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Beim Symposium „Grün am Gebäude und im Quartier“ der Architektenkammer Baden-Württemberg und des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen stand die Frage im Mittelpunkt, wie Städte angesichts des Klimawandels nachhaltig und lebenswert gestaltet werden können. In Zeiten zunehmender Hitzeperioden und Starkregenereignisse sind zukunftsfähige Lösungen dringender denn je. Gebäudebegrünung und gezielte Entsiegelung von Quartieren spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Die Referent:innen, darunter Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen, betonten die Bedeutung integrativer Lösungen, die nicht nur ästhetische Vorteile, sondern auch messbaren Hitzeschutz bieten. „Wir müssen Städte und Gebäude mit anderen Augen betrachten – wie passt das Grün im Quartier zum kostengünstigen Bauen?“, fragte Moderator Volker Auch-Schwelk zu Beginn.
Andrea Lindlohr MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, hob hervor, dass laut EU-Vorgaben bis 2030 in Gemeinden und Kommunen keine Nettoverluste an Grün entstehen sollen. Ab 2030 solle sogar ein klarer Zuwachs an urbanem Grün erfolgen.Ein zentrales Thema des Symposiums war, wie Gebäudegrün effektiv und kosteneffizient in Planungen integriert werden kann.
„Grün ist wichtig für unsere Zukunft und Grün ist auch einfach schön! Jeder Quadratmeter Grün ist wichtig“, erläuterte Prof. Dr. Nicole Pfoser von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Begrünungen seien nicht nur ästhetisch attraktiv, sondern auch energetisch effizient. Studien zeigen, dass durch Fassadenbegrünung die Innentemperatur ohne zusätzliche Gebäudetechnik erheblich reduziert werden kann.
Stephan Weber (Vizepräsident AKBW) ergänzte, dass ein Umdenken in Architektur und Planung nötig sei: „Die Zeit der Sichtbetonkuben ist vorbei. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Dinge ästhetisch integrieren und Architektur und Freiraum zusammen denken!“ Weber verwies auf gelungene Beispiele wie die Calwer Passage in Stuttgart, der MFO-Park in Zürich und Europas größte Grünfassade am Kö-Bogen II in Düsseldorf, die aufzeigten, was mit Begrünung tatsächlich möglich sei.
Marco Schmidt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung machte deutlich, dass Begrünungen und Regenwassermanagement wirtschaftlicher und nachhaltiger sein können als die meisten aufwendigen Gebäudetechnologien.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurde klar, dass zu häufig fehlendes Wissen über Möglichkeiten und Nutzen der Begrünung ein Hindernis darstelle. Daher müsse das Thema Begrünung im urbanen Raum, niederschwellig gestaltet und eine Umsetzung „so einfach wie möglich“ vorangebracht werden.
Ein entscheidender Impuls ging schließlich aus der Diskussion hervor: „Wir müssen ins Handeln kommen!“ fordert Stephan Weber. Deutlich wurde in allen Beiträgen des Symposiums: Städtebegrünung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, die nicht nur Klimafolgen mindert, sondern auch urbane Lebensqualität steigert und sogar wirtschaftliche Vorteile schafft.