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Mit diesem Landschaftsarchitektentag wollte der Arbeitskreis Landschaftsarchitektur die Erinnerung an den Ursprung seiner Profession wachrütteln, dem Garten. Für die einen ein Rückzugsort der Stille, für die anderen eine Oase der kulinarischen Genüsse. Auf Letzteres wurde das Augenmerk gerichtet. Wer kann sich nicht vorstellen, rasch in den Garten zu springen und ein paar knackfrische Blätter Salat oder ein kleines Körbchen mit frischen Erbsen und jungen Bohnen zu füllen? Ist dies einfach nur eine romantische Sehnsucht?
Von Henning Breimann, Landschaftsarchitekt aus Hamburg und Chris Oberhammer, Sternekoch aus Toblach, Südtirol konnte man sich an diesem Abend in die Sinneswelt der Küchengärten entführen lassen. Es ging um strukturbildende Pflanzen, die man essen kann, um Geräusche, Gerüche und die Sehnsucht nach dem kleinen Paradies im eigenen Garten, um Kindheitserinnerungen und den Wunsch, zu wissen, was man i(s)st. Chris Oberhammer berichtete von seiner Leidenschaft als Koch. Ihm geht es um die Perfektion von Garmethoden in Verbindung mit frischem Saisongemüse aus der Inspirationsquelle seines Gartens. Henning Breimann verdeutlichte, wie wichtig die Auswahl der Pflanzen ist. Nicht nur jeder Botaniker sollte die Pflänzchen bei ihrem lateinischen Namen kennen. In Grasse beispielsweise, der Welthauptstadt des Parfüms, gibt es 800 Sorten Lavendel, die eine oder andere kann gegessen werden. Und in Italien kennt man 25 Sorten Rosmarin. Es wachsen Irise mit Veilchenaroma und Bubiköpfe aus Minze. Essbare Gehölze wie Bitterorange oder Lorbeer dienen der formalen Gestaltung der Küchengärten. Salbeihecken leiten den Blick und strukturieren die Flächen. Im Weinberg werden bei Bedarf Bäume zur Verschattung gepflanzt und Rosen, um Schädlinge wie Mehltau rechtzeitig anzukündigen. Die Pflanze als Alleskönner. Gleichzeitig betonte Oberhammer, dass die essbaren Pflanzen wahre Geschmacksexplosionen auslösen könnten, von süß über sauer bis bitter. Mit einer leckeren Käsecreme im Gläschen gab es am Ende noch ein kleines Schmankerl aus Südtirol und es stand fest, egal ob Schreber-, Bibel- oder Küchengarten - alle leben von den Pflanzen, der Gestaltung und der liebevollen Pflege. Sämtliche Sinne müssen angesprochen werden. Bäume rauschen, Kräuter, Obst und Gemüse duften und verführen zum Probieren. Spätestens jetzt ist klar: Aus einer romantischen Sehnsucht wird Liebe und Liebe geht bekanntlich durch den Magen.
Vorträge zum Download
Der GartenFriedrich Henning Breimann, Landschaftsarchitekt Breimann & Bruun Landschaftsarchitekten, Hamburg
Garten und GenussChris Oberhammer, Koch und Inhaber Restaurant und Lounge Tilia, Toblach Südtirol