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Für Fach-Frauen von Fach-Frauen
wo? wann? warum und wie?
"Zur gerade eben vieldiskutierten Diversität gehört eben auch die frauenspezifische Sicht ...", so Ines Wiedemann, Mitglied der 'Architektinnen in der Kammer, Kammerbezirk Stuttgart' in Ihrer Begrüßungsrede zur
12. Landesweiten Tagung der Architektinnen am 29. September 2017.
Beatrice Soltys, Baubürgermeisterin in Fellbach und Vizepräsidentin der Architektenkammer BW, begrüßte im Hospitalhof Stuttgart die 240 Kolleginnen und dankte dem Arbeitskreis Architektinnen in der Kammer für die Organisation der spannenden Tagung zum Gesellschaftsphänomen der Multilokalität.
"Zu Hause – unterwegs wo? wann? warum? und wie?"
"Sie haben ein wunderbares und ein sehr aktuelles Programm", lobte Stuttgarts Bau- und Umweltbürgermeister Peter Pätzold als einziger männlicher Redner der Veranstaltung. „Der rasante gesellschaftliche Wandel mit Auswirkungen auf das Miteinander in den Städten verlangt Veränderungen. Disziplinenübergreifende Lösungsansätze und Visionen sind notwendig."
Ganz in diesem Sinne waren Fachfrauen unterschiedlicher Disziplinen als Referentinnen geladen. Sie haben das vielschichtige Thema von unterschiedlichen Aspekten her beleuchtet und mit den Tagungsteilnehmerinnen diskutiert.Die Soziologin Dr. Nicola Hilti (Fachhochschule St. Gallen) führte zu Beginn in das Thema ein. Ihr Vortrag "Mobilität und Multilokalität – zu Hause im Hier, Dort und Dazwischen?" stellte u.a. auch die Frage: "Wer vielerorts wohnt, wo will er/sie dann begraben sein?"
Aus dem Blickwinkel der Raumplanung prognostizierte Frau Professor Sophie Wolfrum (TU München) ein Aufbrechen der bekannten Möbilitätszyklen der Moderne hin zu einer Vielzahl komplexerer Strukturen. Ein Trend ist nicht zu erkennen. Die Künstlerin Silvia Winkler ließ die Zuhörerinnen an einem Rückblick auf 20 Jahre multilokales Leben und Arbeiten an den weltweit unterschiedlichsten Orten teilhaben. Mit Skizzen wurden die ortsspezifischen Gegebenheiten erfasst und anschließend in einem Ranking bewertet. Wer denkt, dass Verkehrsplanung nicht spannend ist, hat den fulminanten Vortrag von Esther Arnet, Direktorin der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich, nicht gehört. Sie fordert jede Stadt auf ihre eigene "Königin" zur Lösung des Verkehrsproblems zu küren. Das kann der ÖPNV sein, das kann das Fahrrad sein. Das Richtige richtig tun, ist Ihr Rezept! Die Landschaftsarchitektin Marie-Theres Okresek (Büro Bauchplan) schafft es – als Mutter von 4 Kindern –zwischen den beiden Bürostandorten Wien und München unterwegs zu sein und gleichzeitig beispielhafte und prämierte Stadträume und Quartiere neu zu gestalten. Sie berichtete über die Entstehungsprozesse ihrer Projekte und gab Einblick in ihren gut organisierten und turbulenten Alltag.
Der inspirative Tag mündete in einer Podiumsdiskussion, moderiert von Suse Kletzin und Odile Laufner, um die Themen des Tages nochmals zu diskutieren und zu vertiefen.
Auf dem Podium kam außer den Referentinnen auch Hanna Noller zu Wort, die als Mitinitiatorin von "Stadtlücken e.V." und mit provokanten Fragen wie: "Wo ist eigentlich dieser Österreichische Platz?" politische Impulse gesetzt hat.
Beim Ausklang mit Fingerfood und Getränken bedankten sich die Tagungsteilnehmerinnen und die Referentinnen gleichermaßen für die anregenden Vorträge zu einem aktuellen Thema und für die Möglichkeit des intensiven Austausches untereinander.
So dienen die landesweiten Tagungen der Architektinnen nicht nur dem Wissenstransfer. Sie helfen auch dass die Kolleginnen sich kennen lernen und ggfs. vernetzen.