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Manchmal braucht es eben nur einen Liegestuhl und etwas Sand ... Am 30. Januar luden die Kammergruppen Heidelberg und Mannheim gemeinsam zu einem gelungenen Neujahrsempfang in den Neuen Karlstorbahnhof in der Heidelberger Südstadt.
Daniel Lindemann, der frisch gewählte Vorsitzende der Kammergruppe Heidelberg, nahm in seiner ausführlichen Begrüßung unter anderem die im letzten Jahr abgeschlossene IBA Heidelberg als „Paralleluniversum“ in die Kritik und bedauerte bei allem Verständnis für die internationale Tragweite von großen Namen und der Begeisterung für die angestoßenen Projekte, dass lokale und regionale Planungsbüros dafür lediglich als „Trüffelschweine“ fungieren durften. „Dabei können die Heidelberger so Einiges“, bekräftigte er. Beispielsweise bestechen die Aktionen der Neckarorte – ein „Spin-Off“ der Kammergruppe Heidelberg –einerseits durch die Einfachheit der Maßnahmen, andererseits erzielen sie eine hohe, positive Wirkung im spannungsvollen Stadtgefüge und bringen viel Freude für Mensch und Natur. Grundsätzlich zog er eine sehr positive Bilanz vom vergangenen Jahr und gab spannende Ausblicke auf 2023, welches nach seiner Auffassung unter einem simplen Motto stehen soll: „echt, einfach, zusammen.“
Der Synergieeffekt aus dem gemeinsamen Empfang, organisiert von den benachbarten Kammergruppen Heidelberg und Mannheim, für die auch Charis Nichtern, Karin M. Storch und Dennis Ewert begrüßten: Ein voll besetzter Saal im Karlstorbahnhof. Hausherrin Cora Malik bedankte sich bei der Lokalpolitik für die kluge Entscheidung und unterstrich die Eignung des Neubaus, in dem Kultur künftig für und mit bisher unter-repräsentierten Teilen der Stadtbevölkerung entwickelt werden soll.
Der Heidelberger Baubürgermeister Jürgen Odszuck lobte in seinem Grußwort unter anderem die Graswurzel-Initiativen zur Stadtentwicklung. Als leuchtendes Beispiel führte er die Neckarorte auf, die einen langfristigen kommunalen Stadtplanungs- und -entwicklungsprozess zur Aktivierung der Heidelberger Uferabschnitte ausgelöst haben. Die projektbezogene Zusammenarbeit von Heidelberg und Mannheim im Zuge der IBA Heidelberg begrüßte Odszuck gleichermaßen wie die im Rahmen der BUGA23, die in diesem Jahr in Mannheim stattfindet.
Vorgestellt wurden neben dem frisch gewählten Beirat der Kammergruppe Heidelberg auch die jeweils neu gewählten Vorstandsmitglieder der beiden Vereine formAD in Heidelberg und m o f a in Mannheim, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum regionalen Diskurs über Architektur, Design, Urbanismus und Baukultur und ihrer öffentlichen Wahrnehmung leisten.
Höhepunkt war die Festrede von Prof. Thomas Auer: Unter dem Titel „Lost in Transformation?“ rechnete er mit der Übertechnologisierung und der unsachgemäßen Reglementierung am Beispiel von Büro- und Schulbau ab. Durch zweifelhafte Vorgaben und das starre Festhalten an überholten Energieeffizienz-Standards ist ressourcenschonendes Bauen und ein nachweislich nachhaltiger Betrieb von Gebäuden langfristig eher unmöglich geworden. Stattdessen forderte er in seinem rund einstündigen Vortrag die Rückbesinnung auf passive Strategien und eine robuste Baukultur jenseits von gläserner high-tech Architektur.
Kammergruppe Heidelberg
Daniel Christian Lindemann B.Eng. Freier Landschaftsarchitekt