Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Reg.Nr.: 2007-3-10Aufgabe: Bauwerks- und Freianlagenplanung einer Erweiterung Kliniken Schmieder Speyerhof in Heidelberg
Auslober: Kliniken Schmieder Heidelberg
Wettbewerbsart: begrenzt offener Realisierungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Architekten und Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaften
Teilnehmer: 12 ausgewählte Teilnehmer, 11 Arbeiten
Fachpreisrichter: Prof. Dr. Max Bächer, Darmstadt (V); Annette Friedrich, Heidelberg; Hannes Hübner, Heidelberg; Prof. Brigitte Schmelzer, Esslingen; Jens Junghans, Darmstadt
Wettbewerbssumme: 50.000 Euro (zzgl. MwSt.)
Preisgerichtssitzung: 15.04.2008
Mit der Erweiterung des Ensembles schaffen die Verfasser eine neue Platzfläche, die als künftige räumliche Mitte die Zugangs- und Empfangsfunktion der Klinik übernimmt. Gleichzeitig werden befahrbare Ebene und Aufenthaltsbereich funktional voneinander getrennt und gestalterisch durch geometrische Form und hartes Material von der umgebenden Landschaft differenziert. Durch die Aufnahme der Bauflucht des Bestandsgebäudes und die Anböschung der neuen – baulich recht aufwändigen - Garage auf dem Gelände des Wohnheims wird auch die räumliche Fassung des neuen, dreieckigen Platzes erreicht. Der Anbau erfolgt durch eine gestalterische und funktionale Fuge, die auf der Platzebene die Liegendtransporte aufnimmt und in den Obergeschossen mit großen Terrassen den Ausblick auf die Waldkante ermöglichen soll. Auf der anderen Gebäudeseite wird dieses Motiv mit den Aufenthaltsbereichen vor dem Pflegestützpunkt wiederholt. Es nimmt auch sinnvollen Bezug zur innenräumlichen Bestandsituation und der dadurch tradierten Atmosphäre im Haus Heidelberg. Die architektonische Überlegung, den Kern des Baukörpers mit einem anderen Material zu umhüllen und damit einen Wechsel seiner baulichen Anordnung zu inszenieren, ermöglicht eine straßenbegleitenden Fortführung des 2. Bauabschnitts und ein wechselvolles Fassadenbild. Hochwertiges Fassadenmaterial der massiven Hülle lässt ein dauerhaft gutes Erscheinungsbild erwarten. Anknüpfend an das Motiv der vorhandenen Lochfassaden wird das Ensemble darüber hinaus mit differenzierten Glasfassaden ergänzt. Überkragende Geschossdecken sorgen für Sonnenschutz und Tiefendifferenzierung der Flächen ebenso wie die vorgeschlagenen Holzlamellen in der 2. Ebene. Der Entwurf erfüllt voll umfänglich die Auslobungskriterien. Damit sind gute Voraussetzungen für die zügige Umsetzung im Baugenehmigungsverfahren und somit zu einem wirtschaftlichen Verfahren gegeben. Das Verhältnis zwischen Nutzfläche und Bauvolumen spricht für eine ökonomisch sinnvolle Umsetzung. Die Materialwahl der Architekten wurde so getroffen, dass die Unterhaltungskosten möglichst gering sind. Die konkrete Materialwahl Stein /Holz/Glas kann unter ökonomischen Gesichtspunkten in der Umsetzung optimiert werden. Die Zufahrt zur Tiefgarage sollte überdacht und ggf. an der nördlichen Seite der Tiefgarage geplant werden. Der Vorschlag bietet durch die Aufteilung und Anordnung der Räume sehr gute Möglichkeiten im Hinblick auf die Prozesse und Abläufe im klinischen Alltag. Die Anordnung der Pflegestützpunkte ist Realisierungswettbewerb ‚Kliniken Schmieder, Heidelberg 15. April 2008 sehr gut gewählt. Die Breite der Flure ist überwiegend wie gefordert, bei einem späteren Übergang in einen 2.BA muss darauf geachtet werden, dass die geforderte Flurbreite von 3m ermöglicht wird. Die angedeutete Erweiterung des Zentralgebäudes lässt noch gute Optimierungsmöglichkeiten offen. Dies wäre insbesondere im Hinblick auf eine sinnvolle Anbindung von Zentralbau und Neubau von Bedeutung. Die Anlieferung von Liegendkranken ist mit einem separaten Raum sehr sinnvoll gelöst, muss im Hinblick auf die Höhe aber ggf. überarbeitet werden. Der Vorschlag bietet auch für einen möglichen 2.BA sehr gute Umsetzungsmöglichkeiten. Die Entscheidung für eine Anordnung der Tiefgarage bei dem jetzigen Wohnheim ist zwar vor dem Hintergrund der Realisierung während der Bauphase sinnvoll und gewährleistet, dass die Lärm- und Geruchsbelästigung für Patienten möglichst gering ist, jedoch wird dies einen starken Eingriff in den Hang bedeuten, dessen vorgeschlagener Baumbestand nicht realistisch hergestellt werden kann.Insgesamt liefern die Verfasser einen städtebaulich überzeugenden, architektonisch anregenden und wirtschaftlich tragfähigen Beitrag zur Ergänzung des bestehenden Ensembles.
