Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Inzwischen gehört die Veranstaltung „Architektur Praxis“ rund um die Frage: „Wie wollen wir in Zukunft bauen?“ in Miedelsbach zum regelmäßigen Herbstprogramm der Kammergruppe Rems-Murr.
Begonnen hatte der Themennachmittag im Jahr 2023, überschrieben mit „Zirkuläres Bauen und Sanieren – Qualität und Innovation“. Die Mischung aus Information und Praxis zeigte sich als gutes Konzept für weitere Veranstaltungen. So stand 2024, mit dem Stichwort „Nachhaltiges Planen und Bauen“, im Zentrum der Veranstaltung. Der praktische Teil befasste sich mit einem Bericht zu kommunalen Holz-/Holzhybridbau.
Die aktuelle Veranstaltung 2025 setzte die Reihe mit der Frage „Was können wir als Architekten und Architektinnen dazu beitragen“, fort. Der Tag sollte die Frage nach einem kreislaufgerechten Bauen vertiefen und wurde unter das Schlagwort „ReThink Bau“ gestellt.
Der Kammergruppen Vorsitzender Moritz Seifert machte sich mit der Beisitzerin Ute Heinle auf den Weg, suchten und fanden sowohl für den informativen als auch für den praktischen Teil spannende Referenten, die praktische Erfahrungen mitbrachten.
Bei kreislaufgerechtem Bauen stellen sich schnell die Fragen nach was kann wiederverwendet werden und welche Stoffen sind problematisch. So startete der Nachmittag mit einem Vortrag von Herrn Marc Strohmaier der Firma Schief aus Winnenden, der die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) kurz unter die Lupe nahm, jedoch vor allem die Entsorgung kritischer Stoffe beleuchtete. Als Stoffstrommanger berichtete er über die kritischen Stoffe wie Gussasphalt, Bitumenbahnen, Bitumenkleber und die aktuelle Asbestproblematik.
Vom Baubüro in situ - Zirkular gab es mit Alexander Schorfmann einen Blick ins Nachbarland. Die Einführung ins Tun, die Erfahrung und Umsetzung, Kerngebiete / Richtlinien und Regelwerke / Leitlinienkatalog für Planer wurden ausführlich vorgestellt. Der Videoaustausch mit der Schweiz zeigte Zukunftswege und Aussichten auf und den Markt für die Wiederverwendung von Materialien auf.
Auch im Zusammenhang mit der IBA‘27 in der Stadtregion Stuttgart ist das Kreislaufgerechte Bauen und die Wiederverwendung von Materialien ein Thema. KI-chatbot zu zirkulärem Bauen. Als Vertreterin des IBA-Teams ermöglichte Fiona Langensiepen einen Blick in den KI-chatbot und die Arbeit für die Plattformen der IBA sowie den Aufbau von Materialdatenbanken. Ergänzt und mit einem Bericht aus der Praxis stellt Marc Haines von Concular vor. „Take > Make < Re-Use“ – Welche Kriterien sind zu erfüllen? Wie sieht der Ablauf im Projekt aus? Der Bericht von der Erfassung über die Vermarktung und die Rückbaubegleitung, ermöglichte einen tieferen Einblick in die Problematik der nicht verwertbaren Schadstoffe der Vergangenheit.
Nach der Pause erfolgten die Vorträge zur praktischen Umsetzung im Architekt:innen Alltag. Vom Atelier Kaiser Shen stellte Matthias Stauch unter der Überschrift „Zukunft Wohnen“ aktuelle Projekte ihres Büro vor. Ebenso hatten A.S.A.P. „New Generation“, Miriam Horst und Moritz Salzmann interessante Werkberichte mit praktischen Umsetzungen im Gepäck. Die Wiederverwendbarkeit und die Verwendung von bereits genutzten Materialien zeigten spannende Ergebnisse. Beide Büros berichten von neuen Wegen, die in Begleitung von interdisziplinären Teams und Auftraggebern, die es nicht scheuen neue Wege zu gehen, entwickelt und realisiert werden.
ReThink Bau: Hindernisse – Chancen - Was machen wir jetzt daraus? In einer gemeinsame Runde konnte mit den Referenten diskutiert werden und gezielt erörtert werden. Die neuen Erkenntnisse wurden im Anschluss bei einem Get-together rege ausgetauscht. Hierzu lud das gesamte Kammergruppenteam zum entspannten Austausch und Netzwerken bei Snacks und Getränken ein. Die Möglichkeit zum Netzwerken, wurde auch sehr gerne von den Referenten angenommen.
Eines blieb wohl bei allen haften, die Materialien bis in die 1990 Jahre sind, auf Grund verschiedener Belastungen, nur beschränkt zur Wiederverwendung geeignet. Noch steckt viel Zeit im Finden, Sichern und Wiederverwenden von gebrauchten Bauteilen. Doch das heißt nicht, dass es sich nicht lohnt den Weg weiterzugehen.