verglasten Verbindungs-stegen und Kommunikationszonen einen begrünten Innenhof, in den sich konsequent die Diensträume orientieren. Die Laborflächen sind nach außen gewandt zur Nord- und Südseite und richtig zwischen den beiden Fluchttreppenhäusern plaziert mit den jeweils gegenüberliegenden Auxiliarflächen. Leider sind einige Geräteräume zu schmal ausgefallen. Dieses räumlich großzügig angelegte Konzept benötigt jedoch viel nicht verzichtbare Verkehrsfläche und eine große Anzahl von Treppen, die Zahl der Aufzüge kann reduziert werden.Die Brückenverbindung zum Altbau mit einer Länge von ca. 40 m verstärkt den Eindruck einer Anlage der "langen Wege".Der Wettbewerbsvorschlag enthält nur unvollständige Aussagen über die Konzepte zur technischen Gebäudeausrüstung. Der Entwurf erlaubt die notwendigen Ergänzungen ohne das städtebauliche und gestalterische Konzept nachteilig zu beeinflussen.Die technischen Zentralen für Zu- und Abluft sind günstig postiert und ausreichend bemessen. Die beiden deckungsgleichen 3-Bund-Anlagen dürften sich ohne erkennbare Mehraufwendungen realisieren lassen, die gewählte Spannweite bis zu 8,40 m ist jedoch als Flachdecke fragwürdig.Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen begründet durch den sehr hohen Verkehrsflächenanteil im ungünstigen Bereich. Dies wird durch die entwurfsbedingte größere Müllfläche verstärkt.Zusammenfassend ein Entwurf, der mit seiner Vernetzung mit dem Bestand städtebaulich überzeugt und eine tragfähige Struktur für weitere Entwicklungen entstehen läßt. Der Gebäudeentwurf weißt ebenso funktionale wie auch architektonisch räumliche Qualitäten auf. Analog zur Gebäudetypologie sind die Gewächshäuser auf dem Dach in zwei Bereichen geteilt mit dazwischen liegenden Diensträumen, dies wird nicht nachteilig beurteilt.
Die am Entrée des Universitätsteils "Morgenstelle" gelegene Gebäudegruppe Botanik wird durch ein im Süden vorgelagerten Kubus zu einem Ensemble mit einer klaren Identität komponiert, in derem mittleren Raumbereich ein Forumsplatz entsteht. Der Neubau mit einer klaren Identität auf das orthogonale System der NWZ bezogen, so dass eine einladende Eingangssituation zur Uni-versität entsteht.Im 1. BA zeigt die Arbeit einen vergleichsweise behutsamen Eingriff in den Wald. Im 2. BA wird der Eingriff in den Wald jedoch so erheblich, dass das dargestellte Konzept den arrondierenden Wald-gürtel stark beeinträchtigt und das Motiv des Kiefernwaldes als Grünen Entrée zur "Morgenstelle" nahezu verloren geht.Der sogenannte Forumsplatz ist als befestigter Platz zu großzügig dimensioniert. Er wird durch Leuchtbänder strukturiert, die ev. zu städtisch und an diesem Platz unangemessen sind. Gut ge-löst ist die Reliefgestaltung des Platzes an den Altbauten, die durch die großzügige Terrassierung, den sog. Sonnenterassen eine adäquate Nutzung erwarten lassen. Der Zugang zum Botanischen Garten bleibt hier nahezu unverändert zudem ist der Geländepunkt vom Platzraum zum Zugangs-weg wie auch die Anknüpfung an den von Süden heranführenden Fuß- und Radweg gestalterisch nicht ausformuliert.Der Kubus des 1. BA vermittelt mit seinen 4 Geschossen und den auf dem Dach angeordneten Gewächshäusern eine Maßstäblichkeit, die der vorhandenen Gebäudegruppe entspricht. Eine großzügige Eingangshalle, von Norden vom Forum her verschlossen umfasst ein 4-geschossiges glasüberdachtes Atrium, das exzentrisch angeordnet zur Westfassade sich öffnet. Dem Atrium sind auch die Treppe, der Aufzug - über eine Brücke zu erreichen - angeordnet sowie ein freigeformter "Konferenzturm". Somit entsteht ein räumliches Zentrum mit einem Raumkontinuum, das Kommunikation und Inter-aktion ermöglicht und interdisziplinare Zusammenarbeit fördert.Da die geplanten Flächen (NF/FF/VF) ca. 20 - 30 % über den Programmflächen liegen und der Kostendeckel um ca. 4 Mio. überschritten ist, kann die Arbeit nicht als wirtschaftlich gelten.Die Anbindung an den Altbestand ist nur andeutungsweise dargestellt, aber planerisch möglich. Die im Wechsel mit den Diensträumen nach Norden, Osten und Süden angeordneten Labore ent-sprechen nicht den funktionalen Intentionen des Nutzers, ergeben im Bereich der Diensträume unpraktikable Raumzuschnitte, ein wirtschaftliches technisches Erschließungssystem ist bei dieser Anordnung nicht gegeben. Statisch-konstruktives System Brandschutz, Konzept zur Haustechnik.Das Konstruktionssystem ist nicht eindeutig erkennbar. Die Frage der Geschoßhöhe wäre zu überprüfen, um die Wirtschaftlichkeit der technischen Erschließung zu verbessern. Die technischen Zentralen für Zu- und Abluft sind ungünstig postiert und unzureichend bemessen.Der Wettbewerbsvorschlag enthält unzureichende Aussagen über die Konzepte zur technischen Gebäudeausrüstung. Der Entwurf erlaubt die notwendigen Ergänzungen ohne das städtebauliche und gestalterische Konzept nachteilig zu beeinflussen.Gesamtwertung: Der Entwurf zeigt eine gute städtebauliche Qualität. Die räumliche Qualität des Grundrisses ist vorzuheben, dass technisches und konstruktives Konzept ist planerisch nicht durchgestanden. Der Entwurf ist in der vorliegenden Form nicht wirtschaftlich.
