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Sammlerkult und Heimatpflege
Die Messner Mountain MuseenArchitektur und BergeAndreas Gottlieb Hempel, Callwey Verlag, 2011. 160 Seiten, 200 Abbildungen, gebunden. ISBN 978-3-7667-1911-9, 64 Euro
Reinhold Messner ist nicht nur Extrembergsteiger, er ist auch Bergbauer, Naturschützer, begehrter Vortragsredner, Politiker und Museumsgründer. Als seinen 15. Achttausender bezeichnet er sein Projekt „Messner Mountain Museen“.
Es begann alles mit einem Kletterhammer und einem winzigen Haus im Ortlergebiet, dass der Südtiroler 1995 kaufte, um es vor dem Abbruch zu bewahren. Er entwickelte ein Ausstellungskonzept für Bergsteigerkuriosa wie ein Stück des gerissenen Seils von Edward Whymper am Matterhorn oder den erwähnten Hammer. Bereits 1983 hatte Messner Schloss Juval gekauft und denkmalgerecht saniert. Die Ruinen des Nordtrakts sicherte er mit einer Glasüberdachung, geplant vom baden-würt-tembergischen Architekten Robert Danz. Dafür erhielt er 1999 den Architekturpreis „Neues Bauen in den Alpen“. Juval dient Messner heute als Wohndomizil, dort betreibt er biologische Landwirtschaft und das Schloss dient unter dem Label MMM Juval als Museum - das erste von insgesamt fünf.
Mit dem Architekten Werner Tscholl ersann Messner das MMM Firmian in der Festung Sigmundskron bei Bozen. Mit diesem Museum verpflichtete er sich, die geschichtsträchtige Immobilie 30 Jahre mit eigenen Mitteln, ohne Subventionen, zu führen.
Als einziges Museum außerhalb Südtirols entstand in einer Festung aus dem Ersten Weltkrieg das MMM Dolomites in der Provinz Belluno auf dem 2.181 Meter hohen Monte Rite. Als Architekten wählte Messner Enzo Siviero und Paolo Faccio aus Padua aus.
Für das MMM Ortles erwarb der renommierte Bergsteiger einen Bauernhof in Sulden und baute ihn mit dem Architekten Arnold Gapp zum Museum um. Für das fünfte, das MMM Ripa, das 2011 in Bruneck eröffnet wurde, engagierte er die Architekten EM2 - Kurt Egger, Gerhard Mahlknecht und Heinrich Mutschlechner.
Alle Museen, ihre Gebäudehistorie und ihren jeweiligen Themenschwerpunkt stellt der Architekt und Publizist Andreas Gottlieb Hempel fundiert mit Fotos und Zeichnungen in dem Buch „Die Messner Mountain Museen“ vor. Dabei arbeitet er fein heraus, dass Reinhold Messner mit seinem Projekt MMM zum einen seiner großen, mannigfaltigen Expeditionssammlung ein Zuhause gibt und damit das eigene Image pflegt, zum anderen aber auch einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege des baukulturellen Erbes in seiner Heimat leistet. Der kundige Autor, der Südtirol vor einigen Jahren zu seiner Wahlheimat auserkoren hat, führt die Leser nicht nur durch die Geschichte dieser Alpenregion, sondern gibt ihnen auch Hinweise, welche Pfade zu den bisweilen schwer zugänglichen Museen zu beschreiten sind und wo man gute Landesküche am Wegesrand genießen kann. Als Sommelier ergänzt er sie noch mit Tipps zu Winzern oder Enotheken. Und auch Hinweise zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten fehlen nicht.