Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Drittes Denkmalforum stößt auf großes Interesse Annähernd 180 Interessierte, teils von weit angereist, folgten am 11.März der Einladung des Kammerbezirks Karlsruhe zum dritten Denkmalforum. Und so war die Fleischmarkthalle, selbst ein gelungenes und viel fältig genutztes Denkmal auf dem alten Schlachthofgelände in Karlsruhe, gut gefüllt. Vor 230 Jahren, fast auf den Tag der Veranstaltung genau - am 7. März 1795 - erblickte Heinrich Hübsch das Licht der Welt, wie Andreas Grube, Vorsitzender des Kammerbezirks Karlsruhe, in seiner Begrüßung erläuterte. Der Schüler von Friedrich Weinbrenner war 1827 als Mitglied der Baukommission und Architekt der Residenzstadt Karlsruhe in den badischen Staatsdienst berufen worden. Ein Jahr später avancierte er zum Mitglied der Baudirektion, wurde 1842 Baudirektor und war damit oberster Baubeamter des Landes Baden. Anhand der Sanierung der von Hübsch geplanten Schaugewächshäuser in Karlsruhe erläuterte Restaurator Albert Kieferle bei der Abendveranstaltung unter dem Titel „Oh, wie hübsch, Heinrich" das Spannungsfeld in der Denkmalpflege. In seiner Präsentation zeigte der Geschäftsführer der AeDis AG beispielhaft Sandsteinreparaturen, Putze und deren fachgerechte Wiederherstellung an der Rückwand der Schaugewächshäuser, Festigungen der figürlichen Plastiken oder auch die gebogenen Glasscheiben. Zwingend seien bei jedem Vorhaben eine grundlegende Befunderfassung sowie ein Maßnahmenkonzept im Vorfeld.
Den Denkmalanforderungen stünden oft die Anforderungen durch die Nutzung gegenüber; WirtschaftIichkeit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit müssten jeweils im Einzelfall ausgehandelt und gemeinsam mit allen Beteiligten optimiert werden. Denkmale zu erhalten, zu sanieren und somit nutzen zu können, ist auch das er klärte Ziel von denkmalnetz BW - Der Verein wurde im März 2024 gegründet aus dem Bedürfnis heraus, die Denkmalszene in Baden-Württemberg in den Austausch zu bringen und sich landesweit gemeinsam für das baukuturelle Erbe und den klimaschützenden Erhalt der Ortsbilder einzusetzen. https://www.denkmalnetzbw.de/
Die Vorsitzende des vor einem Jahr gegründeten Vereins, Barbara Saebel MdL, stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Kaufmann, Glocken- und Orgelsachverständiger der Evangelischen Landeskirche Baden, die Vereinsaktivitäten vor und warb für Mitarbeit beim interdisziplinären Austausch. Eine Summerschool bildet 2025 einen ersten Aufschlag im gemeinsamen Tun. Seabel vertrat den Verein sowie die Politik auch auf dem anschließenden Podi um, auf dem mit Dr. Kristina Holl, diplomierte Restauratorin und Leiterin des Fachgebiets Restaurierung im Landesamt für Denkmalpflege, Referent Albert Kiefer le sowie Steinmetz- und Bildhauermeister Bernhard Binder zudem Fachleute für die handwerklichen und ausführungstechnischen Fragestellungen vertreten waren. Binder ist Träger des Peter-Parler-Preises 2024, dessen prämierte Arbeitenzeit gleich zum Denkmalforum im Architekturschaufenster Karlsruhe zu sehen waren. Simon Joa, Vorsitzender der Kammergruppe Karlsruhe-Stadt, moderierte die Podiumsdiskussion von Seiten der Architektenschaft. Kann das weg oder muss das bleiben? Wie altern Materialien? Ist die Arbeit von Hand besser oder doch lieber mit Maschinen, Fräsen oder künstlicher Intelligenz? Alles immer wieder auftauchende Frage im Umgang mit alter Bausubstanz, die auf dem Podium ebenso diskutiert wurden wie Techniken und Materialanforderungen. Auch der notwendige Nachwuchs und eine gute Ausbildung, sowohl im Handwerk als auch auf Planerseite, waren Thema. Nur gemeinsam, mit Sachverstand und Fachwissen lassen sich gute Ergebnisse beim so wichtigen Erhalt von Denkmalen erreichen. Einzelne Gespräche zogen sich bis in die späten Abendstunden. Das zeigt: der notwendige und wertschätzende Austausch wird geführt. An der Umbauordnung gilt es noch zu arbeiten. Bleiben wir gemeinsam dran! Susanne Böhm
Dipl.-Ing. (FH) Andreas GrubeFreier Architekt BDA
Dipl.-Ing. (FH) Thomas SchrammArchitekt