Zum 50. Todestag des großen Corbu

Am 27. August jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Le Corbusier, dem ebenso berühmten wie berüchtigten Architekten. Wer mehr über das Leben und Wirken des Meisters und vor allem den Umgang mit seinen Mitarbeitern erfahren möchte, dem sei die Lektüre dieses Buches von Ursula Muscheler empfohlen. Die Autorin, selbst Architektin, versteht es immer wieder, tief in die Architekturgeschichte einzutauchen und unterhaltsame Geschichten über die Baukultur und ihre Erschaffer zu schreiben.

Das einsame Genie – für kaum einen Architekten der Moderne gilt dieses Wort mehr als für Le Corbusier, einen der radikalsten und umstrittensten Vertreter seiner Kunst. Schon früh zog der charismatische "Corbu" junge Architekten aus aller Welt an, die voller Leidenschaft – und oft unentgeltlich – in seinem Atelier in der Pariser Rue des Sèvres zeichneten, ihm in mageren Zeiten neue Aufträge verschafften und nach seinem Tod sein Erbe verwalteten. Wer waren diese collaborateurs? Woher kamen sie? Was haben sie für ihn und sein Werk getan? Konnten sie sich von ihrem Einfluss lösen? Sind sie selbst zu bedeutenden Architekten geworden? Aus der Vielzahl von Mitarbeitern greift Ursula Muscheler die wichtigsten heraus, darunter Oscar Niemeyer, Albert Frey, Iannis Xenakis, Charlotte Perriand, Kunio Maekawa und José Luis Sert.

"Man muss mit der Architektur ins Bett gehen", lautete das Credo des Meisters, der seinen Mitarbeitern, die er im wesentlichen nur als Zeichner betrachtete, unglaublich viel abverlangte. Entsprechend war die Fluktuation im Atelier groß, der Arbeitsverlauf chaotisch – auch durch die ausgeprägte Neigung des Meisters zur Improvisation, der im Laufes seines Lebens 30 Patente angemeldet hat. Zum Ende hin wurde Le Corbusier immer autoritärer, pflegte aber ein weltweites Netzwerk mit seinen Ehemaligen.

Das neue Buch von Ursula Muscheler eignet sich zum Verschenken und als leichte Urlaubslektüre!