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Marktsondierung im Iran: Mit einem eigenen Kongress haben baden-württembergische Ingenieure und Architekten in der iranischen Hauptstadt Teheran für baden-württembergisches Knowhow geworben. Nach dem Atomabkommen und dem Wegfall der Sanktionen soll auch im Baubereich wieder an alte Wirtschaftsverbindungen angeknüpft werden. Es wird erwartet, dass Iran in seine veraltete Infrastruktur stark investiert.
Der Kongress der Ingenieurkammer (INGBW) und Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) fand im Rahmen der Delegationsreise des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg vom 2. bis 8. September in den Iran mit Unterstützung von Baden-Württemberg International statt.
Vertreter von je fünf spezialisierten Ingenieur- und Architekturbüros präsentierten High-Tech- und Planungslösungen unter anderem für Großbauprojekte, Stadt- und Infrastrukturplanung, Wasserwirtschaft und Müllentsorgung. "Mit dem Kongress wollten wir die hohe Qualität unserer Leistungen vorstellen. Insbesondere bei anspruchsvollen Vorhaben, bei denen viel High-Tech-Wissen gefragt ist, sind unsere Experten gegenüber internationalen Mitbewerbern konkurrenzfähig", erläutert INGBW-Präsident Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann.
"Das Interesse an baden-württembergischen Planungsleistungen ist groß, denn unsere Architekten und Ingenieure haben nach wie vor einen sehr guten Ruf", bilanziert Beatrice Soltys, Vizepräsidentin der Architektenkammer Baden-Württemberg die Ergebnisse der Reise. Vizepräsident Stephan Weber ergänzt: "Ganz besonders gefragt ist unsere Kompetenz im Bereich von Verkehrsinfrastruktur, Tourismus und Medizin; auch unsere Erfahrungen beim nachhaltigen Bauen werden sehr geschätzt. Hier bieten sich langfristige Kooperationen mit unseren iranischen Partnern an."
"Aufträge wurden bei dieser Reise in den Iran noch nicht akquiriert. Dies wäre auch zu früh. Es ging zunächst darum, den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich kennenzulernen und mögliche Felder für eine Zusammenarbeit zu identifizieren", berichtet INGBW-Hauptgeschäftsführer Daniel Sander. "Auch fehlen im Iran im Moment noch die Mittel für weitreichende Investitionen, da das Land derzeit noch keine Einnahmen aus seiner Ölförderung generieren kann. Dies wird sich in den nächsten Jahren ändern."
Interesse an Kooperationen zeigten unter anderem iranische Planungs- sowie Bau- und Baustoffunternehmen. Auch staatliche Stellen baten um baden-württembergisches Knowhow, unter anderem das Verkehrsministerium und die Stadtverwaltung der Industriestadt Isfahan.
Nach der Einigung über das iranische Atomprogramm und den Abbau von Wirtschaftssanktionen wird im Iran mit einer Belebung der Bauwirtschaft und Investitionen in die veraltete Infrastruktur des Landes gerechnet. Die Bauwirtschaft wird Prognosen zufolge in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich vier Prozent wachsen. Insbesondere der Straßenbau, der Ausbau und die Modernisierung von Flughäfen, Häfen sowie schienengebundener Nah- und Fernverkehrssysteme sollen vorangetrieben werden. Zudem braucht Iran aufgrund des steigenden Strombedarfs dringend zusätzliche Kraftwerkskapazitäten. Ein novelliertes Gesetz soll Investitionen in die noch wenig entwickelten Erneuerbaren Energien stimulieren. Neben Wind soll auch Fotovoltaiktechnologie stärker genutzt werden. Auch die Wasser- und Abwasserversorgung muss modernisiert werden - rund 60 Prozent des Abwassers bleiben im Iran derzeit unbehandelt. Nicht zuletzt werden Abfallentsorgungssysteme für die großen Metropolen benötigt.
Am Kongress in Teheran unter dem Titel "The Art of Civil Engineering and Architecture made in Baden-Württemberg" beteiligten sich Vertreter der Ingenieurbüros Krebs+Kiefer International GmbH & Co. KG, BIT Consult GmbH, Werner & Balci GmbH, AMP Parking Holding GmbH, des aus der INGBW gegründeten Konsortiums, bw engineers GmbH, sowie der Architekturbüros AP-Architektur, German Planning and Development GmbH, lenz architekten bda, Sacker Architekten GmbH und Wenzel+Wenzel Freie Architekten Dipl. Ing. Partnerschaft.
Zum Kongressprogramm: www.ingbw.de/irankongress/ Fotos: www.flickr.com/ingbw
Gemeinsame Pressemitteilung der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Baden-Württemberg
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