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Die Architektinnen der Architektenkammer Baden-Württemberg und der Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Baden-Württemberg hatten in das 'Kulturschutzgebiet Wagenhalle / Container City' eingeladen und viele Kolleginnen und Kollegen von den Hochschulen und städtischen Fachämtern nahmen die Einladung gerne an.
100 Mitglieder des Kunstvereins Wagenhalle e.V haben am Stuttgarter Nordbahnhof seit 2004 eine einzigartige Produktionsstätte aufgebaut. In der ehemaligen Wageninstandsetzungshalle und den Nebengebäuden sind ihre Ateliers, Studios Werkstätten + Lagerräume untergebracht. Am 5. Juli konnten wir den besonderen Genius Loci des Ortes gemeinsam erleben und das kreative Tun einiger Kulturschaffender in ihren Ateliers besichtigen. Besonders beeindruckend ist die große Bandbreite der in der Wagenhalle vertretenen Kunstsparten - Malerei, Musik, Fotografie, Architektur, Baubotanik, Theater, Puppenbau, Figurentheater, Performance, Installation, Kuration, Grafik- + Webdesign, Kunsthandwerk sowie Film- und Medienkunst - deren Vielfalt fortlaufend neue Synergien und interdisziplinäre Projekte entstehen lässt.
Sylvia Winkler, freie Künstlerin und stellv. Vorsitzende des Kunstverein Wagenhalle, führte uns durch die noch im Umbau befindliche Wagenhalle und die 2017 eröffnete - und von den Künstlerinnen und Künstler selbst errichtete - Container City, in der die Ateliers während der Hallensanierung untergebracht sind. Von Anfang an und bis heute ist die Fläche rund um die Wagenhalle ein grundsätzlicher Bestandteil des Areals für die Kunstproduktion, die Kunstvermittlung und somit für die öffentliche Wahrnehmung. In ihrer Funktion als Schnittstelle zwischen Ateliergemeinschaft und Stadtgesellschaft hat sich die Container City mittlerweile zu weitaus mehr als einem Ausweichquartier entwickelt.
Spannend war auch der Spaziergang mit der Architektin Lonni Görlach über die grüne Oase des angegliederten ‘Stadtackers‘, auf dem viele kleine Parzellen Studierenden, Familien und Bewohner-innen aus dem Nordbahnhofviertel die Möglichkeit zum Gärtnern, und zum sozialen Austausch bieten.
Inspiriert von den vielen Eindrücken konnten wir anschließend beim Picknick vor dem Projektcontainer TAUT (Temporary Artists Utopia Tool) mit Künstlerinnen die aktuelle Situation und die Ideen des Kunstvereins für die weitere Entwicklung des Geländes diskutieren. Es gibt viele offene Fragen, die auch bis dato von der Stadt noch nicht befriedigend geklärt worden sind, wie z.B.:
Für eine intensivere und zielführende Beschäftigung mit diesen und weiteren Fragen schlagen die Architektinnen vor, Mitglieder des Kunstvereins zusammen mit Verantwortlichen der Stadt, der IBA 2027 und weiteren zum Fortbestand des Gebiets wichtigen Personen zu einer Diskussion in die AKBW einzuladen. Dieser Vorschlag wurde von allen Anwesenden sehr begrüßt. Er wird - nach gemeinsamer Vorbereitung - in eine Veranstaltung der Architektinnen münden.