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Refugees WelcomeKonzepte für eine menschenwürdige Architektur
Jörg Friedrich, Simon Takasaki, Peter Haslinger, Oliver Thiedmann, Christoph Borchers (Hrsg.), Jovis Verlag, Berlin, Juli 2015, 256 Seiten mit ca. 170 farbigen Plänen und Abbildungen, Hardcover, 17 x 24 cm, ISBN 978-3-86859-378-5, 28 Euro
Täglich machen sich Menschen auf den beschwerlichen Weg nach Europa und nach Deutschland – auf der Flucht vor Gewalt, Hunger, Verfolgung, Armut, Naturkatastrophen. Wem es gelingt, die streng gesicherten Außengrenzen der EU zu überwinden, landet meist in überfüllten Notunterkünften an der Peripherie der Städte, ohne gesicherten Aufenthaltsstatus und ohne Chance auf gesellschaftliche Integration. Die Politik scheint zu kapitulieren angesichts des angeblich nicht mehr zu bewältigenden Ansturms an Flüchtlingen. "Wir brauchen neue Ideen für eine Willkommenskultur – und das heißt auch für eine angemessene Unterbringung der Neuankömmlinge im Herzen der Städte, in der Mitte der Gesellschaft", sagte sich das Team um Prof. Jörg Friedrich vom Institut für Entwerfen und Architekturtheorie der Leibniz Universität Hannover. In einem Entwurfsprojekt mit einem begleitenden, theoretischen Seminar entstanden konkrete architektonische Konzeptmodelle für innovative und prototypische Formen des Wohnens für Flüchtlinge. Die Ergebnisse wurden in einem Buch dokumentiert, angereichert mit Bildern typischer Gemeinschaftsunterkünfte irgendwo am Rande von Hannover von Klaus Frahm und kurzen, informativen Texten zum Thema. Die Herausgeber plädieren für eine menschenwürdige "Architektur des Ankommens" und fordern das Recht auf Architektur ein – auch für Flüchtlinge. "Mit Architektur allein lässt sich die Krise der Unterbringungspolitik nicht lösen, aber Architektur kann, eingebettet in eine Gesamtkonzeption, bisher unbeachtete Möglichkeiten aufzeigen", so Kay Wendel, einer der Autoren und seit 2003 ehrenamtlich im Flüchtlingsrat Brandenburg.