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Ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sei das Gebot der Stunde, betonte Präsident Markus Müller beim diesjährigen Sommerlichen Empfang der Architektenkammer Baden-Württemberg. Dabei komme es ganz besonders auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise an. "Nur gemeinsam können und müssen wir an dem großen Ziel weiterarbeiten", konstatierte er und lobte die von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut initiierte Wohnraum-Allianz.
In dieser haben sich Wohnungswirtschaft, kommunale Spitzenverbände, die im Landtag vertretenen Fraktionen und weitere Institutionen wie die Architektenkammer zusammengeschlossen, um mit gesammeltem Know-how die Weichen für einen zukunftsfähigen Wohnungsbau im Land zu stellen. Denn die Anforderungen sind komplex. So gilt es auf den demographischen Wandel, die steigenden Mieten und den zunehmenden Trend zum Einzelhaushalt passende Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Hier verwies Müller auf beispielhafte Konzepte für flexible Wohnungszuschnitte, neue Eigentümerstrukturen und gemeinschaftliches Wohnen.
Gastrednerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hob hervor, dass bei allem dringenden Handlungsbedarf die Qualität des Wohnungsbaus nicht auf der Strecke bleiben dürfe. Vor den rund 450 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft betonte sie: "Beim Wohnungsbau gilt es, viele unterschiedliche Aspekte miteinander in Einklang zu bringen: finanzielle und rechtliche Fragen, soziale Aspekte, eine nachhaltige Ausrichtung der Stadtentwicklung, Indikatoren der Lebensqualität sowie Wunsch und Anspruch von Heimat und Identität. In Baden-Württemberg sind wir, auch durch die Arbeit der Wohnraum-Allianz, hierbei auf einem guten Weg." Die Wohnungsbauministerin verwies in diesem Zusammenhang auf die Landesinitiative Baukultur, bei der die Architektenkammer ein unverzichtbarer Partner sei.
"Baukultur ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor", hielt Müller fest und richtete den Blick auf die IBA 2027 StadtRegion Stuttgart. Als Gründungsgesellschafterin werde die Architektenkammer Baden-Württemberg dieses Leuchtturmprojekt mit allen Kräften unterstützen. Ziel sei, dem Land damit eine ähnlich hohe internationale Aufmerksamkeit zu sichern wie es seinerzeit mit der Weißenhof-Siedlung der Fall war. Denn wie vor 90 Jahren geht es auch heute wieder ganz akut um die Suche nach innovativen Konzepten gegen die Wohnungsnot. Die Wirtschaftsministerin bekräftigte Müllers Einschätzung, dass die Bauausstellung höchsten Ansprüchen zu genügen hat, und bezeichnete die IBA als "eine Riesenchance, von hier aus weltweite Maßstäbe zu setzen."
Erstmalig beim Sommerlichen Empfang fand die feierliche Verleihung des Ausloberpreises statt. Mit diesem würdigt die Architektenkammer seit 1986 bereits zum zwölften Mal solche Bauherren, die gute Architektur und zukunftsfähigen Städtebau durch Planungswettbewerbe fördern. Denn Wettbewerbe sind aus Sicht der Kammer ein wichtiger Erfolgsgarant für die Baukultur. Entsprechend unterstützt sie die Auslober von Anfang an durch kostenlose individuelle Beratung, sodass die Verfahren maßgeschneidert zur Bauaufgabe passen und rechtssicher ablaufen.
Im Falle von Mannheim blicken die Verantwortlichen auf eine große Reihe erfolgreich durchgeführter Wettbewerbe zurück - jeweils ausgelobt mit dem Ziel, für die Bürgerinnen und Bürger aus einem breiten Angebot die beste Lösung zu ermitteln.
Zwischen 2011 und 2016 habe die Stadt 33 Wettbewerbe durchgeführt, zählte Laudator Dr. Fred Gresens auf. Doch sei nicht allein die Zahl entscheidend, vielmehr habe man auch regelmäßig die Preise gebaut, hob er hervor und nannte als Beispiel das beliebte Strandbad am Rhein. Der Vorsitzende der Strategiegruppe Vergabe und Wettbewerb lobte die "lebendig-kreative Bauwirtschaft" von Mannheim sowie den "sehr aufgeschlossenen Auftraggeber und Bauherrn, der sich mit Standfestigkeit, Ausdauer und Überzeugungskraft" für das Wettbewerbswesen einsetze. "Nur so wächst Baukultur in einer Demokratie", resümierte Gresens.
Hier konnte Oberbürgermeister Kurz unmittelbar anknüpfen. Er freute sich über den Preis als Auszeichnung dafür, was sich in den letzten Jahren in Sachen Baukultur in der Stadt bewegt hat. Man fühle sich dadurch auch für die Zukunft motiviert. "Mannheim hat sich bewusst auf den Weg gemacht", erklärte er und führte als Beispiel die Berufung der Baukultur-Beauftragten an. Der Oberbürgermeister schloss seine Dankesrede mit einem Appell an die Politik und insbesondere an Kultusministerin Susanne Eisenmann, Architektur und Städtebau noch zu einem viel wesentlicheren Teil der Allgemeinbildung zu befördern.
Ausloberpreis 2017: Weitere Informationen unter www.akbw.de/link/c6q