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Meint Michael Stoz, der Mitglied der „AG KI“ des Kompetenzteams Architekturbüro ist, die zu der Premiere des KI-Stammtischs eingeladen hat, bei der rund 80 Expert:innen und Interessierte in Präsenz bzw. online dabei waren.
„Wusste gar nicht, wie viele positive Nerds es in der Architektenschaft gibt!“, so lautete ein Statement der Fazitrunde. Die Stammtisch-Teilnehmer:innen waren überrascht, über die Vielfalt bei den KI-Erfahrungen und die gleichermaßen begeisterte und sehr technische Auseinandersetzung mit der neuen Methodik. Man war sich aber auch bewusst, dass dies nicht unbedingt repräsentativ für die gesamte Architektenschaft ist und ermunterte alle, gängige KI-Tools einfach auszuprobieren. In der kurzen Pitchrunde stellten sich fünf Architekturbüros vor - klein bis groß, frisch gegründet bis zu 80 Jahre Unternehmensgeschichte, von klassischer Planung bis zu Daten-Changemanagement. Auch die Forschung war vertreten sowie ein Start-up von Architekturstudierenden.
Die KI-Anwendungen reichten von der Suche über einen Chatbot in der eigenen Datenbank, Vereinfachung der Arbeit mit BIM, KI-Assistenten für Baukosten-System, Aufbau eines eigenen KI-Hubs, tiefgehende und komplexe Untersuchung von Referenzobjekten zur besseren Mustererkennung bei der Kostensicherheit bis zur Entwicklung vieler kleiner Tools als Erleichterung der großen Anforderungen an ein kleines Büro, zum Beispiel zur Berechnung eines Entwässerungsgesuchs. Die Superintelligenz gibt es zwar zumindest aktuell noch nicht, aber sehr viele Tools (42.000 wurde als Zahl genannt!), die passend zur Aufgabe kombiniert werden können.
„KI ist wie ein Praktikant, der sehr schnell lesen kann“, warf Michael Ertel in die Runde. Als Vorteile wurden Schnelligkeit und Transparenz durch einfachere Fehlerauffindung genannt. Die Anwendung von Machine-Learning sollte aber nur dann erfolgen, wenn es sinnvoll und wirtschaftlich ist und man das System mit seinen Grenzen kennt. Voraussetzung für einen gelungenen Start in die Arbeit mit KI sei zudem eine Analyse der Büro- und Arbeitsprozesse sowie eine gute Datenstruktur und -hygiene. Einig war man sich auch, dass das Berufsfeld in Richtung Kurator geht. Aufgaben der Kammer wurden bei dem zentralen Datenzugang und der Klärung rechtlicher Grundlagen gesehen. Echtes Stammtisch-Feeling kam bei der Diskussion auf, ob KI disruptiv denken und etwas völlig Neues wie Punk oder Free-Jazz erschaffen kann? Nach dem angeregten Austausch war klar, dass das Format unbedingt fortgeführt werden sollte.
Stammtischteilnehmer:innen:
Moderation: Stephan Weber, Freier Architekt und Vizepräsident AKBW