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Reg.Nr.: 2004-1-10Aufgabe: Neuordnung des sogenannten "Nanz-Areals" in Leinfelden-Echterdingen mit Ziel der Schaffung einen Gebietsschwerpunktes für den südlichen Ortskern zur Aufwertung und Sicherung der Hauptstraße als Geschläfts- und Einkaufsstraße.
Auslober: Stadt Leinfelden-Echterdingen
Wettbewerbsart: Städtebaulicher Ideenwettbewerb als begrenzt offener Wettbewerb
Zulassungsbereich: EWR
Teilnahmeberechtigung: Stadtplaner und Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Stadtplanern
Teilnehmer: 30 (23 Geloste+7 Gesetzte)
Fachpreisrichter: Wolfgang Riehle, Reutlingen (V);Fritz Auer, Stuttgart/München; Wolfgang Schwinge, Stuttgart; Ignac Vamos, Leinfelden-Echterdingen; Folker Trostdorf, Stuttgart
Wettbewerbssumme: 40.000 Euro
Der Beitrag hat eine nachvollziehbare, klar differenzierte städtebauliche Grundidee. Dem Wettbewerbsbereich ist ein großzügiger städtebaulicher Platzraum zugeordnet. An der Hauptstraße werden giebelständige Gebäude angeboten, dem werden bewusst in der zweiten Reihe Gebäude in kubischer Formensprache zugeordnet.Trotz moderner Formensprache bindet der Beitrag die neue städtebauliche Struktur des „Nanz-Areals“ in die hergebrachte Struktur wie selbstverständlich ordnend ein. Der nördliche Rand des Wettbewerbsgebiets, die Kanalstraße, wird städtebaulich ablesbar definiert.Der Beitrag inszeniert das denkmalgeschützte Gebäude angemessen mit Konsequenz. Lediglich die Maßstäblichkeit der neu zugeordneten Gebäude erscheint leicht überdimensioniert. Die Frage stellt sich: Wäre ein Geschoss weniger u. U. nicht mehr?Die Freiflächen sind hierarchisch und nachvollziehbar strukturiert. Öffentliche und private Bereiche sind klar ablesbar, adäquat gestaltet. Hervorzuheben ist die hervorragende Qualität der Wohnhöfe. In die großzügige Gestaltung des städtischen Platzes ist konsequenterweise räumlich die Haupt- und die Kanalstraße einbezogen.Die Erschließung ist einfach und schnell erkennbar gelöst. Überzeugend ist die getrennte Tiefgaragenlösung. Dies ist aus Gründen der Nutzung und der abschnittsweisen Bebaubarkeit des Areals zu begrüßen. Es ist ein Defizit an Stellplätzen festzustellen. Dies resultiert aus der korrigierbaren Verhältnis zwischen Wohn- und Büroflächen.Zu begrüßen sind die Angebote zur fuß- bzw. radläufigen Erschließung des Gebietes – welche sich in die angrenzenden Bereiche konsequent fortsetzen.Die für einen Ideenwettbewerb entschuldbare Schwäche des Beitrages liegt in der etwas ungelenken Gestaltung der Fassaden, welche korrespondiert mit der etwas überzogenen Maßstäblichkeit der Gebäudehöhen.Zusammenfassend ist die sauber gegliederte städtebauliche Gestaltung des Beitrages hervorzuheben. Diese ermöglicht eine zu begrüßende abschnittsweise Realisierung der Planung.