Der Verfasser verknüpft durch die Anordnung der Baukörper aus 1. und 2. Bauabschnitt die unter-schiedlichen Achsrichtungen der vorhandenen Baukörperbestände. Hierbei entsteht in Verbindung mit den Beständen des ZMBP eine neue Platzsituation, die sich zum botanischen Garten hin öffnet. Gleichzeitig wird der Bereich zwischen Neubau und Bestand der naturwissenschaftlichen Gebäude positiv räumlich gefasst und mit den vorhandenen Grünzug attraktiv verbunden. Dieses räumliche Grundkonzept ist auch bei erst späterer Realisierung des 2. Bauabschnittes bereits für den 1. Bauabschnitt erlebbar. Ebenfalls gut vorstellbar entsteht eine weiträumige Öffnung des Grünzuges mit Verbindung zum botanischen Garten, wobei der 1. Bauabschnitt nicht unerheblich in den vorhandenen Waldbestand eingreift.Durch das Motiv der Baumreihen gelingt eine überzeugende Führung in das Gebiet des ZMBP bzw. zum neugeschaffenen Platzraum zwischen den Neu- und Altbauten. Dieses Motiv wird über dem Platz spielerisch fortgeführt und verknüpft sinnfällig den Platzraum mit dem Zugangsweg zum Botanischen Garten. Die räumlich beengenden Parkplätze beim Zugang zum Botanischen Garten werden jedoch leider beibehalten. Die Aussagen zur Relief - bzw. Oberflächengestaltung sind relativ dürftig. Festgehalten werden muss auch, das speziell bei dem erwähnten prägnanten Motiv der Baumreihen widersprüchliche Darstellungen zwischen Modell und Grundriss bestehen. Das Gebäude ist von seiner Anlage und Erschließung stark auf den Endzustand inklusive 2. Bauabschnitt ausgelegt. Da der wesentliche Verkehrsfluss von Süden erfolgt, ist die im 1. Bauabschnitt eher freigestellte Eingangssituation denkbar. Gegenüber dem geforderten Raumprogramm wird hier ein zusätzlich erweiterter Foyer- und Eingangsbereich erst bei Erstellung des 2. BA die zu erwartende volle Ausnutzung erfahren. Hierbei ist die Anordnung der Elektrotechnikzentrale direkt wandbegleitend zum räumlich gut und klar formulierten Foyer als Sachzwang nicht nachvollzieh-bar. Ebenso gilt dies für die entsprechende Anordnung am Fassadenbereich der Arkaden.Die Institutsebenen gliedern sich klar in drei längs angeordnete Funktionsbereiche. Es werden pro Geschoss jeweils gut kombinierbare Gruppen gebildet, hierbei sind jedoch durch die Anordnung bzw. die Wahl der dezentralen vertikalen Lüftungsversorgung, den damit verbundenen Schächten sowie durch die innenliegenden Treppenhäuser der Flexibilität der Laborgrößen und Zuordnungen Grenzen gesetzt. Ebenfalls führt dies zu einer Dezentralisierung der auf dem Dach angeordneten Lüftungszentrale. In Kombination mit einer zu erwartenden Gewächshaustechnik scheint hier die räumliche Auslegung wesentlich zu gering. Der Entwurf überzeugt durch sein überaus klares städtebauliches Raumangebot, weist in der inne-ren Organisation mehrere Grundsatzmängel auf, die jedoch durch Überarbeitung und Korrektur insbesondere der technischen Versorgungskonzepte behebbar scheinen.