Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Vor einem Jahr waren viele von uns schockiert, weil der gewerbliche Wohnungsbau innerhalb weniger Wochen praktisch zum Erliegen gekommen ist. Zu diesem Jahreswechsel scheint die ganze Gesellschaft verunsichert wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage unserer Schlüsselindustrien. Der unangefochtene Wahlsieg von Donald Trump und der bevorstehenden Kanzlerschaft eines ähnlich tönenden Rechtsaußen-Politikers in Österreich lassen uns mit einem mulmigen Gefühl auf die vorgezogenen Neuwahlen im Februar blicken.
Andererseits sehen wir jetzt klarer, was auf uns zukommen kann, und viele stellen sich darauf ein: Die politischen Parteien melden Rekordzahlen an Neumitgliedern, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen haben immer mehr Zulauf. Auch die aktive Mitgliedschaft in der Architektenkammer gehört zu dem zivilen Engagement, das jetzt notwendig ist.
Ängste oder Ressentiments dürfen uns nicht davon abhalten, mit allen Teilen der Gesellschaft im Gespräch zu bleiben. Wir müssen den Glauben an Vernunft und die Kraft von Argumenten bewahren. Was wir brauchen, sind neue Ideen für eine Gesellschaft, in der man gerne leben möchte – Projekte, auf die man sich freuen kann und die Lust auf die Zukunft machen! Unser Berufsstand kann dazu einiges beitragen:
Seit langem arbeiten wir an der Überwindung der räumlichen Trennung von Wohnen und Arbeiten. Wir beginnen, Arbeit neu zu definieren. Jenseits der klassischen Erwerbstätigkeit erkennen wir den Wert von Care-Arbeit, handwerklicher Eigenleistung, gesellschaftlichem Engagement, kultureller Liebhaberei, und wir versuchen, die richtigen Räume dafür zu schaffen.
Technologisch bestimmen zwei scheinbar gegenläufige Entwicklungen die Zukunft des Bauens: Einerseits sollen perfekte virtuelle Planungsmodelle, hoher Vorfertigungsgrad, serielles und modulares Bauen für Effizienz sorgen. Andererseits zwingt uns die Knappheit sämtlicher Ressourcen zur Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand, Suffizienz und der Wiederverwendung vorhandener Bauelemente.
Interessanterweise wird auch diese Entwicklung durch technologische Sprünge in der Datenverarbeitung vorangetrieben. Nie war es so leicht, Bauteile präzise zu vermessen, KI-Unterstützung für Nutzungsszenarien einzusetzen oder Materialien für Wiederverwendung zu katalogisieren. Möglicherweise führen diese Technologien zu einer neuen, zukunftsfähigen Architektur.
Für unseren Berufsstand bedeutet das alles eine gewaltige Herausforderung: Die Trennung von Planung und Ausführung, wie sie bisher grundlegend war, wird zunehmend in Frage gestellt – auch durch das geplante „Vergabetransformationsgesetz“. Zugleich sind wichtige neue Arbeitsfelder wie die professionelle Begleitung komplexer Planungsprozesse oder die Vorbereitung einer Kreislaufwirtschaft entstanden.
Nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Gesellschaft ist es wichtig, unsere Anliegen und Ideen in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu braucht es viele, die sich engagieren: Im Gespräch mit Nachbarn, in Schulen, bei Jobbörsen oder durch die Ansprache von Politiker:innen. Auch das persönliche Engagement in kommunalen Gremien kann viel bewirken.
Was die Aktivitäten der Stuttgarter Kammergruppen betrifft, werden Sie von Ihren Vorsitzenden-Teams auf dem Laufenden gehalten. Wir führen bewährte Veranstaltungsreihen fort, reagieren auf neue Entwicklungen und informieren Sie regelmäßig über unsere Website und E-Mail.
Neben diesen Terminen wird auch im Herbst wieder einiges los sein, sowohl in der Danneckerstraße als auch anderswo.
Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wünschen wir nun für das begonnene Jahr Gesundheit, Erfolg, Freude bei der Arbeit und alles Gute!
Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen, und die Vorsitzenden: Gottfried Beck (Filder), Jan Endemann (Nord), Jacob Kierig (Süd), Sonja Schmucker (Mitte West), Thomas Schneider-Graf (Ost)
Seien Sie dabei, wenn ARCHIKON 2025 neue Ansätze für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen vorstellt und diskutiert!