Der Beitrag übernimmt in Maßstab und Proportion im Umfeld vorgegebene Elemente der städtebaulichen Ordnung und stellt sie in einen neuen zeitgemäßen Ansprüchen gerecht werdenden Zusammenhang.An der Hauptstraße entsteht ein neuer Stadtplatz, Auftakt und Endpunkt des eigentlichen Zentrumsbereiches Echterdingens zugleich. Dieser Platz hat alle Chancen angenommen zu werden, er wird fernwirksam erlebt und kann durch den gewählten Nutzungsbesatz auch durchaus als lohnendes Ziel gelten.Den südlichen Rand bildet ein Bau, der sich bewusst als Partner des Waldhornensembles versteht, und dem Unteren Stadtplatz die hier sehr positiv bewertete, weil angemessene Proportion bestimmt. Der denkmalgeschützte Bau Nr. 33 wird ganz selbstverständlich integriert und durch Marktstände in einen neuen attraktiven Nutzungszusammenhang gestellt.Nach Westen entwickelt sich dann in disziplinierter Ordnung eine dicht durchwegte Struktur, die ihre Funktionstauglichkeit sowohl in der überwiegend kommerziellen Nutzung am Platz, wie auch in den ruhigen Wohnzonen im Innenbereich beweist. Dabei leistet diese Ordnung dann auch eine als fast selbstverständlich empfundene Integration der neuen baulichen Implantate wie gleichermaßen eine dichte Vernetzung der Wege.Die Gestaltung der öffentlichen wie privaten Freiflächen bleibt wohltuend unaufwendig, verspricht dabei gleichwohl interessante Abwechslung zwischen exponierten Bereichen am Platz und intimeren in den Höfen.Dass bei der in diesem Konzept berechtigten Dichte die Versiegelung in Grenzen gehalten werden kann, sei am Rande erwähnt.Zufahrten, Andienung und Parkierung sind schlüssig und ohne unnötige Konflikte mit dem Fußgänger- und Fahrverkehr der Hauptstraße nachgewiesen.Das noch gegebene Defizit beim Stellplatzangebot bedingt allerdings eine nochmalige Überprüfung der Größe der Handelsflächen.Obwohl die hier vorgeschlagenen Architekturformen zunächst nur beispielhaft bleiben, zeigt der Beitrag doch die richtigen Hinweise auf zum Maßstab und zur Formensprache einer künftigen Neubebauung. Dabei bleibt das Gesamtkonzept auch in seinen einzelnen Bausteinen hinreichend reaktionsfähig, um auch auf veränderte Nutzungsanforderungen reagieren zu können.Die Arbeit wird als überzeugender Vorschlag einer gleichermaßen integrationsfähigen wie zukunftsoffenen Neuordnung des Nanz-Areals verstanden, die keinerlei Vorleistungen im Umfeld benötigt, für dieses aber gleichwohl Richtungen einer Weiterentwicklung offen hält.
Mit einer selbstbewussten räumlichen Setzung liefert diese Arbeit einen wertvollen Beitrag im Rahmen des Ideenwettbewerbes. Ohne sich auf eine zu lokale Ebene der Befindlichkeit zu begeben, schafft sie es, den gewünschten räumlichen und inhaltlichen neuen Schwerpunkt im Zuge der Hauptstraße zu schaffen.Durch die vorgeschlagene und auch realistisch erscheinende Verschwenkung der Kanalstraße wird eine Eckbebauung auch ohne Inanspruchnahme der Privatgrundstücke an der Einmündung in die Hauptstraße möglich.Der gut dimensionierte Platzraum mit dem denkmalgeschützten Gebäude als historisches Objekt wird durch dessen klare Konturierung auch der Höhe nach, verbunden mit den EG-nahen Nutzungen zu einem attraktiven Quartiersbezugspunkt.Der Vorschlag, die südliche Bebauung durch eine entsprechende Fortsetzung auf der Ostseite der Hauptstraße zu beantworten, ist im Rahmen eines Ideenwettbewerbs bedenkenswert, eine Realisierung erscheint jedoch auf längere Sicht nicht möglich.Die klare räumliche Differenzierung in öffentlichkeitsbezogene und halböffentliche bis private Nutzungen im westlichen Bereich, ebenso das qualitätvolle Angebot an Wohnungen, verbunden mit großzügigen Freibereichen unter bewusstem Verzicht auf Büronutzungen wird begrüßt, ebenso die problemlosen, bis in die Erschließung der auf EG-Niveau liegenden Garage durchdachte abschnittsweise Verwirklichung.Die kompakten Bauvolumen lassen eine gute energetische Bilanz erwarten, eine Realisierung auch durch unterschiedliche Investoren scheint möglich, vom gesamtheitlichen Erscheinungsbild her jedoch nicht nahe liegend.Bezüglich der Flächenkennwerte liegt die Arbeit bei der GRZ leicht, bei der BGF wesentlich unter dem Mittel aller Arbeiten, die geforderte Stellplatzzahl wird nicht erreicht. Der Wert des Beitrags gerade im Rahmen eines Ideenwettbewerbs liegt in der kompromisslos auf die Gegenwart und voraussichtliche Zukunft der Wandlung innerstädtischen Strukturen gerichtete Ansatz, der jedoch gerade auch in seiner Dialektik zum tradierten Bestand seine Spannung und Attraktivität bezieht – quasi manifestiert in seiner Reverenz gegenüber dem denkmalgeschützten Relikt der Vergangenheit.