Die Erweiterung der Klinik setzt wie selbstverständlich die vorhandene Anlage in einer bestimmten Raumkante fort; eine Konkurrenz vermeidend. Der dadurch entstandene, sich nach Norden verlängerte Raum ist durch die Einbindung in die Waldkante in seiner Fassung gelungen. Als besondere Stärke des Entwurfs ist die Verbindungszone zwischen Alt und Neu hervorzuheben. Durch einen großen, die Straße integrierenden Platz und einen eingeschossigen Verbindungsbau wird erreicht, dass Anfahrt und Aufnahme und auch ein großzügiger Übergang für Patienten möglich ist. Es bleibt jedoch die Problematik der Überwindung der Höhen zwischen Vorfahrtsbereich und höher liegenden Haupteingangsbereich. Die angebotene Rampe ist zu steil, ihre Überdachung ist nicht sehr elegant. Der Liegendeinfahrt fehlt die Überdachung. Die Erweiterung ist eine klar strukturierte und in ihrer Fassadengestaltung gelungene Anlage. Die innere Organisation zeigt klare Funktionszuordnungen, die aber auch Flexibilität versprechen. Der Stationsstützpunkt ist nicht optimal zugeordnet. Die Treppenhäuser liegen außen, ein Abstand zur Straße ist gewahrt. Kritisch ist jedoch, dass durch den schmalen Verbindungsbau die erste Baustufe der Klinikerweiterung sich zu weit nach Norden schiebt, sodass der Platz für die zweite Baustufe deutlich zu gering ausfällt. Dadurch wird die zukünftige Entwicklung der Klinik eingeschränkt. Die Tiefgarage funktioniert sehr gut. Die Integration der Heizzentrale ist gelungen. Obwohl die Parkplätze für Wanderer im oberen östlichen Hangbereich auch für die Bauphase sinnvoll sind, stellt sich doch die Frage, ob nicht auf diese Parkplätze verzichtet werden kann. Die Zufahrtsstraße scheint sehr breit für die Zufahrt für Tankfahrzeuge ausgelegt, die Erschließungstreppe ist überdimensioniert. Das Freiflächenkonzept und die an die vorhandenen Anlagen anknüpfenden Gestaltungsvorschläge sind hervorzuheben: Der ruhige Platz im Westen, der große Eingangsplatz, die Stufenanlage zum Zentralbau, die Waldkulisse mit den im Frühjahr weiß blühenden Vogelkirschen. Der Entwurf besticht durch seine städtebauliche Anlage, seine Architektur und seine Freiräume. Die Wirtschaftlichkeit ist jedoch verbesserungswürdig. Die Entwicklung der Klinik wird durch die zu geringe Erweiterungsfläche eingeschränkt. Die Klarheit des Gesamtkonzepts bietet eine bemerkenswerte Lösung für die gestellte Aufgabe.
Bauabschnitte sind komplett dargestellt. Die Einfügung der Gebäude in die sensible Hanglandschaft ist gelungen. Die Parkflächen entwickeln sich auf den Hangflächen des ehemaligen Wohnhauses und sind über den zentralen Zugang zum Vorplatz vernünftig angebunden. Die Zufahrt Tiefgarage / Parkdecks erfolgt von Norden. Die vorh. Vorplatzsituation wird durch eine Erschließungsbaukörper zwischen Zentralbau und Bettenneubau aufgewertet. Die Anbindung ist in alle Richtungen (Nord/Süd) gewährleistet. Die Optimierung des Zentralbaus im Gartengeschoss mit Konferenz- und Schulungsraum ist sehr sinnvoll. Die neue Wegeführung mit zusätzlicher Treppenanlage zwischen Erdgeschoss und Gartengeschoss ist positiv. Die Anmeldung ist sowohl vom Verbindungsgang als zum Haupteingang zentral gelegen. Der neue Bettenbau mit straßenseitigen Treppenhäusern ist mit kurzem Weg zum vorh. Bettenbau angebunden. Die räumliche Organisation, Patientenzimmer nach Westen/Funktionsräume nach Osten, ist klar und eindeutig. Die innere Organisation und die Funktionsbeziehungen zum Pflegestützpunkt entsprechen den Wünschen des Auslobers. Die Gestaltung des Neubaus ist seiner Aussage nach Westen hervorragend gelöst. Auf der Ostseite wäre es wünschenswert, die sehr strenge Fassadengliederung entsprechend der Westseite zu optimieren. Die Fassade der Tiefgaragen-Parkdecklösung (1 TG + 2 Parkdecks) müsset vor allem in der Westansicht noch verbessert werden, um eine Integration in die Landschaft zu erzielen. Konstruktiv ist der Neubau einfach und kostengünstig umsetzbar. Die Technikzentrale wird mit einem intelligenten Lüftungs- und Energiekonzept erstellt. Aufgrund wirtschaftlicher Kubatur sind wirtschaftliche Verbrauchs- und Unterhaltswerte zu erwarten.