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Der Höhepunkt des zweiten LVV-Tages war die mit Spannung erwartete Aussprache über „Stuttgart 21“. Eröffnet wurde sie von Sebastian Zoeppritz, der an die lange Planungsgeschichte erinnerte.
Es folgte eine intensive, teilweise kontroverse Diskussion mit insgesamt 20 Wortmeldungen. „Aus der Ferne kann man leicht dafür sein, je näher man kommt, umso kritischer wird man“, beklagte Hans-Dieter Kaiser stellvertretend für die Kritiker, Friedrich Rau sprach gar von einer „Blamage“. Fragt sich nur, für wen, entgegnete Sebastian Sage, der es für „sehr problematisch“ erachte, „dass Architekten in der Öffentlichkeit behaupten, ein Baustopp sei ohne erhebliche Mehrkosten und Verzögerungen möglich“. Unterstützung fand er dabei bei weiteren Rednern, die erklärten, es könne beim derzeitigen Stand des Verfahrens nicht mehr um die Frage des „Ob“, sondern nur noch um die „Prozessqualität“ gehen.
Was also tun aus Kammersicht? Der vermeintliche Königsweg der Neutralität, darauf wies Wolfgang Riehle hin, sei „eher problematisch“. Schließlich verlange das Architektengesetz von der Kammer sogar eine Haltung. Daher schlug der Vorstand den Delegierten eine mehrstufige Abstimmung vor. Sollen wir uns als Kammer zu uns betreffenden professionellen Fragen äußern? Und soll eine offizielle Stellungnahme erarbeitet werden? Nachdem die Delegierten auf beide Fragen mit einem eindeutigen Ja geantwortet hatten, erarbeitete das Präsidium einen Beschlussvorschlag, der bei sechs Gegenstimmen und drei Enthaltungen angenommen wurde. Drei Tage vor Heiner Geißlers Schlichterspruch bekräftigt die AKBW darin ihre zuletzt 2007 öffentlich erklärte konstruktiv kritische und im Ergebnis positive Begleitung des Projektes, forderte aber zugleich „Transparenz, Offenheit und Nachvollziehbarkeit“ sowie die „Umsetzung eines differenzierten, lebendigen und kleinmaßstäblich strukturierten Konzepts für eine stufenweise innerstädtische Entwicklung in Stuttgart“.
Der Beschluss war der Höhepunkt einer „denkwürdigen LVV“ (Wolfgang Riehle), markiert jedoch nur eine Zwischenetappe der Diskussion. So wird „Stuttgart 21“ nicht nur Thema der Gespräche sein, zu denen die Architektenkammer am 19. Januar Vertreter aller im Landtag vertretenen Parteien im Vorfeld der Landtagswahl (27. März) eingeladen hat. Zusätzlich will die AKBW im Rahmen einer von Sebastian Zoeppritz koordinierten, vierteiligen Veranstaltungsreihe im ersten Halbjahr die Grundlage für weitergehende Vorschläge schaffen.
Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat das Projekt Stuttgart 21 seit Beginn der Planungen und in verschiedenen Abwägungsprozessen konstruktiv kritisch und im Ergebnis positiv begleitet.
Die Landesvertreterversammlung hat am 27. November 2010 in Friedrichshafen eine intensive und in Teilen kontroverse Diskussion über die aktuelle Haltung des Berufsstandes geführt, um ihre bisherige Positionierung zu überprüfen.
Zusammenfassend wird festgestellt:
Vorgesehen sind vier Veranstaltungen zu den folgenden Themen
jeweils um 19:30 Uhr im Haus der Architekten in Stuttgart. Details zur Veranstaltungsreihe werden noch bekannt gegeben.