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Seit dem Wintersemester 2023/24 gibt es den bundesweit ersten dualen Studiengang Architektur an einer staatlichen Hochschule: im Dreiländereck an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Studienakademie Lörrach. Der siebensemestrige Studiengang endet mit dem Abschluss Bachelor of Arts und kann, in Kombination mit einem Masterstudium in Präsenz, eintragungsfähig sein.
Die Initiative für den Aufbau lag maßgeblich bei dem Lörracher Architekten Frank Hovenbitzer, der auch auf die Gründungsprofessur berufen wurde. Der langjährige Kreisvorsitzende des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten und stellvertretende Vorsitzende der Kammergruppe Lörrach sagt: „Der neue Studiengang ergänzt die bisherige Bildungslandschaft und ist ein Leuchtturm für die künftige Ausbildungs- und Baukultur – auch für die Region Südschwarzwald, wo er eine echte Bereicherung im Zusammenhang mit der Förderung des Holzbaus ist.“ Das Projekt war heiß diskutiert. Hovenbitzers durchschlagendes Argument für das neue Ausbildungsangebot war die Sicherung des beruflichen Nachwuchses. Die Baukultur habe im Dreiländereck einen hohen Stellenwert, die durch die Ausbildung im Zusammenhang mit der besonderen Holzbaukultur im Südschwarzwald eine besondere Förderung und Qualität erhält.
Christoph Geisel, Vorsitzender der Kammergruppe Lörrach und bei dem Projekt ebenfalls Mitstreiter der ersten Stunde, hält einen intensiven Praxisbezug des Studiums für das Gebot der Stunde: „Für Einzelkämpfer sehe ich wenig Zukunft, denn die komplexen Anforderungen des Bauens lassen sich heutzutage nur noch in einem schlagkräftigen Team gut bewältigen. Deshalb ist es so wichtig, sich schon früh darin zu schulen, Gesamtzusammenhänge zu durchschauen und die eigene Arbeit sinnvoll ins Ganze einzubringen.“ Im dualen Studium Architektur lernten die Studierenden über ihre Mitarbeit in Betrieben von Anfang an diejenigen Aufgabenstellungen kennen, mit denen sie in ihrem späteren Berufsalltag konfrontiert seien.
Alle drei Monate findet der Wechsel zwischen Hochschule und Betrieb statt. Standort für die theoretische Ausbildung ist ein eigens hochwertig umgebauter Teil der Werkhalle von Pritzker-Preisträger Álvaro Siza auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein. Die Resonanz auf das künftige Angebot war enorm. Von den vielen Betrieben, die sich an der DHBW als duale Ausbildungspartner beworben haben, wurden insgesamt 35 ausgewählt: Rund zwei Drittel sind freie Architekturbüros, zu dem übrigen Drittel gehören insbesondere Hochbauämter und Baugesellschaften sowie regionale Holzbaubetriebe, die personell und inhaltlich auch architektonische Themen professionell bearbeiten.
„Wir freuen uns über dieses ergänzende Studienkonzept mit seinem hohen Praxisbezug“, sagt AKBW-Präsident Markus Müller. Die Entwicklungen in der Baubranche forderten in vielen Bereichen neue Herangehensweisen. Für die Kammer sei aber ein Punkt besonders wichtig gewesen: Die Inhalte des dualen Studiums müssten in Übereinstimmung mit den für eine Eintragung in der Architektenliste geforderten Kompetenzen stehen. In einer Sondersitzung der Arbeitsgruppe des Eintragungsausschusses unter Leitung von Dr. Peter Hoffmann wurde bestätigt, „dass ein Studium der Architektur an der Dualen Hochschule in Lörrach zur Eintragung in die hiesige Architektenliste führen kann, wenn dieses Studium kombiniert wird mit einem nachfolgenden Masterstudium in Präsenz.“
DH-Studiengang Architektur Studienakademie Lörrach, Duale Hochschule Baden-Württemberg: 7 Semester bis zum Abschluss Bachelor of Arts.
Inhalt und Schwerpunkt: Gestaltung, konstruktiver Holzbau, Digitalisierung und Nachhaltigkeit/Umwelt in Verbindung mit guter architektonischer und technischer Umsetzung.
Bewerbung: Studieninteressierte (mit allgemeiner Hochschulreife bzw. ersatzweise Fachhochschulreife plus Aufnahmeprüfung) müssen sich bei den dualen Partnern um ein Ausbildungsverhältnis bewerben. Gelistet sind diese auf der Homepage der DHBW:www.dhbw-loerrach.de/architektur/studieninhalte
Dipl.-Ing. Christoph Geisel Freier Architekt