Das Bemühen der Verfasser, sich fast unauffällig in den Maßstab und die Körnigkeit der Ortsmitte einzufügen, wird grundsätzlich anerkannt. Gleichwohl bleibt die Frage einer angemessenen stadträumlichen Prägnanz, die zwar mit der Platzbildung an der nördlichen Ecke Haupt-/ Kanalstraße versucht wird, dort aber zum einen durch die gegebenen Besitzverhältnisse nur schwer realisierbar erscheint, zum anderen durch die Einmündung der Kanalstraße zum eigentlichen Nutzungsschwerpunkt zu peri-pher liegt.Dort werden die Nutzungen eher kleinteilig auf einzelne Gebäude verteilt angeboten mit einer noch hinnehmbaren Präsenz der Nutzungsangebote in zurückgesetzter Lage.Die Gliederung des engeren und weiteren Wettbewerbsgebietes in klar definierte Felder unterschiedlicher Nutzungen mit einer insgesamt kleinteiligen Bebauung kommt einer abschnittsweisen Realisierbarkeit auch für kleinere Investoren entgegen.Im westlichen Bereich, auf den auch die Altenwohnungen lärmgeschützt ausgerichtet sind, werden gute Wohnqualitäten und durchgrünte Freiräume angeboten.Dagegen wird ein freiräumlicher Schwerpunkt zwischen Kanal- und Waldhornstraße vermisst.Die vorgesehene Maßstäblichkeit und das Erscheinungsbild der Bebauung fügt sich ungezwungen-sympathisch in den umgebenden Bestand ein, dies gilt auch für das denkmalgeschützte Gebäude, das durch einen das Hotel ergänzenden Neubau gleicher Proportionierung aus seiner Solitärstellung befreit wird.Die Erschließung der Tiefgarage von der Kanalstraße ist richtig, die weitere Wegeführung im Inneren mit einer möglichen Verbindung zur Hotelgarage ist denkbar, die Stellplatzzahl ist geringfügig unterschritten.Auf Grund der aufgelockerten Bebauung liegt die GRZ und damit auch die BGF erheblich unter dem Durchschnitt aller Arbeiten.Die Qualität des Beitrags liegt in erster Linie in der unaufdringlichen, fast selbstverständlichen Einbindung der Neubaumaßnahme in den örtlichen Kontext, dies könnte aber auch als dessen Schwachpunkt ausgelegt werden, weil er einen attraktiven freiräumlichen und inhaltlichen Bezugspunkt zur Hauptstraße vermissen lässt.
Der Entwurf überrascht durch seine einfache aber klare städtebauliche Grundidee. Eine lange – vielleicht zu lange – Bauzeile in Nord-Süd-Richtung teilt das engere Wettbewerbsgebiet in einen zur Hauptstraße gut orientierten öffentlichen Platzraum und nach Westen in einen introvertierten, ruhigen grünen Wohnhof. Beide Bereiche haben gute Aufenthaltsqualitität. Beide sind aber in ihrer räumlichen Körnung etwas zu weit gefasst. Das Nutzungskonzept einschließlich angebotener Grundrissstruktur ist schlüssig aus dem städtebaulichen Konzept entwickelt. Läden, Gastronomie und Dienstleistung liegen in guter Orientierung zum Platz und kurzer Erreichbarkeit vom ebenerdigen Parkdeck. Das Flächenangebot der Büros ist zu groß, das Angebot an Wohnungen eher zu gering. Orientierung und Gebäudetypologie lassen aber Verschiebungen zu.Der gewählte Entwurfsansatz lässt in Quartiersmitte nur eine Fußwegverbindung untergeordneter Bedeutung zu, und zwar in der Baufuge des langen Hauses und auch nur über eine schmale Freitreppe. Dies wird kritisiert. Dies gilt auch für die wenig differenzierte Gestaltung der öffentlichen und privaten Freiflächen, aber auch für die Fassadengestaltung der Gebäude insgesamt. Überbauung und Ausnutzung des Wettbewerbsgebiets liegen im unteren Bereich, lassen aber andererseits eine hohe Freiraumqualität zu.Insgesamt gibt der Entwurf eine städtebauliche klare Antwort auf die gestellte Aufgabe. Leider hat die architektonische Umsetzung und Differenzierung sowohl bei Ge-bäuden als auch Freiflächen nicht die gleiche Qualität.